S04-Ikone rechnet ab
Zwei Gründe für den Abstieg: Schalke-Legende gibt eine finstere Prognose ab
Der FC Schalke 04 ist abgestiegen. Jetzt rechnet eine S04-Legende mit der Mannschaft und den Trainern ab. Einem Aufstieg blickt sie pessimistisch entgegen.
Gelsenkirchen – Ganz Deutschland rätselt über den dramatischen Niedergang des FC Schalke 04, der letztlich zum Abstieg führte. Eine der größten S04-Legenden der königsblauen Vereinsgeschichte hat sich nun mit einer General-Abrechnung zu Wort gemeldet.
Person | Klaus Fischer |
Geboren | 27. Dezember 1949 (Alter 71 Jahre), Kreuzstraßl, Lindberg |
Größe | 1,78 Meter |
Gewicht | 75 Kilogramm |
Schalke-Legende rechnet ab: Für den Abstieg gibt es zwei Gründe – Klaus Fischer hat finstere S04-Prognose
Klaus Fischer (71), Star-Stürmer der vielleicht besten Schalker Mannschaft nach dem Krieg, hat schonungslos die Fehler aufgelistet. Zwar hatte der FC Schalke 04 großes Verletzungspech und litt vermutlich mehr als so manch anderer Verein an den Auswirkungen der Corona-Pandemie – schließlich sind die Fans des S04 über die Grenzen Deutschlands bekannt.
Doch für den Abstieg nannte der 71-Jährige zwei konkrete Gründe: Zum einen die hohe Fluktuation bei den Trainern. Zwei der insgesamt fünf Schalker Trainer in dieser Saison bezeichnete er als glatte Fehlbesetzung. Über Manuel Baum (41) und Christian Gross (66) sagte er gegenüber spox.de: „Die beiden waren fehl am Platz.“
FC Schalke 04: Ständige Trainer-Wechsel trugen zum S04-Abstieg bei
Die Liste der Schalke-Trainer in der Saison 2020/21 ist lang. David Wagner (49), Manuel Baum, Huub Stevens (67), Christian Gross und schließlich Dimitrios Grammozis (42). Nur letzteren nahm Schalkes bester Bundesliga-Torschütze aller Zeiten von seiner Kritik aus – weitestgehend. Denn: Der Trainer müsse deutlicher werden und auch mal auf den Tisch hauen!
„In einer Situation wie dieser muss auch mal Tacheles geredet werden, das wird nicht gemacht“, so Klaus Fischer. Und so kam die S04-Legende zum zweiten Grund für den Schalke-Abstieg: Er kritisierte die gesamte Personalpolitik. Klaus Fischer ist der Meinung, es sei „viel Geld verbrannt worden“.
Schalke-Ikone Klaus Fischer rechnet ab: Trainer und Spieler haben Mitschuld am S04-Abstieg
Dabei bekamen auch die Spieler ihr Fett weg. Mit einer gewissen Fassungslosigkeit musste die S04-Ikone serienweise blutleere und leidenschaftslose Auftritte der Mannschaft miterleben. Klaus Fischer ratlos: „Wo war das Läuferische, das Kämpferische? Da kam überhaupt nichts!“
Geradezu perplex war Klaus Fischer angesichts der Aussage von Suat Serdar (24), der angeblich nach dem Abstieg nicht mehr beim S04 auflaufen wolle. Ein Hoffnungsträger, der dem Absteiger in keiner Phase der Saison weiter geholfen hat, erklärte der Sport Bild, dass er künftig immer Champions League spielen und Titel gewinnen wolle.
Finstere Prognose für Schalke 04: Klaus Fischer hält direkten S04-Aufstieg nicht für selbstverständlich
Ein Schlag ins Gesicht eines jeden Schalkers, der künftig in Aue und Darmstadt mit seinem S04 um den Wiederaufstieg kämpfen muss. Die Aussage von Suat Serdar hinterlasse „Zweifel am Charakter“, wie Klaus Fischer findet.
Die Beobachtungen der aktuellen Saison lassen die Schalke-Ikone Übles vermuten. Denn die zweite Liga ist kein Zuckerschlecken. Kampfgeist ist manchmal mehr gefragt als spielerisches Talent.
Schalke 04 vor großer Herausforderung: Wiederaufstieg des S04 in die Bundesliga ist kein Selbstläufer
Klaus Fischer macht sich ernsthafte Sorgen über den Wiederaufstieg des S04: „Da wird etwas auf uns zukommen, einige werden ihr blaues Wunder erleben. Dort wird kein guter Fußball gespielt, aber Teams wie Regensburg kämpfen wie die Löwen.“
Die Rückkehr in die Bundesliga nach nur einer Saison scheint auch für den FC Schalke 04 kein Selbstläufer zu sein. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, müsse Schalke eine gute Mischung aus Jung und Alt finden. Den Einfluss von Klaas-Jan Huntelaar (37), der erst kürzlich eine Tendenz zum Schalke-Verbleib verkündete, schätzte Klaus Fischer als relativ gering ein.
FC Schalke 04: S04-Ikone Klaus Fischer mit knallharter Abrechnung
Null Verständnis hat Klaus Fischer für die Randalierer, die bei der Rückkehr der Mannschaft aus Bielefeld handgreiflich gegen Spieler wurden und deren Autos zerstörten. Klaus Fischer ist der Meinung: „Wenn man da nicht einschreitet, dann werden diese Leute den Verein übernehmen.“ Diese Ansicht teilt er mit anderen Schalke-Fans, die jetzt heftige Konsequenzen fordern.
Viele auf Schalke bekamen vom grandiosen Ex-S04-Mittelstürmer ihr Fett weg. Und spätestens seit der General-Abrechnung von Klaus Fischer mit vielen Verantwortlichen für den Niedergang wissen alle Schalker: der grandiose Experte für Kopfball und Fallrückzieher kann auch als gnadenloser Abräumer schonungslos austeilen.
Rubriklistenbild: © Achim Scheidemann/dpa; Collage: RUHR24