Pleite

Großer Online-Shop nach 13 Jahren insolvent – „Räumungsverkauf“ startet

Der bekannte Online-Händler „windeln.de“ ist insolvent. Ein Investor kann nicht gefunden werden. Kunden profitieren noch von Rabattaktionen.

Dortmund – Immer mehr Betriebe müssen in den letzten Monaten Insolvenz anmelden. Oft zwingen die steigenden Energiepreise nach drei Jahren Corona-Pandemie die Firmen in die Knie.

Online-Händler vor dem Aus – Insolvenz 13 Jahre nach Gründung

Beispielsweise ist Galeria Kaufhof insolvent und sucht dringend nach einem Investor. Auch der bekannte Online-Händler „windeln.de“ ist pleite. Die Suche nach einem Geldgeber ist gescheitert und nun muss das Unternehmen abgewickelt werden, weiß HEIDELBERG24.

Wie Der Spiegel berichtet, meldete windeln.de bereits im Oktober Insolenz an. Seit Jahren soll die Firma mit Sitz in München rote Zahlen schreiben. 2021 sei der Umsatz auf 52 Millionen eingebrochen. Zum Vergleich: Beim Börsengang sechs Jahre zuvor wurde windeln.de noch mit einer halben Milliarde Euro bewertet worden. Am Dienstag (31. Januar) ist die Aktie von windeln.de nur noch 15 Cent wert (mehr Service-News bei RUHR24).

Der Online-Händler ist bekannt für sein breites Angebot an Baby-Produkten, Nahrung sowie Spielzeug und Kindermöbel. Die Plattform wurde 2010 gegründet und wuchs innerhalb kurzer Zeit enorm. Laut dem ehemaligen Gründer Konstantin Urban habe man einen besonders großen Absatzmarkt in China.

Seit dem Börsengang 2015 soll es jedoch stark bergab gegangen sein, wie das Handelsblatt berichtete. Entlassungen, Sparmaßnahmen bei Werbung und Produktvielfalt sowie ein Wechsel in der Geschäftsführung endeten am Schluss mit dem Insolvenzantrag 2022.

Online-Shop für Babyprodukte ist insolvent – großer Abverkauf beginnt

Auf der Webseite von windeln.de oder auf den Social-Media-Accounts ist von der Insolvenz nichts zu sehen. Hier scheint der Betrieb ganz normal weiterzugehen. Allerdings finden weitreichende Rabattaktionen statt. „30 Prozent Rabatt auf bereits reduzierte Ware“, heißt es auf der Unternehmens-Website des Online-Händlers. Wie lange der Betrieb noch aufrechterhalten wird, ist unklar.

Der Online-Shop windeln.de ist insolvent. Es beginnt der große Abverkauf (Symbolfoto).

Aber laut Spiegel teilt der Insolvenzverwalter Ivo-Meinert Willrodt mit, dass kein Investor gefunden worden sei und der Online-Händler nun vor dem Aus stehe. Es habe zahlreiche Gespräche mit Interessenten gegeben, ein Deal sei trotzdem nicht zustande gekommen.

„In den kommenden Wochen und Monaten ist noch ein Abverkauf geplant. Anschließend wird der Betrieb stillgelegt werden müssen“, so Willrodt. Kunden können jetzt also noch ein paar Schnäppchen ergattern. Doch Vorsicht: Bei einem insolventen Online-Möbelhändler bekommen nicht mehr alle Kunden bei Reklamationen ihr Geld zurück – nicht, dass so etwas auch bei windeln.de passiert.

Aber nicht nur windeln.de muss Insolenz anmelden, auch echte Traditionsunternehmen aus Deutschland gehen pleite. Auch eine Brauerei, die seit 130 Jahren existiert, wird ab Februar nur noch Biere zurücknehmen und den Betrieb einstellen.

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