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Rewe-Angebot ist gescheitert: Kunden müssen schon wieder darauf verzichten

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Von: Kirsten Pfister

Einige Firmen wollen auf gedruckte Werbeprospekte verzichten. Eine digitale Alternative von Rewe wurde von Kunden allerdings verschmäht.

Dortmund - Immer mehr Unternehmen wie Obi, Ikea und Otto haben in den vergangenen Jahren ihre Werbeprospekte und Kataloge eingestampft. So auch der Kölner Lebensmittelhändler Rewe. Eine digitale Alternative kam bei Kundinnen und Kunden allerdings nicht gut an und wird deshalb nach kurzer Zeit wieder eingestellt.

Keine Papierwerbung mehr: Rewe stößt mit digitaler Alternative auf Widerstand

Dass es künftig keine gedruckten Werbeprospekte mehr geben soll, hatte Rewe im Juli 2022 angekündigt. Die Entscheidung lässt das Unternehmen mehr auf Digitalisierung setzen. Außerdem verwies Rewe auf die Folgen für die Umwelt.

Durch den Verzicht auf Papierprospekte sollen „mehr als 73.000 Tonnen Papier, 70.000 Tonnen CO₂, 1,1 Millionen Tonnen Wasser und 380 Millionen kWh Energie“ eingespart werden, heißt es in der Pressemitteilung von Rewe. Der Druck und die Verbreitung sollen bis zum 1. Juli 2023 komplett eingestellt werden (mehr Service-News bei RUHR24).

Digitale Alternativen zu Werbeprospekten auf Instagram und Whatsapp

Um ohne Papierkataloge weiterhin zu werben und Angebote zu kommunizieren, müssen Firmen neue Wege für sich finden. Rewe hat deshalb digitale Alternativen auf Whatsapp und Instagram ins Leben gerufen. Die Anwendung für Instagram-User wird nun nach fünf Monaten jedoch wieder eingestellt.

Der „Rewe Spar-Assistent“ wurde erst im Dezember 2022 eingeführt und ist nun gescheitert. Dabei handelt es sich um einen Chatbot, der mit Usern über Privatnachrichten kommuniziert. Unter anderem wurden die Nutzerinnen und Nutzer auf diesem Weg wöchentlich über neue Coupons in der Rewe App informiert.

Vorteil von Werbung auf Social Media: Interaktion mit Kunden

Mit Werbung auf Social Media wollte Rewe einen Schritt in die Zukunft machen. Vorteile sah das Unternehmen darin, dass Kundinnen und Kunden persönlich angesprochen und zur Interaktion angeregt werden. Außerdem hatte eine Marktforschung ergeben: „75 Prozent der Social-Media-User:innen bevorzugen das Direct Messaging, um mit Marken in den Austausch zu gehen“. So schreibt es Rewe auf ihrer Webseite. Daraufhin wurde der Chatbot entwickelt.

Rewe-App ist im App-Store geöffnet
Neben der Rewe-App wollte das Unternehmen weitere digitale Werbewege aufbauen. Ein Projekt auf Instagram ist nun gescheitert. © IMAGO/Rüdiger Wölk

Wie die Lebensmittelzeitung berichtet, scheint das Angebot von den Instagram-Usern allerdings nicht gut angenommen worden zu sein. Rewe Media Director Jan Flemming spricht auf Linkedin davon, dass die Zahlen zu registrierten Usern und wöchentlichem Wachstum gezeigt hätten, dass der Service aktuell für nicht genügend Menschen relevant sei.

Rewe stellt Chatbot ein: Keine Werbung für Angebote mehr auf Instagram

Wegen des fehlenden Anklanges auf der Plattform wird das Angebot wieder eingestellt. Der Umstieg auf Social Media als Mittel für Werbekommunikation gestaltet sich als schwierig. Viele Deutsche hängen weiterhin an den klassischen Papierprospekten.

Laut dem Prospektmonitor des IFH (Institut für Handelsforschung) lesen 90 Prozent der Menschen in Deutschland zumindest gelegentlich gedruckte Prospekte.

Alternativen zu gedrucktem Prospekt bleiben auf Whatsapp und der Homepage

Andere digitale Angebote von Rewe behält das Unternehmen bei. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, sich auf Whatsapp über die Angebote für die kommende Woche informieren zu lassen. Dabei lässt sich auch einstellen, für welche Filiale(n) man diese erhalten möchte.

Wer weiterhin gerne durch die Reklame blättert, für den gibt es digitale Ausgaben der Prospekte online auf der Rewe Webseite. Diese können dann beispielsweise auf dem Smartphone oder Tablet aufgerufen werden. In manchen Filialen wird es durch eine Ausnahmeregelung vielleicht auch zukünftig noch die klassische Papierwerbung geben.

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