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Schalke-Saison vorbei: Jetzt fällt die Entscheidung bei U19-Stürmer Keke Topp

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Von: Christian Keiter

Die Saison der U19 von Schalke 04 ist beendet. Der direkte Sprung zu den Profis ist aus dem Altjahrgang höchstens Stürmer Keke Topp zuzutrauen.

Gelsenkirchen – Die U19 des FC Schalke 04 hat im letzten Saisonspiel eine bittere Niederlage im Finale des Westfalenpokals gegen den SC Paderborn hinnehmen müssen. Auch ein Torwarttor durch Luca Podlech in der 88. Minute konnte die 1:2-Pleite nicht mehr abwenden.

Schalke-Entscheidung bei U19-Stürmer Keke Topp steht bevor: Profis oder U23?

Für etliche Spieler endet damit altersbedingt die Zeit bei den A-Junioren. Den Sprung zu den Profis wird aus dem diesem Jahrgang kaum jemand schaffen. Selbst Stürmer Keke Topp muss zittern.

Gespräche über die Zukunft von Topp bei Schalke 04 werden im Hintergrund schon seit längerer Zeit geführt. Die zwei Optionen: Entweder gehört der 19-Jährige in der kommenden Saison dem Profikader von Chefcoach Thomas Reis an – oder die Ausbildung geht zunächst in der U23 bei Trainer Jakob Fimpel weiter.

Kürzlich hatte es auch Gerüchte gegeben, wonach Werder Bremen Topp zurückholen will. Allerdings besitzt der Torjäger bei Schalke einen Anschlussvertrag bis 2024. Das Heft des Handelns liegt also bei Königsblau – genauer gesagt bei Mathias Schober.

Schalke 04 hat Bedarf im Sturmzentrum – ist Keke Topp (schon) die Lösung?

Gegenüber Reviersport erklärte S04-Sportvorstand Peter Knäbel, dass der „Knappenschmiede“-Chef in den Gesprächen über die Zukunft von Topp federführend sei. „In Kürze“ soll eine Entscheidung fallen, heißt es. Womöglich hängt sie auch damit zusammen, in welcher Liga Schalkes Profis in der kommenden Saison antreten.

Ob intern oder extern: Verstärkung im Profi-Sturm braucht der S04 für die kommende Saison in jedem Fall. Zwar kehrt mit dem verliehenen Marvin Pieringer (SC Paderborn) ein Hoffnungsträger zu Schalke zurück. Dafür wird Simon Terodde den Verein verlassen. Zudem scheint es unwahrscheinlich, dass die „Knappen“ Null-Tore-Stürmer Michael Frey fest verpflichten werden.

Schalke-Stürmer Keke Topp vor dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim
U23 oder Profis: Die Entscheidung zur Schalke-Zukunft von Keke Topp steht bevor. © Tim Rehbein/RHR-FOTO

Topp mit einem Profivertrag auszustatten, wäre eine kostengünstige Option. Allerdings bleibt die Frage, ob der junge Stürmer schon bereit für diesen Schritt ist oder zunächst ein Jahr lang in der Regionalliga an den Seniorenbereich herangeführt werden sollte.

Keke Topp der einzige Kandidat: Kaum U19-Talente schaffen den Sprung zu den Schalke-Profis

So geschieht es etwa mit dem Schalke-Duo Ngufor Anubodem und Emmanuel Gyamfi. Beide U19-Spieler haben ihren Vertrag verlängert und werden in der kommenden Saison in der U23 eingesetzt. Dort sollen sie die nächsten Entwicklungsschritte gehen, sagte Schober bei der Bekanntgabe der Verlängerungen.

Dass kaum noch Spieler direkt aus der U19 zu den Profis aufsteigen, ist ein zunehmend größer werdendes Problem bei Schalke 04. Nach der Pokalniederlage gegen den SC Paderborn legte U19-Coach Norbert Elgert, der Talente für die erste Mannschaft früher am Fließband produzierte, gegenüber der WAZ den Finger in die Wunde.

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Die Trainerlegende sei von seiner Mannschaft im Finale „sehr negativ überrascht“ worden, bemängelte zudem eine fehlende intrinsische Motivation. Grundtugenden wie Energie, Leidenschaft und Mentalität, seien nicht stark genug ausgeprägt, „um irgendeinen Anspruch stellen zu können, was die meisten aber machen“, so Elgert knallhart.

Trainer Norbert Elgert über Schalkes U19: „Im Moment ist es sehr, sehr wenig“

„Das ist enttäuschend, wenn man unsere Altjahrgänge dann auch sieht oder insgesamt, dass da nur so wenig hängen bleibt“, so Elgert weiter. Bei Schalke kämen im Vergleich zu anderen Klubs mehr Spieler durch die Leistungszentren. Man werde das auch in Zukunft wieder schaffen, verspricht der 66-Jährige. Aber: „Im Moment ist es sehr, sehr wenig.“

Woran das liegt? Elgert sieht ein generelles Problem in der heutigen Generation. Er sei sich nicht einmal sicher, ob seinen Spielern eine solche Niederlage wie im Westfalenpokal-Finale ähnlich weh tue wie ihm selbst. So etwas werde „heute immer unheimlich schnell abgehandelt“.

Schalke-Trainer Norbert Elgert an der Seitenlinie
Vermisste bei seiner U19 die Grundtugenden: Schalke-Trainer Norbert Elgert © Tim Rehbein/RHR-FOTO

Ein reines Schalke-Problem scheint das tatsächlich nicht zu sein. Im Halbfinale des Westfalenpokals schlug die Mannschaft von Elgert die U19 von Borussia Dortmund. Deren Trainer Mike Tullberg zählte seinen Altjahrgang nach der Niederlage ähnlich an: „Der eine oder andere von den Älteren meint, er wäre schon im Urlaub. Deswegen habe ich alle freien Tage bis zur Sommerpause gestrichen.“

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