Stiftung Warentest

Backofen mit Reinigungs-Funktion im Test – schlechtes Ergebnis ist eindeutig

Beim Backofen gibt es viele Funktionen. Auf eine können Verbraucher jedoch getrost verzichten – sie ist sinnlos, teuer und belastet die Umwelt.

Dortmund – Wenn es in der Küche stinkt und qualmt, kann das ein Indiz dafür sein, dass man mal wieder den Backofen reinigen sollte. Bei nicht wenigen löst allein die Vorstellung hieran Albträume aus. Besonders praktisch wäre es daher, wenn das Küchengerät die „Sauerei“ mittels Pyrolyse selbst beseitigt – doch bevor man die Backofen-Funktion nutzt, sollte man die Nachteile kennen.

Backofen-Funktion nicht nutzen: Nachteile von Pyrolyse überwiegen

Bei der Pyrolyse erhitzt sich der Innenraum des Backofens auf 500 Grad Celsius und mehr. Dabei werden lästige Essensrückstände und andere Verschmutzungen zu Asche zersetzt. Nach dem Abkühlen könne man die Asche „einfach auswischen, fertig!“, so lautet das Werbeversprechen eines bekannten deutschen Herstellers.

Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Wo genau liegen also die Nachteile in der wenig arbeitsaufwendigen Backofen-Funktion?

Backofen-Funktion nicht nutzen: So teuer ist die Pyrolyse

Um die hohen Temperaturen von 500 Grad Celsius für die Selbstreinigung zu erreichen, brauchen die Backöfen mit Pyrolyse-Funktion vor allem viel Zeit und Strom. Das Aufheizen könne mehrere Stunden dauern und verursache daher Kosten in Höhe von 1,5 Euro bis 3 Euro pro Vorgang, berichtet Stiftung Warentest (Ausgabe 03/2023).

Bei wöchentlicher Nutzung entstünden so im schlimmsten Falle Kosten von 156 Euro pro Jahr. Darüber hinaus sind Geräte mit der Backofen-Funktion in der Anschaffung in der Regel deutlich teurer als „herkömmliche“ Öfen.

Backofen-Funktion nicht nutzen: Schlechtes Reinigungsergebnis macht Pyrolyse sinnlos

Kunden müssten für einen selbstreinigenden Backofen also gleich doppelt in die Tasche greifen. Daher stellt sich die Frage nach dem Reinigungsergebnis.

Backöfen mit Pyrolyse-Funktion erzielen oft nicht das gewünschte Reinigungsergebnis.

Auch hier kommen die Warentester zu einem eindeutigen Ergebnis: „Die erhoffte Arbeitserleichterung beim Säubern fällt mau aus“, heißt es in dem Testbericht. Zudem „empfehlen fast alle Anbieter in ihren Anleitungen vor der Pyrolyse eine manuelle Säuberung“. So wird die vermeintlich arbeitserleichternde Backofen-Funktion ziemlich schnell sinnlos.

Backofen-Funktion nicht nutzen: Hoher Stromverbrauch bei Pyrolyse belastet Umwelt

Dadurch, dass die Pyrolyse-Funktion beim Backofen einen höheren Energieverbrauch nach sich zieht, entsteht eine höhere CO₂-Bilanz. Der höhere Stromverbrauch strapaziert nicht nur das Portemonnaie, sondern auch die Umwelt.

Ebenso wenig sollte vergessen werden, dass auch beim Verbrennen von Fett und Schmutz bei 500 Grad Celsius Qualm und unangenehme Gerüche entstehen, die die Luft belasten. Das hat die schwedische Verbraucherorganisation Råd & Rön bereits 2013 festgestellt. Alles in allem reinigt man seinen Backofen also lieber mit nützlichen Hausmitteln.

Rubriklistenbild: © McPhoto/Imago

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