Garten-Tipps
Blumenerde aus dem Vorjahr noch nutzen? Nur unter einer Bedingung
Nach der Gartensaison bleiben oft Reste alter Erde übrig. Hat Blumenerde ein Ablaufdatum oder kann man sie auch Jahre später noch im Garten nutzen?
Dortmund – Dass nach einem Sommer einiges an Blumenerde übrig bleiben kann, ist nichts Ungewöhnliches. Denn oft gibt es die Erde nur in größeren Mengen zu kaufen. Aber kann man das Material auch noch ein Jahr später im Garten benutzen?
Alte Blumenerde aus dem Vorjahr wiederverwenden: Das ist dabei zu beachten
Generell lohnt es sich nicht, einen üppigen Vorrat an Blumenerde anzulegen. Besser ist es, das Substrat nach aktuellem Bedarf einzukaufen. Aber was, wenn doch mal eine größere Menge übrig bleibt?
Das Problem am längeren Lagern der Erde laut Öko-Test: Die Blumenerde „arbeitet“ und setzt durchgehend Nährstoffe frei. Das liegt an den organischen Substanzen als auch an den oft bereits enthaltenden Düngemitteln in dem Substrat.
Für Pflanzen ist das durchaus hilfreich und so gewollt. Wenn Blumenerde länger gelagert wird, kann das aber auch zum Verhängnis werden. Anzuchterde für junge Pflanzen und Samen kommt meistens übrigens ganz ohne Dünger aus.
Erde, die zu lange arbeitet, kann irgendwann sogar schädlich für Pflanzen werden. Denn an einem gewissen Punkt ist der Salzgehalt des Substrates zu stark erhöht und der pH-Wert kann sich verändert haben.
Garten-Tipps: Alte Blumenerde ist nicht immer unbedenklich für Pflanzen
Ein weiterer Nachteil von älterer Blumenerde: Ihre Struktur ist weniger stabil, sodass weniger Luft in den Boden gelangt. Dadurch kann etwa Gießwasser oder Regenwasser nicht richtig ablaufen – es besteht eine erhöhte Gefahr, dass die Pflanzen anfangen zu faulen.
Aber was tun mit alter Blumenerde? Wegwerfen ist jedenfalls keine Lösung. Denn die möglichen Auswirkungen des alten Substrats sind vor allem im gewerblichen Gartenanbau kritisch.
Im privaten Garten kann man die Erde aber noch gebrauchen. Für junge Pflanzen, etwa beim Vorziehen von Tomaten, sollte man allerdings frische Erde verwenden. Auch Paprika-Pflanzen brauchen frische Erde. Unempfindlichere Balkonpflanzen werde von der alten Blumenerde hingegen meist nicht beschädigt.
Alte Blumenerde noch einmal benutzen: Darauf sollte man achten
Wer alte Blumenerde verwenden will, sollte diese idealerweise trotzdem mit frischer vermischen. Generell ist es sinnvoll, Blumenerde noch mit anderen Substraten zu mischen, wie 24garten berichtet.
Außerdem sollte das Substrat aus dem Vorjahr gründlich untersucht werden: Ist es frei von Schimmel, Unkrautkeimlingen oder gar Schädlingen? Falls ja, kann die Erde noch verwendet werden.
Wenn die Erde draußen in Töpfen gelagert wurde, ist die Schimmelgefahr relativ hoch. Sie sollte besser nicht mehr für andere Pflanzen verwendet werden.
Wenn die Erde hauptsächlich aus dem Wurzelgeflecht alter Pflanzen besteht, ist sie ein Fall für den Kompost. Wenn hingegen viele Schädlinge darin zu finden sind, sollte die Erde besser in die Bio-Tonne.
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