Discounter-Kunden betroffen

Rückruf bei Aldi von zwei Produkten wegen üblen Krankheitserregern

Discounter müssen aktuell mit Rückrufen kämpfen. Nach Norma und Penny trifft es jetzt auch Aldi. In einem Produkt wurden Listerien entdeckt.

Dortmund – Listerien gehören neben Salmonellen zu den Bakterien, die häufig in Lebensmitteln nachgewiesen werden können. Ist das der Fall, kommt es stets zum Rückruf. Denn die Erreger können eine sogenannte Listeriose auslösen – eine Erkrankung, mit der mitunter nicht zu spaßen ist. Der Discounter Aldi muss nun deshalb handeln und gleich zwei Produkte zurückrufen.

Doppelter Aldi-Rückruf: Krankmachende Bakterien in zwei Produkten

Nach einem Obst-Rückruf bei Penny, einer Produktwarnung beim Discounter Norma, trifft es nun Aldi. Die Gartenfrisch Jung GmbH – ein Zulieferer von Aldi Süd und Nord – teilte am Mittwoch (1. Februar) mit, dass in zwei Fertiggerichten Bakterien nachgewiesen wurden.

Die Untersuchung einer Probe habe gezeigt, dass die im Salat enthaltenen Schinkenstreifen mit Listeria monocytogenes verunreinigt sind. Der Aldi-Lieferant fordert Kunden daher auf, die betroffenen Produkte auf keinen Fall mehr zu verzehren. Folgende Details sind zu dem Rückruf bekannt:

  • Produkt: Snack Time Salatcup Käse & Schinken
    Inhalt: 300 Gramm
    Mindesthaltbarkeitsdatum: 08.02.2023
  • Produkt: Snack Time Salat-Menü Quinoa-Salat mit Ziegenfrischkäse
    Inhalt: 350 Gramm
    Mindesthaltbarkeitsdatum: 08.02.2023
Diese beiden Salate werden aktuell bei Aldi zurückgerufen.

Rückruf von Aldi-Fertigsalaten wegen Listerien – in diesen Filialen wurde er verkauft

Die Gartenfrisch Jung GmbH gibt an, dass man umgehend nach dem Bakterien-Fund reagiert habe. Die betroffenen Unternehmen wurden informiert und hätten aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes die Fertigsalate aus dem Verkauf genommen.

Laut dem Aldi-Zulieferer wurden die Produkte jedoch nicht deutschlandweit, sondern nur in einzelnen Regionalgesellschaften des Discounters angeboten. Aldi-Filialen in folgenden Städten sind betroffen:

  • Herten
  • Hann
  • Münden
  • Nortorf
  • Radevormwald
  • Salzgitter
  • Seevetal
  • Schloß Holte-Stukenbrock
  • Lehrte (Sievershausen)
  • Werl
  • Weyhe 

Fertiggerichte lösen grippeähnliche Symptome aus

Fertigsalate in anderen Filialen sowie andere Mindesthaltbarkeitsdaten seien von dem Discounter-Rückruf nicht betroffen, so die Gartenfrisch Jung GmbH. Auch weist der Lieferant darauf hin, dass die Keime „grippeähnliche Symptome und bei sensiblen Personengruppen unter Umständen eine sehr ernste Erkrankung („Listeriose“) auslösen“ können. Vom Verzehr wird daher dringend abgeraten.

Das Robert Koch-Institut (RKI) ergänzt die Informationen über eine mögliche Infektion durch Listerien noch. So seien Listerien echte Überlebenskünstler.  Die Bakterien überleben sogar Tiefkühlen und können sich bei Kühlschranktemperaturen sogar vermehren. Erst das Durchgaren mit mehr als 70 Grad tötet die Erreger ab. Bei rohen Lebensmitteln – wie etwa Schinken – kann das somit zum Problem werden. 

Bei gesunden Menschen kann eine Infektion mit Listerien mild oder sogar ohne Symptome verlaufen. Es sind vielmehr Schwangere oder Personen mit geschwächtem Immunsystem, bei denen eine Listeriose bedrohlich werden kann.

Folgende Symptome können bei einer Erkrankung ausgelöst durch Listerien auftreten: Durchfall, Fieber, Glieder- und Muskelschmerzen sowie Abgeschlagenheit. In seltenen Fällen kann es bei den genannten Risikogruppen zu einer Hirnhautentzündung oder einer Blutvergiftung kommen. Das Problem: Laut RKI können die ersten Symptome einer Listeriose nach einer Zeitspanne von 3 bis 70 Tagen auftreten. Verbraucher können also erst Wochen nach dem Verzehr von dem belasteten Salat erkranken.

Großer Aldi-Rückruf: Das müssen betroffene Kunden jetzt wissen

Sollten Aldi-Kunden den Salat gekauft und noch nicht verzehrt haben, können sie die Produkte – wie bei Rückrufen üblich – in allen Filialen zurückgeben. Sie sollten den Einkaufspreis auch ohne Vorlage des Kassenbons zurückerstattet bekommen. Für Kunden, die das Produkt möglicherweise verzehrt haben oder die sonstige Fragen zu der Produktwarnung haben, hat die Gartenfrisch Jung GmbH eine Hotline unter der Nummer 06298 / 36800 eingerichtet.

Rubriklistenbild: © Jürgen Ritter/Imago

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