Coronavirus: So lange kann der Erreger SARS-CoV-2 auf Oberflächen überleben
Wie lange kann das Coronavirus SARS-CoV-2 auf Oberflächen überleben? Und wie schützt man sich vor Ansteckung? Ein Forscher hat Antworten.
- Viele Menschen fragen sich aktuell, wie lange die Lebensdauer des Coronavirus auf Oberflächen ist.
- Ein Forscher der Ruhr Universität Bochum hat schon im Februar einen Bericht über die Frage veröffentlicht.
- Jetzt haben US-Forscher die Erkenntnisse neu angepasst - so lange überlebt das Coronavirus auf Oberflächen.
Dortmund/Bochum - Wo Menschen zusammenkommen, kann sich das Coronavirus sehr gut verbreiten. In der Öffentlichkeit sind Treppenhäuser, Fahrstühle und Bahnen Orte, an denen sich Krankheitserreger sammeln, wie RUHR24.de* berichtet. Doch wie lange überlebt das Coronavirus eigentlich auf Oberflächen?
Coronavirus: Lebensdauer auf Oberflächen - Forscher der Ruhr Universität Bochum gibt erste Antworten
Um das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 kümmern sich aktuell zahlreiche Forscher. Ziel ist es dabei nicht nur, einen Impfstoff oder Medikamente gegen den Erreger zu entwickeln. Es geht auch um grundlegende und vermeintlich einfache Fragen.
Wo können Menschen sich anstecken? Auf welchen Oberflächen hält sich das Coronavirus am längsten? Welche Oberflächen sind für die Krankheitserreger ideal und welche nicht? In einer Frage sind sich die Experten allerdings bereits sicher: Nahrungsergänzungsmittel wie Vitaminpräparate helfen nicht, das Immunsystem gegen Covid-19 zu stärken. Sie raten daher dringen von den Mitteln ab.
Lebensdauer des Coronavirus auf Oberflächen: Forscher lernen jeden Tag hinzu
Forscher finden jeden Tag etwas Neues rund um das Coronavirus, das die AfD aktuell für ihre Zwecke nutzt (Kommentar), heraus. Aber die Frage, wie lange diese Viren auf Oberflächen überleben, beschäftigt Wissenschaftler seit Ausbruch der Krankheit.
Dr. Günter Kampf vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Universitätsmedizin Greifswald und Prof. Eike Steinmann, Inhaber des Lehrstuhls für Molekulare und Medizinische Virologie der Ruhr-Universität Bochum (RUB), haben sich mit diesem Thema beschäftigt.
Coronavirus: Bericht aus dem Februar gibt erste Erkenntnisse über Lebensdauer des Krankheitserregers
Am 7. Februar 2020 veröffentlichte die Ruhr Universität Bochum eine Meldung über das Thema*, wie lange Coronaviren auf Oberflächen überleben können und die Wirkung von Desinfektionsmittel. Dabei stützen sich die Wissenschaftler auf Erkenntnisse aus 22 Studien.
Die gute Nachricht: Das Coronavirus kann mit Desinfektionsmittel bekämpft werden. "Es wurden unterschiedliche Coronaviren untersucht, und die Ergebnisse waren alle ähnlich", sagt Eike Steinmann von der Ruhr Universität Bochum.
Lebensdauer des Coronavirus auf Oberflächen - Luftfeuchtigkeit und Kälte gut für Krankheitserreger
Aus der Meldung der Ruhr Universität Bochum geht hervor, dass "die ausgewerteten Arbeiten, die sich unter anderem mit den Erregern SARS-Coronavirus und MERS-Coronavirus befassen, ergab zum Beispiel, dass sich die Viren bei Raumtemperatur bis zu neun Tage lang auf Oberflächen halten und infektiös bleiben können."

Im Schnitt würden Viren zwischen vier und fünf Tagen überleben, wobei Kälte und hohe Luftfeuchtigkeit die Lebensdauer noch steigern.
Forscher aus den USA erneuern Erkenntnisse über die Lebensdauer des Coronavirus
Am 9. März veröffentlichten US-Wissenschaftler des US-Gesundheitsinstitut NIH (National Institut of Health) und der Seuchenschutzbehörde CDC (Center of Disease Control and Prevention) einen wissenschaftlichen Bericht mit neuen Erkenntnissen über die Lebensdauer des Coronavirus auf Oberflächen.
Experimente würden zeigen, dass sich Viren bis zu drei Tage auf Kunststoff und Edelstahl halten können. In der Luft hingegen ist der Erreger schon nach drei Stunden nicht mehr überlebensfähig. Die Süddeutsche Zeitung* hat über die wissenschaftlichen Erkenntnisse am Freitag (13. März) berichtet.
So lange kann der Krankheitserreger des Coronavirus auf Edelstahl und Kunststoff überleben
Aus dem wissenschaftlichen Bericht aus dem März 2020 über die Überlebensfähigkeit des Coronavirus geht im Detail Folgendes hervor:
- Edelstahl und Kunststoff - drei Tage
- Pappe oder Papier - ein Tag
- Kupfer - vier Stunden
- Aerosole (Luft, Rauch Nebel) - drei Stunden
Laut Süddeutsche Zeitung sei es in China zu insgesamt 3000 Ansteckungen in Kliniken gekommen. In Krankenhäusern gebe es besonders viel Edelstahl und Kunststoff.
Diese Stoffe finden sich auch häufig im Haushalt, weshalb wegen des Coronavirus eine gewissenhafte Hygiene auch in den eigenen vier Wänden besonders wichtig ist.
Wie lange sich das Virus auf Lebensmitteln hält, ist derzeit noch nicht klar, aber es sind noch keine Fälle bekannt, bei denen Menschen sich über Lebensmittel wie zum Beispiel Fleisch angesteckt hätten. Daher ist es auch nicht nötig, nur noch abgepacktes Obst und Gemüse zu kaufen, das ist nämlich ein häufiger Fehler in der Coronavirus-Krise der gemacht wird.
Edelstahl und Kunststoff sind für das Coronavirus ideal - Pappe und Karton nicht
Gegen das Coronavirus hilft Desinfizieren. Aktuell ist Desinfektionsmittel in vielen Geschäften wie dm oder Rossmann, die schon auf leere Regale* reagiert haben, ausverkauft. Die WHO hat ein Rezept veröffentlicht, wie Menschen Desinfektionsmittel selber machen* können.
In der Öffentlichkeit können die Krankheitserreger des Coronavirus (hier geht'S zur Live-Karte für NRW) in der Bahn, in öffentlichen Institutionen, Geschäften und auch am Arbeitsplatz vorkommen. Doch auch in den heimischen vier Wänden gibt es mit Türklinken oder Schlüsseln Oberflächen und Gegenstände, die hin und wieder desinfiziert werden sollten.
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