Die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland geht rasend voran. In einer Pressekonferenz hat das RKI noch einmal auf die aktuelle Gefahr hingewiesen.
Berlin – Die aktuelle Entwicklung der Corona-Neuinfektionen ist dramatisch. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) gibt es vor allem einen Gefahrenherd – der Aufenthalt in Bus oder Bahn steht nicht an erster Stelle.
Erreger | SARS-CoV-2 (Coronavirus) |
Infektionskrankheit | COVID-19 |
Häufige Symptome | Fieber, trockener Husten, Müdigkeit |
Neuer Corona-Rekord in Deutschland: Laut RKI über 11.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden
Innerhalb eines Tages ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland erstmals seit Beginn der Pandemie im Frühjahr auf mehr als 10.000 registrierte Fälle gestiegen. Wie das RKI am Donnerstag (22. Oktober) auf einer digitalen Pressekonferenz in Berlin mitteilte, gab es am Mittwoch (21. Oktober) besorgniserregende 11.287 neue Ansteckungen.
RKI-Chef Lothar Wieler zeigte sich durchaus besorgt: „Das Infektionsgeschehen nimmt vielerorts rasant zu. Wir wissen nicht, wie es sich weiterentwickelt.“ Gleichzeitig sehe er keinen Grund, die Strategie der Pandemie-Bekämpfung zu ändern. „Wenn wir uns an die AHA-Regeln halten, wenn wir also umsichtig sind, besonders auch in geschlossenen Räumen, dann stecken wir uns weniger an“, so Wieler weiter.
Corona-Gefahrenherde sind vor allem private Zusammenkünfte und Feiern
Gleichzeitig betonte der RKI-Präsident noch einmal, wie hoch die Ansteckungsgefahr im privaten Umfeld sei. Viele Corona-Neuinfektionen seien vor allem auf private Feiern oder Zusammenkünfte mit Freunden und Familie zurückzuführen. (Mehr aktuelle Corona-Nachrichten aus NRW im Live-Ticker auf RUHR24.de).
Wieler machte deutlich, dass die Chance der Übertragung dort viel größer ist, wo Menschen gern zusammenkommen und wo man sich intensiv austauscht. Deshalb sei es so wichtig, im privaten Bereich vorsichtig zu sein und Feiern zu vermeiden. „Das Risiko bei privaten Treffen mit mehr als zehn Personen ist besonders hoch“, so Wieler.
Gefahr einer Corona-Ansteckung in Bus und Bahn weniger groß
Deutlich weniger Infektionen gibt es laut Auskunft des RKI hingegen im öffentlichen Raum. Diese Entwicklung führt Wieler auf die erfolgreiche Durchführung bisheriger Maßnahmen - wie etwa Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr - zurück. Es sei deshalb auch plausibel, dass in den öffentlichen Verkehrsmitteln das Risiko einer Ansteckung weniger hoch sei, weil die Interaktion dort viel geringer sei.
Dabei verweist er auf einen vermeintlich offensichtlichen Aspekt: Nur dann, wenn Menschen miteinander kommunizieren, treten auch Aerosole auf, mit denen man sich mit dem Coronavirus anstecken kann, wie auch merkur.de berichtet. In Bus und Bahn wird beispielsweise nicht viel gesprochen - daher sei die Gefahr, sich dort mit Corona zu infizieren vergleichsweise gering.
Laut RKI: Weiterhin mehr jüngere Menschen von Corona-Erkrankungen betroffen
Weiterhin seien, wie es sich schon in den vergangenen Wochen abgezeichnet hatte, aktuell besonders jüngere Menschen mit leichten Erkrankungen von der Pandemie betroffen. Allerdings kommt es laut Wieler auch verstärkt zu stationären Behandlungen in Kliniken. Auch weil Menschen über 60 Jahren zunehmend betroffen seien. „Wir müssen davon ausgehen, dass mehr Menschen sterben werden“, so der RKI-Chef.
Rubriklistenbild: © Markus Schreiber, Oliver Berg/dpa; Collage: RUHR24