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Desinfektionsmittel und Mundschutzmasken: Was hilft wirklich gegen das Coronavirus?

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Von: Lisa Bender

Was schützt vor dem Coronavirus? Bieten Mundschutzmasken und Desinfektionsmittel einen guten Schutz vor der Krankheit?

Update, Donnerstag (27. Februar), 08.45 Uhr: Derzeit sind in Drogerien und Apotheken Desinfektionsmittel, von dem sich im Ruhrgebiet ein falsches auf dem Markt befindet, stark nachgefragt, mancherorts sogar ausverkauft. Aber bringen die desinfizierenden Lösungen eigentlich was, um sich vor dem Coronavirus zu schützen? Teilweise, wie die Deutsche Apotheker Zeitung berichtet. Verbraucher sollten dabei aber vor allem auf ein Merkmal achten, damit das Desinfektionsmittel eine wirksame Schutzmaßnahme ist.

Desinfektionsmittel zum Schutz gegen das Coronavirus?

Bei dem Covid-19 Erreger handelt es sich um sogenannte behüllte Viren. Die gute Nachricht: Sie sind durch Desinfektionsmittel einfacher zu inaktivieren als unbehüllte. Die schlechte Nachricht: Die gängigen Desinfektionsmittel, die der Verbraucher in den Drogerien kaufen kann, helfen nicht gegen Viren, sondern nur gegen Bakterien

Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man beim Kauf unbedingt darauf achten, dass es sich bei dem Desinfektionsmittel um ein Ethanol-basiertes Mittel handelt. Der Gehalt muss hier mindestens bei 62 Prozent Ethanol liegen, damit der Schutz wirksam ist. Aber auch Alkohol-basierte Händedesinfektionsmittel funktionieren in Maßen, sie sollten aber mit der Deklarierung "begrenzt viruzid" ausgezeichnet sein. 

Viele Desinfektionsmittel sind in den Märkten allerdings ausverkauft, sodass es gar nicht so leicht ist, überhaupt eins zu bekommen. Trotz des Coronavirus bietet allerdings der Discounter Aldi Desinfektionsmittel an. Dies liegt an einer lange geplanten Angebotswoche. Und die Menschen sind nicht nur heißt auf Desinfektionsmittel, sondern auch auf Klopapier. Hier stellt sich allerdings die Frage, warum wir in Zeiten des Coronavirus ausgerechnet so viel Toilettenpapier bunkern und nicht etwa Zahnpasta oder ähnliches.  

Desinfektionsmittel gegen Coronavirus: Zusammensetzung und Anwendung sind wichtig

Aber nicht nur die chemische Zusammensetzung der Desinfektionsmittel ist wichtig, sondern auch die richtige Anwendung. Um eine sichere Wirkung zu gewährleisten, muss die gesamte Oberfläche der Hand mit Desinfektionsmittel eingerieben werden. Hierfür werden mindestens 3ml benötigt. Im Anschluss müssen die Hände an der Luft trocknen. 

Erstmeldung, Donnerstag (20. Februar), 08.00 Uhr: Anfang Januar wurde in China erstmals das Coronavirus von Wissenschaftlern ermittelt. Seitdem steigt täglich die Anzahl der Infizierten. Da die Krankheit tödlich verlaufen kann, ist Vorsicht geboten und es gelten gewisse Dinge zu beachten, um sich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen.

Übertragung und Symptome des Coronavirus

Generell gilt, das Coronavirus wird von Mensch zu Mensch übertragen. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist davon auszugehen, dass die Übertragung, wie bei anderen Viren auch, vor allem über die sogenannte Tröpfcheninfektion erfolgt. Das heißt, durch Spucke, Husten, Niesen und andere Sekrete der Atemwege. 

Die Ansteckungsgefahr über Oberflächen ist möglich, aber gering. So müssen Bürger auch keine Angst vor Paketdiensten haben. Das Coronavirus hat schlechte Überlebenschancen auf den Paketen.

"Wenn man ein längeres Gespräch führt, so etwa 15 Minuten, ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit am höchsten", gab Martin Hoch, Leiter der bayerischen Taskforce Infektiologie, zu dem Thema bekannt. Der "Face-to-Face"-Kontakt ist deshalb besonders kritisch und gilt daher mit infizierten Personen zu vermeiden, wenn das möglich ist. 

