Kompostierbare Bio-Mülltüten richtig entsorgen – aber nicht in der Biotonne
Bei der Entsorgung von Bio-Mülltüten kann es zu Irrtümern kommen. In der falschen Abfalltonne können sie schnell zu einem Problem werden.
Dortmund – Mülltrennung sorgt in Deutschlands Haushalten oftmals für Verwirrung. Ob in den Restmüll, die Papier- oder in die Bio-Tonne, wohin kommt eigentlich was? Längst ist das Abfall-Tohuwabohu auch bei einigen Herstellern angekommen.
Bio-Mülltüten entsorgen: Abfall-Irrtum kann schnell zum Problem werden
Für die oft unliebsamen Bio-Abfälle liefern sie beispielsweise praktische Lösungen in Form von eigens dafür konzipierten Bio-Mülltüten. Diese ermöglichen eine hygienische Entsorgung für anfallende Küchenabfälle und sind darüber hinaus kompostierbar und biologisch abbaubar. So lauten jedenfalls die Versprechen vieler Hersteller.
Also ab in die Biotonne damit? Stopp! Das ist in der Regel keine gute Idee und kann sogar zu einem Problem werden.
Bio-Mülltüten entsorgen: Abfall-Irrtum wird zum Problem für Entsorger
Und zwar dann, wenn die Bio-Mülltüten in den Kompostieranlagen der Entsorgungsbetriebe landen. Denn spätestens dort werden sie ohnehin mühselig aussortiert, vorausgesetzt sie kommen überhaupt dorthin.
Schließlich dürfen Betriebe das Bioplastik ablehnen und die Biotonne somit einfach stehen lassen. So wird der Abfall-Irrtum schnell zu einem persönlichen Ärgernis.
Bio-Mülltüten entsorgen: Darum gehören sie nicht in die Biotonne
Doch warum ist das so? Laut geltender Norm können Hersteller Bio-Mülltüten bereits dann als „biologisch abbaubar“ zertifizieren lassen, wenn sich das Bioplastik innerhalb von zwölf Wochen zu 90 Prozent in mindestens zwei Millimeter große Teile aufgelöst hat.

Die Verweilzeit der Bioabfälle in den Kompostieranlagen fällt jedoch deutlich kürzer aus. Zudem verblieben neben dem Mikroplastik noch immer zehn Prozent der Plastikreste in größeren Teilen im fertigen Kompost, teilt etwa das Abfallwirtschaft Landesratsamt Kitzingen mit.
Bio-Mülltüten entsorgen: In der Biotonne sind sie unerwünscht und werden zum Problem
„Dieser unvollständige Abbauprozess der kompostierbaren Biomüllbeutel stellt die Betreiber von Kompost- und Vergärungsanlagen vor zunehmend unlösbare Probleme, da die zulässigen Grenzwerte für Fremdstoffe in jüngster Vergangenheit immer weiter verschärft wurden“, heißt es seitens der Behörde.
Der Entsorgungsbetrieb Remondis teilt zudem mit: „Biologisch abbaubare Kunststoffe sind in der Biotonne unerwünscht. Zum einen verrotten sie nicht vollständig und zum anderen werden sie oftmals mit normalen Kunststoffverpackungen verwechselt. Das erschwert die Sortiermoral.“
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Bio-Mülltüten entsorgen: Diese Alternative umgeht Problem beim Bio-Abfall
Als Alternative zu den Bio-Mülltüten empfehlen sich neben Papiertüten auch Zeitungspapier. Auf diesem Wege kann man das Problem des verunreinigten Kompost gänzlich umgehen und seine Bio-Abfälle zudem auch noch kostengünstiger entsorgen.
Übrigens kann nicht nur falsche Mülltrennung zu einem Problem werden: So droht beispielsweise eine Strafe, wenn man seinen Abfall unbedacht neben die Tonne stellt.