Online-Ausweis
AusweisApp2 ersetzt Behördengang – aber nicht für jeden
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Sich bequem online auszuweisen, ist in Deutschland bereits seit 2010 möglich. Eine App vereinfacht das Verfahren. Verbraucher sparen dadurch Geld.
NRW – Behördengänge gehören wohl bei den Wenigsten zu den Lieblingsbeschäftigungen. Um überfüllte Wartezimmer mit missmutigen Bürgern zu vermeiden, sind einige Dienstleistungen bereits online möglich. Dank einer bundesweiten App können sich Verbraucher auch online ausweisen – das bringt einen entscheidenden Vorteil (mehr News zur Digitalisierung auf RUHR24).
Bürger können dank Online-Ausweisweisfunktion auf dem Smartphone Geld sparen
Nicht nur Banken schaffen das chipTAN-Verfahren und damit auch das gute alte Kartenlesegerät nach und nach ab. Auch um sich online auszuweisen, ist das Gerät nicht mehr zwingend nötig. Stattdessen können Bürger auf das Smartphone ausweichen und Geld sparen, berichtet Focus Online.
Schließlich kostete das Kartenlesegerät den Bürger bislang rund 30 Euro. Ein weiterer Nachteil: Selbst wenn man sich online mithilfe des kleinen Kästchens ausgewiesen hatte, so konnte man die Funktion laut Focus Online fast nirgendwo nutzen. Kaum ein Anbieter akzeptierte demnach den Online-Ausweis.
„AusweisApp 2“ ermöglicht Online-Ausweis und erspart mitunter Behördengänge
Sich online auszuweisen, um beispielsweise einen Bafög-Antrag zu stellen oder seinen Punktestand in Flensburg abzufragen, ist dank der „AusweisApp 2“ deutlich einfacher. Im Jahr 2014 ging sie für Windows- und Mac-Nutzer an den Start. Seit März 2017 ist sie für Android-User verfügbar. iPhone- oder iPad-Besitzer können sie seit 2019 nutzen.
Für den Gebrauch des Online-Ausweises gibt es nicht viele Bedingungen. Entscheidend ist, dass das Smartphone NFC-kompatibel und damit fähig für „Nahfeldkommunikation“ ist. Nur so ist der Datenaustausch zwischen dem Personalausweis und dem mobilen Endgerät möglich.
Smartphone-Nutzer müssen für Online-Ausweis auf Voraussetzungen achten
Wie alle anderen Apps auch, muss die Ausweis-App in der aktuellsten Version auf dem Smartphone installiert sein. Außerdem sollten Nutzer ihre sechsstellige PIN kennen, die sie für den Datenaustausch eingeben müssen. Ist diese nicht auffindbar, müssen Verbraucher eine neue PIN im Bürgerbüro beantragen.
Laut dem Bundesinnenministerium sind die Daten der App-Nutzer auf dem Smartphone nicht nur durch die PIN besonders gut geschützt. Die Transparenz des Datenempfängers sowie eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sorgten ebenso dafür, dass die „persönlichen Daten (...) immer zuverlässig vor Diebstahl und Missbrauch geschützt“ seien.
Bundesinnenministerium verspricht App-Nutzern den Schutz ihrer Daten bei Online-Ausweis
Wer allerdings noch einen alten Personalausweis hat, kommt damit nicht weit. Das Relikt aus längst vergangenen Zeiten ist nicht für die Online-Identifizierung geeignet. Die Online-Ausweisfunktion ist allerdings bei allen neuen Personalausweisen seit 2017 Standard.
Bürger, die nach erfolgreichem Funktionscheck einen grünen Haken auf ihrem Smartphone-Display sehen, können sich ab sofort für bestimmte Dienstleistungen online ausweisen. Wer Anträge bei Behörden lieber am Mac- oder Windows-Computer stellt, kann sein Smartphone auch als Kartenlesegerät nutzen – vorausgesetzt beide befinden sich im selben WLAN-Netz.
Online-Ausweis-App des Bundes wird nützlicher – doch nicht alle Bürgerbüros bieten Service an
Dafür müssen Nutzer den Rechner und ihr Handy miteinander koppeln und in der „AusweisApp 2“ den „Fernzugriff starten“. Ob am PC oder am Smartphone – dank der kostenlosen App müssen Verbraucher kein Geld mehr in die Hand nehmen, um sich online auszuweisen.
Auf der Suche nach einem Anbieter für den Online-Ausweis verspricht das entsprechende grün-blaue Logo Erfolg. In einer Anbieterliste können Internetnutzer sehen, welches Bürgerbüro oder sonstige Behörde das Online-Verfahren akzeptiert. So können beispielsweise Dortmunder, die ihre Bürgerdienste bei Google zuletzt sehr schlecht bewerteten, ihre Anträge über das virtuelle Rathaus der Stadt verschicken.
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