In der Bundesliga
Schalke-Vorstand Knäbel kann sich historisches Bundesliga-Debüt vorstellen
Steht in naher Zukunft eine Frau als Cheftrainerin in der Bundesliga an der Seitenlinie? Für S04-Sportvorstand Peter Knäbel könnte die Zeit bald gekommen sein.
Gelsenkirchen – Am Freitag (5. August, 20.30 Uhr) eröffnen Eintracht Frankfurt und der FC Bayern die neue Bundesliga-Saison. Die 18 Mannschaften im deutschen Fußball-Oberhaus werden dabei von 18 Männern trainiert. Geht es nach Peter Knäbel, Sportvorstand des FC Schalke 04, muss das nicht mehr lange so sein.
FC Schalke 04: Peter Knäbel traut Voss-Tecklenburg Trainerposten in Herren-Bundesliga zu
Die DFB-Frauen haben Fußball-Deutschland trotz der umstrittenen Finalniederlage gegen England, über die tz.de berichtet, bei der Europameisterschaft begeistert. Nicht nur das Endspiel im altehrwürdigen Wembley-Stadion hat bewiesen: Frauenfußball braucht sich keineswegs hinter Männerfußball zu verstecken.
Maßgeblichen Anteil an dieser Erfolgsgeschichte hat Martina Voss-Tecklenburg, Trainerin der Deutschen Nationalmannschaft. Schalke-Sportvorstand Knäbel, der mit dem S04 demütig in die neue Bundesliga-Saison geht, ist einer ihrer Förderer. Als Technischer Direktor des Schweizer Fußballverbandes machte der 55-Jährige Voss-Tecklenburg 2012 zur Trainerin der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft.
„Ich hatte sofort ein gutes Gefühl, als ich mit ihr über Fußball sprach“, blickt Knäbel im Bild-Interview auf diese Entscheidung zurück. Sie habe den Fußball in ihrer Geburtsstadt Duisburg von der Pike auf gelernt. Den Sport, so Knäbel, habe Voss-Tecklenburg regelrecht „aufgesogen“.
Voss-Tecklenburg als Trainerin in der Bundesliga? S04-Boss Knäbel warnt vor „Marketing-Gag“
Wegen dieser Eigenschaften traut der S04-Boss „MVT“, wie die 54-Jährige oft genannt wird, auch einen Posten als Cheftrainerin einer Herren-Mannschaft in der Bundesliga zu. „Fachlich ist das für mich klar. Eindeutig ja, sie könnte es“, so Knäbel. Eine solch historische Trainer-Premiere in Deutschland fände Knäbel sogar „wünschenswert“.
Gleichzeitig warnt der gebürtige Wittener aber auch, dass eine solche Diskussion nicht zu einem „Marketing-Gag“ verkommen dürfe. Ohnehin glaubt Knäbel, dass Voss-Tecklenburg in ihrer jetzigen Position genau richtig ist. „Sie wird als Vorbild gebraucht, damit sie Frauenfußball weiter voranbringt.“
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