Aber nicht mehr lange
Auto kaufen: Autofahrer haben 2023 noch Chance auf 6750 Euro Förderung
E-Autos sind teuer. Dank eines staatlichen Zuschusses gibt es sie aktuell günstiger. Lange bekommen Autofahrer die bis zu 6750 Euro aber nicht mehr.
Dortmund – Wer sich in nächster Zeit ein neues Auto zulegen möchte, wird nach dem Verbrenner-Verbot der EU womöglich bereits ein E-Auto wählen. Warten sollte man damit aber nicht allzu lange. Denn nur noch in diesem Jahr können Autokäufer von beinahe 7000 Euro Zuschuss profitieren. Doch wie bekommt man diese große Summe an Fördermitteln vom Staat?
Umweltbonus für Elektroautos: Was steckt hinter der Förderung in Deutschland?
Autos mit Elektromotor sind oft um einiges teurer, als Benziner oder Diesel. Der Grund dafür ist die teure Antriebsbatterie. Diese macht laut Autobild.de in der Regel ein Drittel des Kaufpreises aus.
Um den Bürgern die Preishürde etwas zu senken, bezuschusst der Staat weiterhin den Kauf von Elektroautos. Denn sie sind Teil der Verkehrswende in Deutschland und des Klimaschutzplans der Bundesregierung.
Sparen beim Autokauf: Diese Elektrofahrzeuge bekommen den Umweltbonus
Wer einen Elektro-Neuwagen kauft oder mit einer Laufzeit ab 24 Monaten least, bekommt einen Zuschuss. Dieser hängt jedoch von der Höhe des Nettolistenpreises des Fahrzeuges ab. Hier gilt: je höher der Preis, desto geringer der Zuschuss.
Auch Gebrauchtwagenkäufer haben Anspruch auf einen Zuschuss. Aber nur, wenn die Erstzulassung des Wagens nicht länger als ein Jahr zurückliegt.
Der Zuschuss gilt auch nur für Fahrzeuge von Herstellern, die sich auf eine Beteiligung am Umweltbonus verpflichtet haben. Diese tragen dadurch gut ein Drittel der Kosten für den Zuschuss selbst (mehr News für Autofahrer bei RUHR24).
Auf der sogenannten BAFA-Liste des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle kann man entnehmen, welche Modelle dazu gehören. Bei mehr als 1500 verschieden Modellen auf der Liste, sollten potenzielle E-Auto-Käufer aber gut fündig werden.
Antrag auf Zuschuss stellen: Das müssen Autofahrer machen, um über 6000 Euro zu bekommen
Bevor man einen Antrag auf den Zuschuss für E-Autos stellen kann, muss das Fahrzeug gekauft und zugelassen worden sein. Erst dann kann der Halter innerhalb eines Jahres nach Kaufabschluss den Antrag online einreichen.
Welche Voraussetzungen für den Antrag erfüllt sein müssen, hier im Überblick:
- Der Antrag muss spätestens ein Jahr nach der Zulassung auf den Antragsteller erfolgen
- Der Antragsteller muss auch Halter des Fahrzeuges sein
- Das Fahrzeugmodell muss auf der BAFA-Liste stehen
- Im Kauf- oder Leasingvertrag muss der Herstelleranteil zum Zuschuss deutlich erkennbar sein
- Neu- oder Gebrauchtwagen müssen mindestens 12 Monate auf den Antragsteller zugelassen sein
- Der Leasingvertrag muss eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten betragen
Auch wichtig ist, dass Autokäufer nur so lange einen Antrag auf den Zuschuss stellen können, wie noch Geld im Fördertopf ist. Wenn der nämlich leer ist, gibt es auch kein Geld mehr, wie der ADAC erklärt.
Zuschuss wird immer weniger: So hoch sind die aktuellen Förderprämien
Fahrzeuge mit einem Netto-Listenpreis von bis zu 40.000 Euro bekommen einen Zuschuss von 6750 Euro. Der setzt sich aus 4500 Euro vom Bund und 2250 Euro vom Hersteller zusammen. Bei einem Listenpreis zwischen 40.000 Euro und 65.000 Euro beträgt der Zuschuss nur noch 4500 Euro.
Der Umweltbonus sinkt aber von Jahr zu Jahr. Während man 2022 noch bis zu 9000 Euro Zuschuss beim Kauf eines Elektroautos oder Hybriden bekommen hat, gibt es in diesem Jahr nur noch maximal 6750 Euro. Für Plug-in-Hybride gibt es seit Jahresbeginn keinen Bonus mehr.
So viel Umweltprämie bekommen E-Autos im Jahr 2023:
- Elektroauto (bis 40.000 Euro): 6750 Euro
- Elektroauto (40.000 bis 65.000 Euro): 4500 Euro
- Elektroauto (über 65.000 Euro): keine Förderung
- Plug-in-Hybrid: keine Förderung
Ab dem 1. September 2023 können nur noch Privatpersonen einen Antrag stellen. Ab da gilt auch die neue Kennzeichen-Regel, mit der Neuwagen digital zugelassen werden können.
Im Jahr 2024 sollen laut der BAFA nur E-Autos mit einem Nettolistenpreis von maximal 45.000 Euro bezuschusst werden. Dieser sinkt dann ebenfalls auf 4500 Euro.
Weg vom Verbrenner-Motor: Elektroautos laden aktuell teurer als Benziner tanken?
Die Umweltprämie macht den Kauf von E-Autos um einiges günstiger. Doch wie sieht es aktuell mit den Ladekosten aus, nachdem die Strom- und Gaspreise im letzten Jahr explodiert sind?
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hat die Kosten für Benziner und E-Autos vergleichen. Das Ergebnis: Je nach Ladesäule sind die Kosten für das Aufladen eines E-Autos teurer als das Tanken eines Benziners.
Ein Benziner kostet, bei einem Preis von 1,74 Euro für einen Liter E10, auf 100 Kilometer dann 13,40 Euro (bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 7,7 Liter auf 100 Kilometer).
„Für dieselbe Strecke sind bei einem E‑Auto im Schnitt etwa 21,6 Kilowattstunden Strom nötig“, heißt es auf RND.de. Im mittleren Tarif liegen die Stromkosten dafür bei 10,58 Euro. Bei dem teuersten Ladetarif kosten 100 Kilometer mit über 17 Euro Stromkosten dann mehr als der Benziner.
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