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Nach Jagd-Szenen auf Schalke: Jetzt drohen den Tätern ein heftiges Nachspiel

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Von: Katharina Küpper

Beim FC Schalke 04 sind bereits jetzt alle Segel auf Wiederaufstieg gesetzt. Allerdings hängen die Jagd-Szenen noch nach.

Gelsenkirchen – Die Verbundenheit der Schalke-Fans mit ihrem Verein ist legendär. Doch durch die Fan-Gemeinde des FC Schalke 04 mit ihrer extremen Leiden– und Leidensbereitschaft zieht sich jetzt allerdings ein Riss. Die Ursache: Die Ereignisse nach der Heimkehr der Mannschaft aus Bielefeld, als das Team von Dimitrios Grammozis den peinlichen Abstieg in die zweite Liga mit einer Niederlage besiegelt hatte.

VereinFC Schalke 04
Gründung4. Mai 1904
Arena/StadionVELTINS-Arena
OrtGelsenkirchen, Schalke, Gelsenkirchen

FC Schalke 04: Heftige Kritik nach Jagd-Szenen – jetzt melden sich auch Fans zu Wort

Der 20. April war die Nacht des Grauens beim FC Schalke 04. Was sich lange abzeichnete, wurde letztendlich zu Gewissheit: Nach der 0:1-Niederlage in Bielefeld steigt der S04 in die zweite Liga ab. Der Abend hängt noch nach.

An der Arena war es zu unwürdigen Übergriffen und Jagdszenen gekommen. Spieler wurden körperlich attackiert, ihre Autos demoliert. Tritte, Schläge, Verfolgungen. Auch Tage nach der blau-weißen Abstiegsnacht kamen erschreckende Details zu den Jagd-Szenen auf Schalke-Profis ans Licht.

Schalke: Hans Sarpei nennt Verhalten vereinsschädigend – auch Fans üben Kritik

Dass diese Schock-Szenen nicht folgenlos bleiben würden, war absehbar. Erste Konsequenzen zeichneten sich schon kurz danach ab: Ein Schalke-Trio will nach den Jagd-Szenen nicht mehr für die Königsblauen auflaufen. Doch das ist nicht alles. Jetzt fordern andere Fans ein heftiges Durchgreifen.

Mehrere aus dem blau-weißen Umfeld verurteilten die Vorkommnisse. Schon Ex-S04-Profi Hans Sarpei (44) übte zuletzt heftige Kritik an Schalke. Zu den Jagd-Szenen sagte er unter anderem: „Das schädigt dem Verein und das schädigt der Zukunft, um neue Spieler zu bekommen.“

Schalke-Fans fordern nach Jagd-Szenen: „Nie wieder einen Fuß in unser Stadion“

Doch nicht nur prominente Stimmen kritisieren das Verhalten. Der Schalker Fanclub Verband e. V. (SFCV), in dessen Vorstand auch Aufsichtsratsmitglied Heiner Tümmer ist, veröffentlichte auf der Homepage eine Stellungnahme.

Dort heißt es, der SFCV habe „mit großem Entsetzen und Bestürzung die Vorgänge rund um die Rückkehr der Mannschaft vom Auswärtsspiel in Bielefeld wahrgenommen.“

S04-Fans mit krasser Forderung – von Schalke kam in der Saison zu wenig

Weiter schreibt der Verband: „Wir schämen uns, dass diese wenigen Einzelpersonen die gleichen Farben wie wir tragen und hoffen, dass diese Gewalttäter schnell identifiziert werden und danach nie wieder einen Fuß in unser Stadion setzen dürfen.“

Suat Serdar (S04) enttäuscht nach vergebener Torchance. Enttäuschung, Frust, Aktion.
Der FC Schalke 04 ist abgestiegen. Der Frust ist groß – auch bei den Fans. © Uwe Kraft/Kirchner-Media

Die Botschaft ist klar: Wer Spieler angreift, Gewalt ausübt, schwerste Sachbeschädigung verübt, darf nicht einen Moment lang als Fan des FC Schalke 04 gelten und sollte sogar Stadionverbot erhalten. Der SFCV distanziert sich ganz offensichtlich aufs Schärfste von den Tätern.

FC Schalke 04: Fans sind enttäuscht von den Jagd-Szenen und vom S04

Dass die überwältigende Mehrheit im königsblauen Anhang schockiert von den Darbietungen der Mannschaft in dieser Saison sind, ist unstrittig. Und viele fragen sich zu Recht, wie es sein kann, dass das Trikot ihres geliebten Vereins so leidenschaftslos über den Rasen getragen werden kann, wie man es in vielen Spielen gesehen hat.

Auch Schalke-Legende Gerald Asamoah (42), der nach dem Abstieg ein emotionales TV-Interview gab, hatte deutlich formuliert, dass man mit so viel individueller Klasse nur dann sang- und klanglos absteigen kann, wenn die Spieler nicht alles rausgehauen haben.

Gerald Asamoah schaut traurig.
Gerald Asamoah ist traurig, der FC Schalke 04 steigt aus der Bundesliga ab. Jetzt rechnet er mit den S04-Profis ab. © Tim Rehbein/RHR-FOTO via Kirchner-Media

Schalke 04 in der Kritik: S04-Fans in zwei Lagern

Das allerdings sei in keinster Art und Weise eine Rechtfertigung für körperliche Übergriffe. Schalke 04 steht vor bahnbrechenden Entscheidungen. Die Führung muss in schweren finanziellen Zeiten eine Mannschaft bauen, die schnell wieder den Aufstieg in die Bundesliga schafft.

Sie kann sicher sein, dass die Fan-Gemeinde jeden Weg mit geht, solange auf dem Rasen ehrliche Arbeit abgeliefert wird. Und auf den Rängen muss jetzt der überwältigende große Teil des Schalker Anhangs die Meinungshoheit bekommen, der nur das Beste für Schalke will. Wenn 1000 Freunde zusammen stehen, ist kein Platz mehr für halbherzige Profis auf dem Rasen. Und kein Platz mehr für Gewalttäter auf den Rängen.

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