Das Immunsystem hat Besseres zu tun
Kein Alkohol nach Corona-Impfung: Expertin rät zu langer Zeitspanne
aktualisiert:
Menschen, die ihre Corona-Impfung erhalten haben, sollten eins beachten: Alkohol sollte rund um den Impf-Termin tabu sein. Eine Expertin rät zu einer sehr langen Zeitspanne.
Dortmund – Die Schutzimpfungen gegen das Coronavirus sind unser Ticket raus aus der Corona-Pandemie – darüber sind sich viele Experten einig. Nach der Spritze auf die Impfung anstoßen, wäre also passend – allerdings raten Experten unbedingt von Alkohol ab. 56 Tage sollten wir trocken bleiben, meint eine führende Ärztin (alle News zum Coronavirus in NRW bei RUHR24).
Virus | Coronavirus Sars-CoV-2 |
Erkrankung | Covid-19 |
Impfstoffe (Auswahl) | Comirnaty (Biontech), Moderna, Vaxzevria (Astrazeneca) |
Nach der Corona-Impfung sollte Alkohol tabu sein
Aktuell hat die vierte Welle Deutschland fest im Griff. Hauptverantwortlich ist nach Meinung vieler Experten die niedrige Impfquote. Zudem mahnen Mediziner davor, dass der Impfschutz nach sechs Monaten nachlasse. Viele Menschen lassen sich daher derzeit boostern – auch NRW erlebt einen regelrechten Ansturm auf die Booster-Impfungen.
Nach der Spritze mit einem der zugelassenen Vakzine sollten Geimpfte eines beachten: Alkohol sollte nach der Impfung erst einmal tabu sein, darüber berichtet auch wa.de*.
Corona-Impfungen: Alkohol hat massive Auswirkungen auf das Immunsystem
Ärzte und Wissenschaftler wissen es schon lange, die breite Bevölkerung vielleicht noch nicht: Alkohol hat massive Auswirkungen auf das Immunsystem. Bier, Wein oder andere Spirituosen lähmen zeitweise die weißen Blutkörperchen, die dafür zuständig sind, Krankheiten zu bekämpfen. Die Krankenkasse Barmer zitiert eine Studie zur Pneumokokkenimpfung, worin festgestellt wurde, dass das Immunsystem von Alkoholikern weniger Antikörper bildete als von gesunden Menschen.
Allerdings können solche Effekte von Impfung zu Impfung unterschiedlich sein. Injektionen gegen Hepatitis A und Hepatitis B wirkten demnach trotz Alkoholkonsum ähnlich gut. Auch das Newsportal Heidelberg24.de berichtet über das Thema Alkohol und Impfungen.
Corona-Impfung: Expertin rät zu 56 Tagen ohne Alkohol
Doch auch bei der Coronaschutzimpfung raten führende Ärzte dazu, vor und nach der Impfung auf Alkohol zu verzichten. Russlands oberste Amtsärztin Anna Popowa hat bereits im Dezember 2020 die Bevölkerung ermahnt, vor und nach der Impfung auf Alkohol zu verzichten.
Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet, sollten Geimpfte demnach 56 Tage ohne Alkohol auskommen. Der Leiter des russischen Gamaleja-Instituts für Epidemiologie und Mikrobiologie hingegen rät nur zu drei Tagen Abstinenz nach der Injektion.
Alkohol nach der Corona-Impfung? Auch das Bundesgesundheitsministerium rät ab
Ob nun 56 oder drei Tage: Generell sollte Alkohol nur in Maßen getrunken werden – egal ob nach einer Impfung oder im Alltag. So erklärt auch das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Info-Seite zusammengegencorona.de, ein regelmäßiger, starker Alkoholkonsum könne abhängig machen und ein wesentlicher Risikofaktor für Krankheiten sein.
Weiter heißt es: Inwiefern Alkohol die Wirksamkeit von COVID-19-Impfstoffen beeinflusst, sei wissenschaftlich noch nicht untersucht (Stand: 5. November 2021). Allerdings gäbe es „Hinweise, dass Alkoholkonsum – vor allem starker – die Fähigkeit des Körpers, eine Immunität aufzubauen, beeinträchtigen kann.“
Corona-Impfung: Alkohol ist eine zusätzliche Belastung für das Immunsystem
Um den Körper nach einer Impfung nicht weiter zu fordern, sollten Geimpfte daher nach Möglichkeit auf das Feierabendbier oder den Glühwein verzichten. Es werden zwar keine Wechselwirkungen zwischen der Corona-Impfung und Alkohol beschrieben. Aber Alkoholgenuss wirkt sich auf das Immunsystem aus und der Körper kann schlechter Antikörper nach der Impfung bilden, wenn er damit beschäftigt ist, Alkohol abzubauen.
Alkohol ist also eine zusätzliche Belastung in einer Phase, in der er eigentlich andere Aufgaben hat: Nämlich Antikörper gegen das Coronavirus herzustellen.
Für Alkoholiker und Alkoholikerinnen gilt: Unbedingt Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin halten. *wa.de, heidelberg24.de und RUHR24.de sind Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA
Rubriklistenbild: © Daniel Naupold/dpa