Natur

„Es sind Millionen“ – Massenhaftes Fischsterben in nächstem NRW-Fluss

Nach einem Fluss im Ruhrgebiet ist jetzt das nächste Fließgewässer in NRW von einem massenhaften Fischsterben betroffen. Die Rede ist von Millionen Tieren.

NRW – Kein Fluss, nur noch eine Pfütze. So lässt sich momentan beschreiben, was die Menschen im niederrheinischen Wesel sehen, wenn sie entlang der Issel spazieren gehen. In der Konsequenz sterben dort aktuell Millionen Fische.

FlussIssel
QuelleNahe Raesfeld, Kreis Borken (NRW)
ProblemDürre, Trockenheit, Fischsterben

Fischsterben in NRW: Issel bei Wesel auf mehreren Kilometern trocken

Der 81,5 Kilometer lange Fluss, der in NRW nahe Raesfeld (Kreis Borken) entspringt und in die niederländische Ijssel mündet, ächzt seit Wochen unter der großen Trockenheit in NRW. Selbiges gilt aktuell für die Stever in Haltern, einem kleinen Fluss am nördlichen Rand des Ruhrgebiets.

Bereits seit Juli sinkt der Pegel der Issel bei Hamminkeln und Wesel. Lokale Unterstützer hatten in der Folge eine Rettungsaktion gestartet und Fische in Teile der Issel umgesiedelt, die mehr Wasser trägt.

Fisch-Expertin schockiert von Fischsterben in NRW – „Es sind Millionen“

Fischereisachverständige Martin Maschka sagte nun gegenüber der Bild nach einem Besuch vor Ort nun: „Ich laufe hier über Fische. Es sind Millionen. So was habe ich noch nie gesehen! Sogar die Fischtreppe ist leer.“

Kritisiert werde laut dem Bericht, dass die Behörden vor Ort darum stritten, wer für den Fall zuständig sei.

Bürger in Wesel und Hamminkeln wollen Fische aus Issel vor dem Tod retten

Die Bürger ergreifen längst selbst Initiative, um dort lebende, seltene Fische mit Wannen und Tonnen in umliegende Gewässer bringen. Am Donnerstag half auch die örtliche Feuerwehr mit.

Über die Sozialen Netzwerke werden derweil verzweifelt Hilferufe gesendet: „Es wird dringend Hilfe gebraucht. Sie (die Fische, Anm. d. Red.) haben sich am ganzen Fluss entlang in kleine Wasserlöcher gerettet. Aber das Wasser schwindet.“

Die Issel fließt in NRW durch den Niederrhein und mündet in die Ijssel in den Niederlanden.

Die aktuellen Geschehnisse klingen für die Einwohner wie ein Déjà-vu. Bereits 2018 war der Fluss an einigen Stellen so gut wie ausgetrocknet. Auch damals halfen Ehrenamtliche, Fische zu retten.

Fischtreppe in der Issel in NRW soll Fische vor dem Tod retten

In der Folge ließ der Kreis Wesel eine Fischtreppe reinigen, die die Fische in tiefere Gefilde führen sollte.

Kurios: Die Issel in NRW ist nicht nur von Trockenheit bedroht, sondern muss auch Wasserfluten stemmen. Der sogenannte „Zweckverband Issel“ erarbeitet deshalb seit einiger Zeit auch ein Hochwasserschutzkonzept, das jetzt nach und nach umgesetzt werden muss.

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