Bilanz nach Orkantief "Sabine"
Sturm im Ruhrgebiet: Baum begräbt Auto in Mülheim - Verletzte in Dortmund
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Sturmtief Sabine hat in der Nacht zu Montag im Ruhrgebiet viel Schaden angerichtet. Der Orkan war aber nicht so schlimm wie erwartet. Eine erste Bilanz.
- Sturm "Sabine" ist in der Nacht über das Ruhrgebiet gezogen.
- In Dortmund, Mülheim und Essen wurden Menschen verletzt.
- Die Feuerwehr hatte jedoch auch kuriose Einsätze.
NRW - Sturmtief "Sabine" hat im Ruhrgebiet für zahlreiche Einsätze von Feuerwehr und Polizei gesorgt. Ganz so schlimm wie erwartet, hat der Sturm Städte wie Dortmund, Bochum und Essen jedoch nicht erwischt, berichten die Einsatzkräfte.
Sturm "Sabine": Schäden im Ruhrgebiet gemeldet
Dutzende Einsätze, aber nach derzeitigem Stand keine Toten und nur wenige Schwerverletzte. Während die Feuerwehr im Sauerland gar davon spricht, vom Sturm verschont geblieben zu sein, kam es im Ruhrgebiet dennoch zu dutzenden Einsätzen.
Größere Schäden wurden aus Bochum, Dortmund und Gelsenkirchen gemeldet. Recklinghausen und Essen kamen offenbar glimpflich davon. Und nun rollt schon der nächste Sturm auf uns zu. Sturm Victoria wird NRW in der Nacht zu Sonntag (16. Februar) erreichen. In der Nacht zu Montag (17. Februar) wird es dann noch mal richtig windig. Aber ob wieder so viele Einsatzkräfte unterwegs sein werden ist fraglich, der Sturm soll die Ausmaße von Sabine nicht erreichen.
Hier geht es zu unserem Live-Ticker zu Sturm "Sabine" in NRW.
Sturm "Sabine" in NRW: Frau in Essen von Schieferplatte verletzt
In Essen ist bereits am Sonntagmittag (9. Februar) eine 47-jährige Frau von einer herabfallenden Schieferplatte getroffen worden. Sie wurde verletzt in ein Krankenhaus gebracht, berichtet die Feuerwehr Essen.
Auch kurioses wie plötzlich umher wehende Baustellentoiletten, ein Pavillon oder Trampoline sorgten für Einsätze der Rettungskräfte. Außerdem seien dort Bäume umgestürzt und Antennen abgeknickt. Insgesamt spricht die Feuerwehr Essen zwar von rund 100 Einsätzen, aber "keinen größeren Schäden" durch Sturm "Sabine". 530 Einsatzkräfte waren im Dienst.
In Essen und vielen anderen Städten bleiben die Schulen am Montag nach dem Sturm geschlossen.
Sturm in Bochum: Carport stürzt auf Autos
Aus Bochum melden die Einsatzkräfte: Sturm "Sabine" hat teilweise große Schäden an Fahrzeugen verursacht oder ganze Straßen blockiert. Zuletzt mussten Einsatzkräfte ein umgestürzter Carport von Autodächern heben.
Zuvor waren bereits Bäume auf ein Haus (Bochum Nord) und mehrere Autos gestürzt. Es gab bislang insgesamt mehr als 60 Einsätze.
Mülheim an der Ruhr: Baum begräbt Auto unter sich
Für einen schlimmen Unfall hat Sturm "Sabine" in Mülheim an der Ruhr gesorgt. Dort stürzte ein rund 25 Meter hoher Baum auf ein Auto mit zwei Insassen. "Das Auto geriet anschließend ins Schleudern und landete total zerstört im Graben", berichtet die Feuerwehr Mülheim.
Fahrer und Beifahrer hatten Glück und konnten den Wagen leicht verletzt verlassen. Die Retter glauben: Wäre das Fahrzeug nur eine Sekunde später an dieser Stelle gewesen, hätte es wesentlich schlimmer ausgehen können.
Dortmund: Wall während Sturmtief "Sabine" gesperrt
Auch die Feuerwehr Dortmund rückte zu Dutzenden Einsätzen aus. Mehrere Bäume waren durch teilweise orkanartige Winde auf Straßen und Garagen gestürzt. Durch den Sturm kam es am Hafen zu einem Unfall, bei dem eine Person schwer verletzt wurde.
Zwischenzeitlich war der Burgwall in der Dortmunder Innenstadt gesperrt. Dort hatte der Sturm Baustellenaufbauten umgeweht. Seit etwa 9 Uhr ist der Wall wieder frei.
#Feuerwehr #Dortmund #Sabine ist durchgezogen, die letzten Einsätze werden noch abgearbeitet. Der Stab der Feuerwehr beendet seinen Dienst. Wir bedanken uns bei allen Kräften von FF, @THW_Dortmund und @stadtdortmund für die Unterstützung #EinsatzfuerDortmund pic.twitter.com/NUoCo0IYoR
— Feuerwehr Dortmund (@FW_Dortmund) February 9, 2020
In Dorstfeld wehte Sturmtief "Sabine" einen Stromkasten um, am Vogelpothsweg nahe der TU Dortmund musste ein großer Baum abgetragen werden, weil er drohte umzustürzen.
Video: Sturm Sabine bremst Deutschland aus
Recklinghausen merkt vom Sturm nicht viel
In Gelsenkirchen wurden nach ersten Meldungen keine Menschen verletzt. Die Einsatzkräfte hatten bis Mitternacht rund 60 Einsätze. Äste, Bauzäune und Fassadenverkleidungen hätten dem Sturm häufig nicht standgehalten. Eine abschließende Bilanz liegt noch nicht vor.
Am Maritim-Hotel in Gelsenkirchen drohte am Dienstag nach dem Sturm eine Glasscheibe in die Tiefe zu stürzen. Die Feuerwehr musste zu dem gefährlichen Einsatz ausrücken.
Recklinghausen meldete am Morgen eine "entspannte Einsatzsituation". Bereits kurz nach Mitternacht sei die örtliche Einsatzleitung aufgelöst worden. Gemeldet wurden bislang nur 28 Einsätze.