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Corona-Tests bei Lidl und Kaufland: Unternehmen wollen Testzentren eröffnen

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Von: Lisa Bender

Corona-Testzentrum bei Lidl und Kaufland
Lidl und Kaufland wollen mit Ecocare ein Corona-Schnelltest-Netzwerk in Deutschland aufbauen. © EcoCare, Collage: RUHR24.de

Jeder Bürger hat aktuell das Recht, sich mindestens einmal pro Woche kostenfrei auf das Coronavirus testen zu lassen. Das soll ab sofort auch bei Lidl und Kaufland möglich sein.

Neckarsulm – Lebensmittelgiganten wie Lidl, Aldi und Co. haben von Beginn der Corona-Pandemie an bei entsprechenden Maßnahmen mitgemischt oder sich die aktuellen Regeln zunutze gemacht. Mal hat Lidl die Krisenbedingte Mehrwertsteuersenkung verlängert, mal haben die Discounter mit dem Verkauf von Corona-Schnelltests für einen Kundenansturm gesorgt. Nun hat die Schwarz-Gruppe, zu der neben Lidl auch Kaufland gehört, weitere Pläne in Sachen Corona bekannt gegeben.

UnternehmenSchwarz Gruppe
HandelsspartenKaufland, Lidl
HauptsitzNeckarsulm
Umsatz113,3 Milliarden EUR (2019–2020)

Corona-Schnelltests: Lidl und Kaufland wollen Testzentren eröffnen

Nach Schnelltest-Angeboten, Corona-Prämien für Mitarbeiter von Lidl oder kostenlosen Masken gehe man nun die Eröffnung von Testzentren an, die allen Bürgern einen schnellen und einfachen Zugang zu Corona-Schnelltests ermöglichen sollen. Das teilten Lidl und Kaufland in einer Pressemitteilung mit.

Der Aufbau der ersten Corona-Testzentren hat dabei am Dienstag (30. März) schon gestartet. Vor einer Lidl-Filiale in Heilbronn und an einem Kaufland-Standort in Eppingen wurden auf den Kundenparkplätzen die ersten Container errichtet, in denen sich die Kunden ab sofort auf das Coronavirus testen lassen können.

Lidl und Kaufland planen bundesweites Netzwerk mit Corona-Testzentren

Die Eröffnung der ersten Testzentren von Lidl und Kaufland soll dabei aber erst der Anfang von gigantischen Plänen sein. So habe man vor, „sukzessive Testzentren zu errichten“ und ein bundesweites Schnelltest-Netzwerk aufzubauen.

Mehrere hundert Testzentren sollen entstehen, um ein flächendeckendes Angebot von kostenfreien Tests zu schaffen. Die Pläne dienen nach Aussagen von Kaufland der Umsetzung der Corona-Testverordnung des Bundesministeriums, die wöchentlich mindestens einen kostenfreien Corona-Test pro Bürger vorsieht.

Kostenlose Corona-Schnelltests bei Lidl und Kaufland
Eppingens Oberbürgermeister Klaus Holaschke beim EcoCare-Schnelltest am Kaufland-Standort © EcoCare

Corona-Testzentren von Lidl und Kaufland: Erreichbarkeit entscheidend bei der Standortwahl

An welchen Standorten von Lidl und Kaufland Corona-Testzentren entstehen sollen, ist noch nicht bekannt. Bei der Wahl stehe „die verkehrstechnisch günstige Erreichbarkeit für alle Bürger im Vordergrund“, heißt es in einer Mitteilung der Schwarz-Gruppe (mehr News zu Lidl bei RUHR24.de).

Doch wie funktionieren die Corona-Testzentren bei Lidl und Kaufland? Um das Netzwerk auszubauen, hat die Schwarz-Gruppe eine Kooperation mit der Ecolog Deutschland GmbH gestartet – ein Unternehmen, mit internationalem Hauptsitz in Dubai und deutschem Standort in Düsseldorf, das sich als sogenannter Militärdienstleister versteht.

