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Warnung vor „ChatGPT“-Betrug – Nutzern verlieren Geld und Identität

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Von: Victoria Maiwald

Es ist ein Internet-Hype: ChatGPT hat schon für viele Schlagzeilen gesorgt. Jetzt folgt die nächste, die fällt aber nicht positiv aus. Betrüger wollen den Wirbel ausnutzen.

Dortmund – Dieser kleine Textroboter hat in den vergangenen Wochen für ordentlich Wirbel gesorgt. ChatGPT kann Gedichte verfassen, Hausarbeiten oder sogar redaktionelle Texte wie diesen hier schreiben. Kein Wunder, dass sich nun auch die ersten Betrüger einklinken und den Ruhm des Chatbots ausnutzen wollen.

Warnung: ChatGPT-Fake kursiert auch in Deutschland und kann Opfer um 250 Euro ärmer machen

Der Betrug beginnt – wie so oft – mit einer E-Mail. Darin wird der neue Chatbot der Firma Open AI beworben: „ChatGPT: Der neue KI-Bot, der gerade alle verrückt macht“ oder „ChatGPT: Der neue KI-Bot, der aktuell alle schockiert“ heißt es beispielsweise im Betreff einer solchen Mail.

Solche E-Mails gehen laut der Sicherheitsforscher bei Bitdefender derzeit an Menschen in Dänemark, Deutschland, Australien, Irland und den Niederlanden raus. Hinter einem Link in der Mail beginnt der eigentliche Betrug (mehr Warnungen bei RUHR24).

ChatGPT-Fake analysiert angeblich den Finanzmarkt und verspricht 500 Dollar Gewinn am Tag

Klicken die Opfer auf den Link, gelangen sie tatsächlich zu einer Seite, auf der sie mit einem Chatbot schreiben können. Die Homepage sieht dem Original recht ähnlich. Allerdings handelt es sich um einen Fake, den Betrüger programmiert haben.

Der Unterschied zum original ChatGPT: Recht schnell kommt der Fake-Chatbot auf die Finanzen zu sprechen. Das Programm erklärt, es analysiere den Finanzmarkt und profitable Transaktionen, um dem Nutzer ein Einkommen von 500 Dollar am Tag zu ermöglichen.

Chatbot-Betrug: 250 Euro sollen als Startkapital dienen – sind dann aber futsch

Klingt gut? Letztendlich verlieren Nutzer auf einen Schlag 250 Euro, wenn sie sich auf das krumme Geschäft einlassen wollen. Nach einigen weiteren Fragen des Chatbots, schlägt das Programm vor, die Gespräche am Telefon mit einem Mitarbeiter fortzuführen.

Nachdem man E-Mail-Adresse und Telefonnummer angegeben hat, ruft laut Bitdefender auch recht schnelle ein Call-Center-Mitarbeiter an – für ein weiteres Beratungsgespräch. Darin wird ein lohnendes Investment in unter anderem Kryptowährung und Öl beworben. Lediglich 250 Euro Startkapital seien nötig.

Betrüger nutzen den Hype rund um ChatGPT und wollen Nutzer abzocken.
Betrüger nutzen den Hype rund um ChatGPT und wollen Nutzer abzocken. © ZUMA Wire/Imago

ChatGPT-Fake versucht es auch über Whatsapp: Geld und Identität stehen auf dem Spiel

Die Call-Center-Mitarbeiter versuchen dann ihre Opfer in einen Whatsapp-Chat zu locken, dort sollen die letzten sechs Ziffern der Personalausweisnummer angegeben werden. Zudem bekommt man einen Link zugesandt: Dort sollen die 250 Euro überwiesen werden (mehr digitale News bei RUHR24).

Doch nicht nur das Geld wäre mit dieser Überweisung futsch, auch eine Menge persönliche Daten wie Name, Adresse und Geburtsdatum gelangen somit in die Hände der Betrüger. Somit wäre zusammen mit den Ziffern der Personalausweisnummer auch ein zukünftiger Identitätsdiebstahl nicht ausgeschlossen.

Was hilft also gegen diese ausgeklügelte Art des Betrugs? Vor allem Misstrauen gegenüber utopischen Angeboten, die schnelles Geld mit wenig oder gar keiner Arbeit versprechen. Internetnutzer sollten nicht blind Links folgen, die sie in ihre E-Mail-Postfächer gespült bekommen. Wer den neuen (echten) Chatbot testen will, sollte das über die offizielle Homepage machen.

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