Vögel auf Wanderschaft

Vögel zeigen aktuell spektakuläres Verhalten über NRW

Erhabenes Trompeten aus dem Himmel und beeindruckend präzise Keilformationen: Aktuell ziehen Kraniche über NRW ins Winterquartier.

NRW – Wer in den aktuell noch milden und sonnigen Herbsttagen in den Himmel schaut, wird mit etwas Glück Zeuge eines echten Naturschauspiels. Denn die in beeindruckenden Formationen fliegenden Zugvögel unterschiedlicher Art zieht es momentan gen Süden, um dort in aller Ruhe im Warmen zu überwintern. Wie RUHR24 weiß, gehören dazu vor allem Kraniche – sie dominieren derzeit das Himmelsbild in NRW.

Kranich (Grus grus), Grauer Kranich, Eurasischer KranichVertreter der Familie der Kraniche
KlasseVögel (Aves)
HerkunftSumpf- und Moorlandschaften in Nord und Osteuropa sowie in Nordasien

Spektakulärer Vogelzug: Kraniche ziehen momentan über NRW in Richtung Süden

Wie das Kranichzentrum des Naturschutzbundes (Nabu) berichtet, haben sich bereits in den heißen Augustwochen die ersten Kraniche in Norddeutschland gesammelt, um anschließend gemeinsam über Nordrhein-Westfalen in den Süden zu fliegen. Offiziell beginnt die Kranich-Beobachtungssaison in NRW und anderswo am 1. September.

Hauptsächlich im Oktober und November ziehen sie dann vermehrt in ihre Winterquartiere in Frankreich und Spanien. Dabei passieren die aus Skandinavien, dem Baltikum und aus Mitteleuropa stammenden, grauen Kraniche neben NRW auch Hessen und Rheinland-Pfalz. Das belegt eine aktuelle Heatmap der Vogelkunde-Website ornitho.de.

Kraniche fliegen in V-Formation über NRW – und machen durch Trompeten auf sich aufmerksam

Vogelfreunde aus NRW werden vor allem am vergangenen Sonntag (30. Oktober) auf ihre Kosten gekommen sein. Denn wie die Rheinische Post berichtet, seien an diesem Tag zehntausende Kraniche über „Teile des Münsterlandes, das mittlere und westliche Ruhrgebiet, Teile des Niederrheins“ sowie über das Bergische Land und das Sauerland geflogen.

Der Zug der Kraniche in Deutschland 2022.

Laut ornitho.de seien in diesem Jahr allein rund um den 20. Oktober circa 2200 Meldungen von Kranichzügen eingegangen und damit besonders viele Vögel beobachtet worden. Nach einem zwischenzeitlichen Tief Ende Oktober geht die Zahl der Kranich-Beobachtungen auch in NRW aktuell wieder stark nach oben (Stand: 2. November).

Vogelkenner und Laien erkennen die Zugvögel vor allem an ihrer typischen V-Formation während des Fluges. Kraniche legen laut Nabu im Unterschied zu Wildgänsen häufiger Segelphasen ein, ihr Ruf erinnert zudem eher an ein „erhabenes“ Trompeten als an das Schnattern der Wildgänse.

Kraniche ziehen im Herbst gen Süden und passieren dabei NRW, Hessen und Teile von Rheinland-Pfalz.

Vogelzug über NRW: Rückkehr der Kraniche 2023 kündigt warmen Frühling an

Über NRW werden sich Vogelfreunde am wechselhaften „Krru-Krarr“ der Kraniche erfreut, andere wiederum wohl verärgert die Fenster geschlossen haben. Wie bei den meisten Vogelarten dienen die Rufe der Kommunikation, der Warnung und auch der Balz. Laut dem Kranichschutz Deutschland sind die verschiedenen Rufe der Kraniche „für die innerartliche Kommunikation und das Sozialverhalten von großer Bedeutung“.

Wer sich schon auf die Rückkehr der großen, grauen Vögel freut, muss sich allerdings noch eine ganze Weile gedulden. Denn laut dem Nabu kehren die ersten Zugvögel erst Ende Februar und Anfang März aus dem sonnigen Süden zurück.

Rubriklistenbild: © Frank Sorge/Imago; Wolfgang Simlinger/Imago; Collage: Sabrina Wagner/RUHR24