Wer sich mit dem Coronavirus angesteckt hat, wird zunächst nichts merken, denn nach dem derzeitigen Informationsstand beträgt die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit rund 14 Tage. Doch dann können Symptome wie Fieber, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen auftreten. Einige Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten, klagten auch über Atemschwierigkeiten oder Durchfall. Die Merkmale gleichen also sehr denen einer Grippe. Weitere Informationen über die Symptome, die Übertragung und die Behandlung des Coronavirus, sind hier nachzulesen. 

Zum Schutz vor dem Coronavirus ist ein Mundschutz wenig sinnvoll

Doch soll man sich deshalb nun mit niemandem mehr unterhalten? Sollten Arbeitnehmer nicht mehr ins Büro gehen? Was ist die beste Lösung, um sich vor dem gefährlichen Erreger aus China zu schützen? Immer mehr Menschen greifen zu Mundschutz und Atemschutzmasken, um sich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. Die Stadt Essen hat sogar online eine Anleitung zum Nähen von Mund-Nase-Schutzmasken zur Verfügung gestellt und der Spielzeughersteller Playmobil stellt Schutzmasken her.

Das sei jedoch völlig unsinnig, wie Bernd Salzberger, Chef der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, gegen über dem Verbrauchermagazin Öko-Test mitteilte.

Ein Mundschutz sei nur für Menschen sinnvoll, die bereits an einer akuten Atemwegsinfektion leiden und die sich dennoch im öffentlichen Raum bewegen müssen. Für alle anderen Menschen ist diese Maßnahme nicht unbedingt notwendig. Außerdem gibt es aus wissenschaftlicher Perspektive bislang noch keine hinreichenden Belege dafür, dass das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person verringert. Manche Mundschutz-Masken können sogar gefährlich für den Träger sein.

Wer sich dennoch für einen Mundschutz entscheidet, um sich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen, solle laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unbedingt darauf achten, dass diese korrekt sitzt. Das heißt, die Maske muss eng anliegen, bei Feuchtigkeit gewechselt und darf auch während des Tragens nicht verschoben werden.

Am Arbeitsplatz Mundschutz zu tragen, ist außerdem Chefsache. Dieser kann entscheiden, ob die Masken getragen werden dürfen oder nicht. Aufgrund der Ausnahmesituation durch den Coronavirus bestehen dennoch gesonderte Rechte und Pflichten für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Effektive Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus

Wenn ein Mundschutz aber schon nicht wirklich vor einer Ansteckung hilft, was dann? Denn eine Impfung gegen das Coronavirus gibt es bislang noch nicht und bis diese auf den Markt kommt, kann es wohl noch dauern. Experten empfehlen daher, die gleichen Schutzmaßnahmen die zur Vermeidung von Grippe zu befolgen. Dazu zählen unter anderem:

Vorsicht vor importierten Lebensmitteln, Postsendungen oder Gegenständen aus China besteht aber nicht. Dennoch hatte die DHL einen Paket-Stop eingerichtet, nachdem das Coronavirus Mitte Februar dann sogar Afrika erreicht hatte. Das deutsche Logistik-Unternehmen nimmt keine Pakete und Päckchen nach China, Hongkong und Macao mehr an, denn ein solches hatte erst kürzlich einen Großeinsatz der Feuerwehr in Gelsenkirchen ausgelöst, da Gefahr gut aus dem Paket ausgetreten war. Mehr dazu erfahrt ihr hier im Live-Ticker über den gefährlichen Erreger Covid-19.

Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus verringern

Wer zusätzlich auf Nummer sicher gehen will, kann außerdem noch Desinfektionsmittel verwenden. Das ist jedoch nur sinnvoll, wenn man befürchtet, mit dem Virus in Kontakt gekommen zu sein. Doch nicht jedes Desinfektionsmittel ist hilfreich gegen Viren. Experten empfehlen nur Mittel, die als begrenzt viruzid, begrenzt viruzid Plus oder viruzid ausgezeichnet sind. Als viruzid wird etwas bezeichnet, was Viren unschädlich macht.

Da die Symptome des Coronavirus denen der Grippe sehr ähnlich sind, raten einige Ärzte außerdem dazu, sich gegen Grippe impfen zu lassen - um bei auftretenden Symptomen ausschließen zu können, dass es sich um eine "normale" Grippe handelt. Die alljährlich auftretende Influenza ist statistisch gesehen sogar weit gefährlicher als das Coronavirus. Prinzipiell ist das Coronavirus aber kein Grund zur Panik, gerade in Deutschland ist man gut auf den Erreger aus China vorbereitet und kann die Symptome gut behandeln.

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