Gegen die Kälte
NRW-Gastronom will Energiekrise mit Glühwein bekämpfen
Der Herbst schreitet weiter voran und hatte bereits die ersten kalten Nächte parat. In NRW steigen deshalb die Sorgen wegen der Energiekrise. Ein Wirt hat nun eine kreative Idee.
NRW – Weil das russische Gas nicht mehr im vollen Umfang nach Deutschland geliefert wird, sind die Preise für den Energieträger explodiert. Es handelt sich um eine Reaktion auf die deutschen Sanktionen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Um zu sparen, sinkt die Temperatur in vielen Innenräumen. Ein Wirt aus NRW setzt nun auf eine andere Art des Aufwärmens, wie RUHR24 berichtet.
Thema | Energiekrise |
Ansatz | Glühwein als Wärmequelle |
Gaststätte | Dürr, Köln |
„Günstiger als heizen Zuhause“ – Wirt aus NRW setzt auf Glühwein in der Energiekrise
Viele Weihnachtsmärkte in NRW legen bereits ihre Planung in der Energiekrise vor. Auch der Start des Cranger Winterzaubers ist in Sicht. Ein Wirt aus Köln plant das deutsche Kultgetränk nun zu seinem Vorteil in der Energiekrise zu nutzen.
Wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet, will der Betreiber der Gaststätte Dürr in Köln, Frank Wegener, seinen Gästen mit Glühwein einheizen. Auf einer Werbetafel heißt es: „Günstiger als Zuhause heizen. Fünf Sorten Glühwein je 2,50 Euro“. Ob das wirklich günstiger als Zuhause ist, ist jedoch fraglich.
Schließlich kostet etwa 1 Liter Nürnberger Christkindles Markt Glühwein im Discounter gerade einmal ca. 2,50 Euro. Sprich: Wer zu Hause auf dem Sofa eine heiße Tasse genießt, spart definitiv. Darum soll es bei dem Werbeslogan aus Köln aber auch nicht gehen. Vielmehr kann man die Aktion als Antwort auf die Sparpolitik der Bundesregierung werten.
Energiekrise setzt mit hohen Gaspreisen Gastronomen in NRW zu – Glühwein wird zum Warnsignal
Wegen der ausbleibenden Lieferungen und der damit verbundenen hohen Gaspreise hat die Ampelregierung einige Maßnahmen beschlossen. Unter anderem dürfen Werbereklamen nicht mehr die ganze Nacht durchleuchten. In öffentlichen Gebäuden darf nur noch auf 19 Grad hochgeheizt werden. Viele sparen freiwillig, wie Schwimmbäder, Weihnachtsmärkte oder Shoppingcenter.
Der Ruhr Park in Bochum beispielsweise verzichtet aktuell auf den langen Freitag. Natürlich sparen viele nicht nur aus Solidarität oder gar wegen der Klimakrise. Es geht mehr um das Sparen an sich. Viele kleinere Unternehmen, Brauereien oder Gaststätten kämpfen mit den steigenden Preisen um ihre Existenz (mehr News aus NRW bei RUHR24).
Der Glühweinspruch dürfte deshalb, als Warnsignal zu werten sein – in erster Linie allerdings als sympathischer Umgang mit der Krise. Der Gedanke dahinter ist natürlich nicht neu. Etwas Heißes im Magen sorgt für Wärme im ganzen Körper. Suppe, Tee, Kaffee oder eben auch Glühwein stehen da als Option bereit. Der Alkohol sorgt ebenfalls für ein warmes Gefühl.
Glühwein-Heizung nur als Marketingspruch in der Energiekrise sinnvoll – Initiative warnt
Experten warnen allerdings davor, dass dieses Gefühl meistens nur kurz anhält. Glühwein-Konsum im Winter können laut „Kenn dein Limit“ sogar für eine Art auskühlen sorgen. Auf der Homepage der Initiative heißt es:
„Der Alkohol erweitert die Blutgefäße in der Haut, wodurch mehr Blut an die Körperoberfläche fließt. Das sorgt vorübergehend für ein wärmendes Gefühl. Doch das ist nur von kurzer Dauer, denn die entstehende Wärme wird über die Haut an die Luft abgegeben. Die Körpertemperatur verringert sich. Gleichzeitig zieht der Körper Wärme von den inneren Organen ab“.
Auch in Dortmund wird in diesem Jahr auf frühzeitigen Glühweingenuss in der City gesetzt. Zur symbolischen Grundsteinlegung für den XXL-Weihnachtsbaum eröffnen bereits am 18. Oktober ein Weihnachtsimbiss und ein Glühweinausschank in Dortmund.
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