Änderung im Gesetz möglich
Lidl und Edeka: Änderung im Angebot ab Januar 2021 soll Verhalten der Kunden ändern
Aldi, Lidl, Rewe und Edeka sollen bald auch Elektroschrott einsammeln können. Bundestag und Bundesrat beratschlagen derzeit über ein entsprechendes Gesetz.
Deutschland - Alte Smartphones, kaputte Elektro-Zahnbürsten oder ausgemusterte Rasierer: Elektroschrott muss gesondert gesammelt und entsorgt werden und gehört nicht in den Müll. Ein Gesetz könnte es Kunden zukünftig einfacher machen, ihn sachgerecht zu entsorgen.
Unternehmen | Lidl |
Anzahl der Mitarbeiter | 315.000 |
Gründung | 1973 |
Rewe, Edeka, Lidl, Aldi: Neues Angebot könnte Kundenverhalten ändern
Wie Chip berichtet, werden in Deutschland derzeit weniger alte Elektrogeräte eingesammelt, als eigentlich von der EU vorgeschrieben. Wenn man die Quote von 2018 auf die verkauften Geräte der drei Vorjahre bezieht, wurden nur rund 43,1 Prozent davon richtig eingesammelt und entsorgt. Eigentlich sollte die Quote schon damals bei 45 Prozent liegen.
Seit 2019 wurde die gewünschte Quote zudem auf 65 Prozent angehoben. Offizielle Zahlen über die tatsächliche Sammlung der Elektrogeräte aus diesem Zeitraum liegen noch nicht vor. Das Problem: Elektrogeräte, die nicht sachgemäß entsorgt werden, landen aller Wahrscheinlichkeit nach im Hausmüll der Kunden. Doch dieser wird nicht kontrolliert, es drohen keine Strafen. Trotzdem gibt es bei der Trennung von Müll einige Regeln.
Um die Situation zu verbessern, wollen Bundestag und Bundesrat viele Supermärkte wie Edeka, Rewe, Lidl oder Aldi mit ins Boot holen.
Alte Elektrogeräte abgeben: Bald bei Edeka, Rewe, Lidl und Aldi möglich?
Oder besser dazu verpflichten, alte Elektrogeräte wieder einzusammeln. Das Bundeskabinett hat bereits eine entsprechende Änderung im Gesetz beschlossen. „Damit wird es deutlich leichter, im Alltag kleinere Elektro-Altgeräte zurückzubringen“, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) der Deutschen Presse-Agentur.
Bundestag und Bundesrat müssen der Änderung aber noch zustimmen, das soll bis Sommer 2021 passieren. Die neuen Regeln sollen dann 2022 in Kraft treten. Bei Geräten von einer Kantenlänge bis zu 25 Zentimetern soll es außerdem eine Sonderregelung geben. Hier sollen Geschäfte wie Edeka, Rewe, Aldi oder Lidl verpflichtet werden das Elektrogerät anzunehmen. Und das auch, wenn es woanders gekauft wurde.
Rewe, Edeka, Lidl und Aldi: Diese Filialen sollen zukünftig neues Angebot haben
Bei größeren Geräten sollen Kunden ein neues kaufen, um auch eins abgeben zu dürfen. Beispielsweise, wenn ein Supermarkt im Rahmen eines Angebots Fernseher oder Küchengeräte anbietet. Eine generelle Voraussetzung für die Verpflichtung von Edeka, Rewe, Aldi und Lidl soll eine Ladenfläche sein, die größer als 800 Quadratmeter ist.
Video: Wohin mit dem alten Handy? So entsorgen Sie Elektroschrott richtig!
Wie handelsdaten.de berichtet liegt die Verkaufsfläche einer Lidl-Filiale durchschnittlich bei 898 Quadratmetern. Hier könnten Kunden in Zukunft also ihre kaputten Elektrogeräte abgeben. Allerdings könnte Lidl in Zukunft kleinere Filialen eröffnen. Der Discounter plant mehrere Standorte in Innenstädten. Bei Rewe und Edeka schwankt die Zahl der Quadratmeter enorm.
Doch nicht nur die Supermärkte sind von der möglichen Änderung im Gesetz betroffen. Auch auf Online-Händler kommen neue Pflichten zu.
Nicht nur Edeka, Rewe, Lidl und Aldi: Auch Online-Händler werden verpflichtet
Sie sollen Elektrogeräte in Zukunft „kostenlos unkompliziert zurücknehmen und recyceln“ so Schulze. Demnach sollen große Händler sowohl online als auch offline keine Elektrogeräte mehr verkaufen dürfen, wenn sie diese nicht auch zurücknehmen. Online-Händler sollen außerdem prüfen, ob die ihre Anbieter von Elektrogeräten sich auch am Recycling-System beteiligen.
Aber wie sieht die Situation aktuell aus? Bereits 2016 wurden Händler verpflichtet, Elektroschrott anzunehmen. Bisher gilt das aber nur für Geschäfte, die eine Verkaufsfläche für Elektrogeräte von mindestens 400 Quadratmetern haben.
Der Wertstoffhof ist für die meisten Kunden immer noch die erste Adresse, wenn es um die Entsorgung geht. Laut einer Sprecherin des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) sei es entscheidend „die kommunalen Sammelstrukturen zu stärken“. Die Verpflichtung von Supermärkten wie Edeka, Rewe, Lidl und Aldi könnte dafür ein wichtiger Schritt sein.