Schwerwiegende Folgen
Bank-Unternehmen nach 100 Jahren insolvent – Kunden droht hoher Geldverlust
Ein Bankunternehmen ist nach 100 Jahren insolvent. Grund dafür sind Schulden wegen Cum Ex-Geschäften, welche nicht getilgt werden können.
Dortmund – Nachdem eine Bank aufgrund von Kontakten zu russischen Banken Insolvenz angemeldet hatte, ist nun auch ein Bankunternehmen wegen Cum Ex-Geschäften pleite. Nachdem die Bafin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) das Unternehmen bereits für den Zahlungsverkehr geschlossen hat, folgt nun die Insolvenz.
Bankunternehmen nach 100 Jahren insolvent – Aus wegen Cum Ex-Geschäften
Konkret von der Insolvenz betroffen ist die Mainzer North Channel Bank GmbH & Co. KG, wie die Wirtschaftswochen berichten. Grund für die Pleite des Unternehmens sind primär sogenannte Cum Ex-Geschäfte mit Dänemark und Belgien, in denen die Bank von 2012 bis 2015 involviert gewesen sein soll.
Bei sogenannten Cum Ex-Geschäften werden Aktien mit einem Anspruch auf die Dividende („cum“) und ohne Anspruch („ex“) zwischen sich hin- und hergeschoben. Kurz gefasst: Unternehmen erhalten dadurch mehrere Steuererstattungen durch die Finanzämter (mehr Service-News bei RUHR24).
Da die Bank in den beiden EU-Ländern allerdings gar keine Steuern gezahlt hat, fordern sowohl die dänischen als auch die belgischen Steuerbehörden Schadensersatz im Wert von insgesamt 176 Millionen Euro. Die North Channel Bank GmbH & Co. KG soll allerdings nicht in der Lage sein, dieses Geld zu zahlen. Das hat gleich mehrere schwerwiegende Folgen für das Finanzunternehmen.
Bankunternehmen nach 100 Jahren insolvent – schwerwiegende Folgen nach Cum Ex-Geschäften
Die Bafin sorgt nun für „Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität und zur Risikobegrenzung der North Channel Bank GmbH & Co. KG“. Aus diesem Grund wurde der Jurist Dietmar Haffa von der Kanzlei Schultze & Braun am Freitag (20. Januar) zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Bank bestellt.
Zusätzlich wurde der Kundenverkehr der North Channel Bank geschlossen. Bedeutet: Zahlungen, Käufe und Verkäufe von Wertpapieren sowie Geldabhebungen waren nicht mehr möglich. Für Kunden der North Channel Bank GmbH & Co. KG, die mehr als 100.000 Euro bei dieser Bank verwahren lassen, hat das ganze jedoch noch schwerwiegendere Folgen: Sie verlieren im schlimmsten Fall ihr Geld.
Das liegt an der gesetzlichen Einlagensicherung – auch bekannt als „Merkel-Garantie“. Diese schützt zwar das Geld auf Tagesgeld-, Festgeld- und Girokonten – jedoch nur bis 100.000 Euro pro Institut.
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