Kunden müssen sich umstellen

Änderungen bei Aldi: Angebot von Eigenmarken, Milch und Fleisch betroffen

Der Discounter Aldi hat große Änderungen angekündigt. Die Neuerungen werden auf nahezu alle Kunden zutreffen – viele Produkte sind betroffen.

Dortmund – Aldi-Kunden müssen sich künftig auf weitreichende Veränderungen einstellen. Dies geht aus dem aktuellen Ernährungsreport (Stand März 2023) des Discounters hervor. RUHR24 hat die wichtigsten Neuerungen zusammengefasst.

Aldi plant große Änderungen: Eigenmarken sind betroffen

Eine erste große Änderung wird die Aldi-Eigenmarken betreffen. „All unsere Eigenmarken-Artikel, bei denen es möglich ist, werden mit dem Nutri-Score gekennzeichnet sein“, teilt der Discounter mit.

Umgesetzt werden soll dies laut Aldi Süd bis Sommer 2024. Bei Aldi Nord heißt es dazu: „Im Jahr 2021 haben wir damit begonnen, die ersten Eigenmarken mit dem Nutri-Score zu kennzeichnen.“ Bis Ende 2024 werde man hier „alle für den Nutri-Score vorgesehenen Eigenmarkenartikel sukzessive kennzeichnen“.

Aldi plant große Änderungen: Discounter setzt auf Nutri-Score bei Eigenmarken

Was ist der Nutri-Score? „Mit dem Nutri-Score können Verbraucherinnen und Verbraucher auf einen Blick auf der Vorderseite der Verpackung den Nährwert eines Lebensmittels erkennen und vergleichen“.

Eine ausgewogenere Ernährung werde dadurch einfacher, schreibt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf seiner Homepage. Bislang basiert die Kennzeichnung auf freiwilliger Basis und kann seit Ende 2020 auf Produkten aufgebracht werden.

Generell sollen mit der Kennzeichnung tendenziell gesunde Produkte für den Verbraucher leicht erkennbar werden. Doch das System weist auch Schwachpunkte auf: So können beispielsweise Lebensmittel mit einem hohen Zuckergehalt immer noch einen guten Nutri-Score erlangen. Dies liegt an einem Referenzwert von 90 Gramm Zucker pro Tag, welcher der Berechnung zugrunde liegt. Laut Experten ist dieser jedoch deutlich zu hoch.

Aldi plant große Änderungen: Das plant der Discounter bei Fleisch-, Wurstwaren

Darüber hinaus plant man sowohl bei Aldi Nord als auch bei Aldi Süd eine Änderung bei Fleisch- und Wurstwaren. Ein verbessertes Tierwohl sowie bessere Haltebedingungen stehen im Vordergrund.

Der Discounter Aldi hat weitreichende Änderungen bekanntgegeben.

Bis 2030 werde der Discounter bei Frischfleisch, Trinkmilch sowie bei Wurst- und Fleischwaren bei den Eigenmarken zu 100 Prozent auf die Haltungsformen 3 und 4 umstellen. Bereits bis 2025 werde man „kein Frischfleisch von Hähnchen, Pute, Schwein und Rind aus der Haltungsform 1 mehr anbieten“, heißt es dazu bei Aldi Nord.

Eine bessere Klasse bei den Haltungsformen ist generell ein guter Ansatz, garantiert jedoch nicht zwangsläufig, dass es den Tieren vor ihrer Schlachtung wirklich gut ergangen ist. Hierzu schreibt die Verbraucherzentrale: „Mehr Platz und Beschäftigungsmaterial im Stall bedeuten nicht automatisch mehr Tierwohl.“

Aldi plant große Änderungen: Das plant der Discounter bei Milch

„Für verlässliche Aussagen zum Tierwohl müssen verhaltens- und gesundheitsbezogene Kriterien wie Lahmen, Verletzungen, Organbefunde usw. in der Tierhaltung und am Schlachthof systematisch erhoben und ausgewertet werden - und bei Auffälligkeiten die Tierhaltung nachgebessert werden“, heißt es weiter.

Auch beim Thema Milch steht bei Aldi eine Änderung bevor. Ab 2024 werde der Discounter H-Milch ausschließlich aus deutscher Landwirtschaft beziehen. Somit werde die gesamte Trinkmilch aus Deutschland stammen (weitere News aus dem Bereich Discounter und Supermärkte bei RUHR24).

Aldi plant große Änderungen: Discounter will Lebensmittel für Kinder verändern

Neben den bereits genannten Änderung plant der Discounter auch bei Lebensmitteln für Kinder weitreichende Neuerungen. Hierzu teilt Aldi Süd mit, dass man sich auch in Zukunft für eine gesunde Ernährung bei Kindern einsetzen möchte.

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Daher sollen „Lebensmittel, die speziell für Kinder gedacht sind, in ihrer Nährstoffzusammensetzung optimiert werden, sodass sie offizielle Empfehlungen einhalten. Wir möchten Kindern die Süßigkeiten nicht verbieten, sie jedoch kindgerechter und damit besser für ihre gesundheitlichen Bedürfnisse machen“, heißt es dazu im Ernährungsreport von Aldi Süd.

Aldi plant große Änderungen: Discounter setzt WHO-Richtlinien für Kinder um, mehr Produkte für Veganer

Bis Ende 2025 werde der Discounter bei Kinderprodukten, für die es WHO-Grenzwerte gibt, die Nährwerte der Eigenmarken-Produkte an die WHO-Richtlinien anpassen. Dies gilt insbesondere für Salz, Zucker, Fett und Zusatzstoffe.

„Für alle anderen Produkte, die sich aufgrund ihrer Optik oder Verpackung an Kinder richten und für die es keine WHO-Grenzwerte gibt“, werde man „sowohl das Eigenmarken-Verpackungsdesign als auch die Nährwerte, orientiert an wissenschaftlichen Ernährungsempfehlungen, bis Ende 2025 überprüfen und entsprechend anpassen“, führt der Konzern fort.

Hinzukommend wird es für Kunden weitere Änderungen geben. So plant Aldi beispielsweise eine Erweiterung des veganen Sortiments auf, über das Jahr verteilt, 1000 pflanzliche Produktsorten, die sowohl den Kosmetik- als auch den Lebensmittel-Bereich betreffen.

Rubriklistenbild: © Revierfoto/Imago

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