Apfelsaft im Test: Bio-Marken fallen durch – Früchte sind belastet
Wer Apfelsaft kauft, sollte künftig genau hinschauen. Mehrere Produkte weisen Mängel auf.
Deutschland – Zum beliebtesten Obst in Deutschland zählt der Apfel. Die Frucht punktet durch viele Vitamine und Nachhaltigkeit wegen des regionalen Anbaus. Zudem ist neben dem Fruchtfleisch vom Apfel auch die Schale für Rezepte und den Haushalt nützlich. Ähnlich zu dem Obst gibt es auch bei dem dazu passenden Getränk verschiedene Sorten und Unterschiede. Die Stiftung Warentest hat Apfelsaft von unterschiedlichen Marken untersucht – und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis.
Verbraucherorganisation | Stiftung Warentest |
Gründung | 4. Dezember 1964, Berlin |
Sitz | Berlin |
Apfelsaft im Test: Bio-Marke von Experten kritisiert
Denn keines der insgesamt 26 von Stiftung Warentest untersuchten Produkte hat die Bestnote „sehr gut“ erhalten. Insgesamt haben die Experten 16 trübe Sorten Apfelsaft überprüft und zehn eher klare Apfelsäfte, die aus Konzentrat hergestellt wurden. Auffällig ist, dass vor allem Bio-Produkte erhebliche Mängel im aktuellen Test aufweisen.
Der große Verlierer ist daher der Demeter Apfelsaft naturtrüb von Alnatura in Bio-Qualität. Die Experten haben bei dem Produkt die Gesamtnote „mangelhaft“ vergeben. Das liegt vor allem daran, dass dort der „höchste Gehalt an Ethanol, flüchtiger Säure und Acetoin“ entdeckt wurde. Das sind sogenannte Stoffwechselprodukte, „die auf eine mikrobielle Belastung durch minderwertige Äpfel oder schlechte Verarbeitung hindeuten“, heißt es in der Beurteilung von Stiftung Warentest.
Das sensorische Urteil fiel mit „ausreichend“ kaum besser aus. Dabei beurteilten Tester „Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl“ vom Apfelsaft. Zudem zählt das Produkt mit einem durchschnittlichen Preis von 1,49 Euro pro Liter zu den teureren Varianten der Überprüfung. Doch es gibt auch einen Hoffnungsschimmer. Denn immerhin die Deklaration und den Aromagehalt beurteilen die Prüfer mit „gut“.
Stiftung Warentest untersucht Apfelsaft – Bio-Produkte zeigen erhebliche Mängel
Doch das ist nicht das einzige Bio-Produkt bei Stiftung Warentest mit Mängeln. Mit der Gesamtnote „ausreichend“ wurde ebenfalls der Apfelsaft naturtrüb der Bio-Eigenmarke von Drogeriemarktkette dm für durchschnittlich 1,45 Euro pro Liter. Besonders in der Kritik steht bei dem Produkt der Aromagehalt, der „durch Reife und Lagerung der Äpfel beeinflusst“ wird.
Einen Unterschied gibt es dabei zwischen naturtrüben und klaren Säften. Denn beim hellen Saft aus Konzentrat sind die nachträglich zugefügten Aromastoffe entscheidend für den Geschmack (weitere News und Testberichte bei RUHR24).
Bio-Apfelsaft enttäuscht im Test: Getränk mit Rezept in wenigen Schritten selbst zubereiten
Noch besser in der Überprüfung als die beiden Bio-Produkte schneiden verschiedene Sorten Apfelsaft aus den Discountern ab. Auch unter den Bio-Produkten gibt es Marken, die empfehlenswert sind. Einen großen Vorteil dabei bieten die Glasflaschen, die wiederverwendbar sind (alle Gewinner und Verlierer bei Stiftung Warentest, Bezahlartikel). Die Verlierer im Überblick:
- Altnatura, Apfelsaft naturtrüb, Note: „mangelhaft“
- DM Bio, Apfelsaft naturtrüb, Note: „ausreichend“
Unabhängig von den Marken bietet sich Apfelsaft auch dazu an, eine Schorle mit Mineralwasser selbst zu mischen. Dies ist gesünder, als zu einer fertigen Apfelschorle aus dem Supermarkt oder Discounter zu greifen. Wer sich besonders auf die Ernährung achten möchte, kann auch den Apfelsaft selbst herstellen.

Dafür einfach anderthalb Kilogramm Äpfel waschen und die Kerngehäuse entfernen. Mithilfe einer Küchenmaschine oder einer Reibe das Obst zerkleinern und dazu eine gewaschene Bio-Zitrone abreiben und auspressen. Anschließend den Apfel inklusive Saft, dem Zitronenabrieb, Zitronensaft und 100 Gramm Zucker oder alternativ einem Esslöffel Honig aufkochen und dann abkühlen lassen. Währenddessen einen zweiten Topf vorbereiten und mit Sieb und einem Geschirrtuch bedecken.
Apfelsaft selber machen – in wenigen Schritten zum fertigen Getränk
Das entstandene Apfelkompott in den mit einem Geschirrtuch ausgelegten Sieb füllen und nach dem Abkühlen kräftig ausquetschen und auswringen. Zum Schluss den entstandenen Saft erneut erhitzen (auf 80 Grad), um ihn haltbarer zu machen. Sobald sich heller Schaum bildet, kann der Saft abgefüllt werden. Übrigens: Sowohl bei selbstgemacht als auch gekauft gilt, dass die naturtrübe Variante gesünder ist als klarer Apfelsaft.