Corona-Testzentren: Lidl und Kaufland starten dubiose Kooperation

Auf der firmeneigenen Webseite heißt es, man habe sich unter anderem auf den „Bau von militärischen und zivilen Einrichtungen in unterentwickelten Ländern – insbesondere in Kriegsgebieten und Krisengebieten – sowie in Industrieländern und städtischen Gebieten“ spezialisiert.

Ecolog baut nach eigenen Angaben in den genannten Regionen unter anderem medizinische Zentren, Hubschrauberlandeplätze oder infrastrukturelle Lösungen in militärischen Lagen – unter anderem auch für die deutsche Bundeswehr.

Einer Pressemitteilung zufolge versteht sich das Unternehmen selbst als Vorreiter „in der Entwicklung und dem Ausbau der Privatisierung von militärischen Unterstützungsaufgaben“ und ist Mitglied in zahlreichen Lobbyorganisationen der Rüstungsindustrie. Nicht zuletzt deshalb ist Ecolog schon mehrfach in die Kritik geraten.

Lidl und Kaufland: Kooperations-Unternehmen hat bereits Erfahrung mit Corona-Testzentren

Im Zuge der Corona-Krise mischte das Unternehmen von Anfang an beim Aufbau von Corona-Testzentren mit. Bereits im Juli 2020 errichtete Ecolog ein erstes Testzentrum am Flughafen in Eindhoven und in Brüssel. Inzwischen gibt es zahlreiche weitere Einrichtungen auch in Deutschland - unter anderem in Nürnberg oder Augsburg. Andre Hansen, Führungskraft bei Ecocare, sagt zu dem Aufbau der Corona-Testzentren:

„Mit unseren Testzentren wollen wir den Menschen in dieser schwierigen Zeit ein Stück Gewissheit und Sicherheit geben. Wir freuen uns, hierzu gemeinsam mit der Schwarz Gruppe einen Beitrag leisten zu können und den Bürgerinnen und Bürgern mit einem großen Testnetzwerk kostenfreie Tests zur Verfügung zu stellen.“

Mit der Kooperation mit Lidl und Kaufland werden die Testzentren von Ecocare, so heißt der Geschäftszweig, der sich auf die Umsetzung der Corona-Maßnahmen fokussiert hat, deutschlandweit zu finden sein. Im Rahmen des Bürgertest-Service können Interessierte mindestens einmal pro Woche kostenfrei einen sogenannten Antigen-Schnelltest (PoC) durchführen. Sollte dieser positiv ausfallen, muss in der Regel noch einmal ein PCR-Test bei einer entsprechenden Anlaufstelle gemacht werden.

Video: Apotheken bieten kostenlose Schnelltests an

Nicht nur Lidl und Kaufland bieten ab sofort Corona-Schnelltests für Bürger an. Auch dm hatte bereits angekündigt, eigene Testzentren aufbauen zu wollen – ebenso kann man sich in Apotheken oder in zahlreichen Arztpraxen einmal pro Woche auf das Coronavirus testen lassen. Die Kosten für den Bürger belaufen sich dabei auf null Euro.

Bieten Unternehmen wie Lidl, Kaufland oder dm Schnelltests an, übernimmt laut Informationen des Bundesgesundheitsministeriums der Bund dafür die Kosten. Die Versorgung mit Tests von Kitas und Schulen sowie die dafür anfallenden Kosten übernehmen hingegen die einzelnen Bundesländer.

Corona: So funktioniert das Testzentrum von Lidl und Kaufland

Wer sich nun bei einem der Corona-Schnelltestzentren testen lassen will, muss sich allerdings vorher unter www.buergertest.ecocare.center registrieren oder die App EcoCare des Unternehmens herunterladen. So kann man einen Termin buchen.

Zwar ist auch eine Anmeldung für einen Test vor Ort möglich, das Unternehmen empfiehlt allerdings einen Termin zu vereinbaren, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Zudem ist die Registrierung auch deshalb notwendig, weil das Corona-Testergebnis entweder in der App oder in dem Benutzerkonto einzusehen ist.

Vorab wird man per E-Mail informiert, wenn das Ergebnis vorliegt. Das soll jedoch innerhalb von 15 bis 20 Minuten der Fall sein. Nach eigenen Angaben werden die Benutzerdaten allerdings 30 Tage nach dem Corona-Test automatisch gelöscht.

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