Noch 2023

Edeka schmeißt 450 Produkte raus – aber Kunden profitieren

Edeka und Mars streiten weiter um die Preise. Für Kunden bedeutet das ein Verzicht auf 450 Produkte. Der Supermarkt weiß diese Lücke zu schließen.

Dortmund – Kunden von Edeka müssen bereits seit einem halben Jahr auf zahlreiche Produkte des US-Lebensmittelherstellers Mars verzichten. Das soll sich wohl auch für das gesamte Jahr 2023 nicht ändern. Doch der Supermarkt weiß diese Lücke zu schließen und zieht einen Vorteil aus dem Preis-Kampf.

Edeka-Kunden müssen 2023 auf 450 Produkte verzichten: Preis-Streit mit Mars bleibt ungelöst

Die Nahrungsmittelkonzerne haben im vergangenen Jahr für heftige Preis-Streitigkeiten gesorgt. Nicht nur Mars, sondern auch bekannte Konzerne wie Coca-Cola, Nestlé oder Pepsi forderten bereits höhere Preise von Rewe, Edeka und Co.

Viele Kunden standen beim Einkaufen aus diesem Grund oft vor leeren Regalen, denn etwa 450 Produkte von Marken wie Whiskas, Ben‘s oder Mars fehlen. Die Supermärkte und Discounter wollen den aus ihrer Sicht unverhältnismäßigen Preisforderungen nicht nachgeben. Dafür hat Edeka zuletzt heftige Kritik auf seiner Facebook-Seite einstecken müssen.

Denn nach über einem halben Jahr des Lieferstopps von Mars bleibt der Preis-Streit weiter ungelöst. Die neuen Preisforderungen von Mars sollen im zweistelligen Prozentbereich liegen. Edeka habe laut Lebensmittelzeitung ein mögliches Mars-Comeback aus der diesjährigen Jahresplanung gestrichen. Weder der Supermarkt, noch Mars äußern sich jedoch zu dem Thema.

Einigung im Preis-Streit zwischen Edeka und Mars nicht in Sicht – Supermarkt profitiert trotzdem

Edeka hat für die rund 450 fehlenden Mars-Produkte längst für Ersatz gesorgt. Um die Lücken in den Regalen zu schließen, setzt der Lebensmittelhändler vor allem auf Produkte der Eigenmarken oder andere Markenartikel. Statt Spaghetti von Mirácoli, gibt es die Pasta jetzt also von Delverde. Die Reis-Produkte von Ben‘s werden zum Teil mit der Marke Reis-Fit ersetzt.

So musste der Supermarkt zwar sein Sortiment umstrukturieren, doch im Bereich der Vermarktung der Edeka-Eigenmarken profitiert der Lebensmitteleinzelhändler. Und: Oftmals sind die Eigenmarken der Supermärkte auch günstiger als die teuren Marken. Kunden könnten somit auch von dem Preisstreit profitieren.

Edeka-Kunden müssen aktuell auf 450 Produkte verzichten.

Mit Werbeslogans wie „Tschüss: Qualität bleibt, Pepsi geht“ oder „Tschüss Mirácoli. Hallo Delverde“ versucht Edeka seine Kundschaft jetzt umso mehr für die Eigenmarken zu gewinnen. Die inflationsbedingten Preiserhöhungen sorgten bereits für einen regelrechten Boom der Eigenmarken bei Supermärkten und Discountern, wie Merkur berichtet.

Dem US-Lebensmittelkonzern Mars fehlt im Zuge des Lieferstopps ein Umsatz in Höhe von etwa 300 Millionen Euro, der durch die 450 Mars-Produkte bei Edeka eingebracht werde. So verliert das Unternehmen bereits Marktanteile im Bereich Tiernahrung an die Marke Purina des Wettbewerbers Nestlé.

Rubriklistenbild: © Political-Moments/Imago

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