Der Impfstoff gegen das Coronavirus (SARS-CoV-2) von Biontech und Pfizer soll noch vor Weihnachten zugelassen werden. Der Impfstart in Deutschland könnte am 26. Dezember erfolgen.
Mainz – Wie die BILD exklusiv berichtet, will die europäische Zulassungsbehörde EMA den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer schon am 23. Dezember zulassen. Das habe man aus Kreisen der EU-Kommission und der Bundesregierung erfahren. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bestätigte den Bericht inzwischen.
Agentur | Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) |
Aufgabe | Beurteilung und Überwachung von Arzneimitteln |
Gründung | 22. Juli 1993 |
Vorsitz | Emer Cooke |
Corona: Impfstoff von Biontech und Pfizer soll in Europa vor Weihnachten zugelassen werden
In Deutschland könnte somit noch in diesem Jahr mit den Impfungen begonnen werden. Als möglicher Termin wird der 26. Dezember genannt.
Wie die BILD berichtet, könne Biontech umgehend mit der Auslieferung des Impfstoffs beginnen. Das habe das Unternehmen mitgeteilt. „Wir haben bereits die ersten Chargen des Impfstoffes für die EU vorproduziert und eingelagert“, so eine Sprecherin gegenüber BILD.
Corona-Impfstoff: Zulassung durch EMA steht laut Medienbericht bevor
In den USA und Großbritannien wird der mRNA-basierte Impfstoff gegen das Coronavirus von Biontech und US-Partner Pfizer bereits verimpft. Hier wurden Notfallzulassungen erteilt. Die EMA kann einen solchen Sonderweg nicht gehen – entweder der Impfstoff wird zugelassen oder nicht.
Jens Spahn kündigte in der Bundespressekonferenz an, dass die Impfungen in Deutschland noch vor Jahresende beginnen sollen. Man wolle „gründlich, aber zügig“ prüfen. „Impfungen beginnen baldestmöglich, noch vor dem Jahreswechsel.“
Von nationalen Alleingängen hält der CDU-Politiker nicht viel, er wundere sich „über manche Tonlagen“. Auf der einen Seite werde viel über Europa geredet, „in der Krise ziehen einige aber erst die nationale Karte“, kritisierte Jens Spahn. Europa habe gemeinsam in die Forschung und Produktion von Impfstoffen investiert, das gelte jetzt auch bei der Zulassung.
Corona-Impfstoff: Kritik an Zulassungsverfahren durch EMA
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) ist als Agentur der Europäischen Union für die Beurteilung und Überwachung von Arzneimitteln zuständig. Laut BILD wolle die neue Chefin Emer Cooke nicht den Eindruck erwecken, dass die Zulassung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus eine politische Beschleunigung bekommt.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (57) kritisierte die EMA gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland bereits dafür, dass sie bei der Zulassung des Impfstoffs den Behörden anderer Staaten hinterherhinkt. Eine Notzulassung wie in Großbritannien sei laut Lauterbach auch hier möglich.
Video: Berlin dringt auf Zulassung von Biontech-Impfstoff vor Weihnachten
Diese sei aber hierzulande nicht vorbereitet worden, „weil man mit der Verzögerung der Zulassung auf europäischer Ebene einfach nicht rechnen konnte“. Der SPD-Politiker zeigte sich „überrascht“ darüber, dass die Zulassung durch die EMA noch nicht erfolgt ist.