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Sky verbietet Public Viewing – Verstoß kann BVB-Fans mehrere tausend Euro kosten

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Von: Lisa Siegle

Enttäuschung in Dortmund: Weil man sich mit Sky nicht einigen konnte, fällt das Public Viewing beim BVB-Spiel aus. Warum der Sender sich quer stellt.

Dortmund – Borussia Dortmund steht nach elf Jahren wieder vor dem Gewinn der Deutschen Fußballmeisterschaft. Die Stadt ist schon Tage vorher im Freudentaumel – und hat jetzt einen herben Dämpfer bekommen. „Für den Samstag wird es keine Public-Viewing-Angebote geben“, verkündete Oberbürgermeister Westphal am Dienstag (23. Mai) knirschend. Man habe man sich mit dem Sender Sky wegen der Übertragungsrechte nicht einigen können.

Kein Public Viewing in Dortmund 2023: OB Westphal erklärt Sky-Entscheidung

Nicht nur die Stadt Dortmund, sondern alle Kneipen und Restaurants ohne Übertragungsrechte dürfen das BVB-Spiel gegen Mainz am Samstag (27. Mai) nicht öffentlich zeigen – in ganz Deutschland wird den BVB-Fans aufgrund der strengen Regulierungen des Pay-TV-Senders Sky der gemeinsame Freudentaumel verwehrt.

Warum keine Einigung mit dem Anbieter gefunden werden konnte, erklärte OB Westphal nicht. Das Medienmagazin DWDL erfuhr von Sky jedoch, dass nicht etwa die Kurzfristigkeit der Zeit eine Rolle gespielt habe, sondern vor allem das Geschäftsmodell des Pay-TV-Senders. Public Viewing sei für den Sender „grundsätzlich keine Option“.

Warum Sky den BVB-Fans in ganz Deutschland das Public Viewing verbietet

Ein Sendersprecher erklärte: „Unser Geschäftsmodell basiert auf Erlösen durch Abonnenten, zu denen sehr viele Hoteliers und Gastronomen gehören. Um auch deren Interessen zu schützen und keinen Präzedenzfall zu schaffen, aber auch um Anfragen und Bundesligaclubs gleich zu behandeln.“

Auch die „Einmaligkeit“ des BVB-Spiels – zum ersten Mal seit elf Jahren heißt der Deutsche Fußballmeister wohl nicht FC Bayern München – zähle für Sky nicht. Auf Instagram rechtfertigte sich der Sender: „Das Bundesliga-Finale ist ein extrem emotionales Ereignis. Aber in allen neun Spielen fallen noch Entscheidungen und wir wollen jeden Verein gleich behandeln. Das gilt auch für ‚einmalige Ereignisse‘ in der Zukunft. Public Viewing ist daher für uns keine Option.“

Bei Verstößen gegen die Regeln von Sky kann es mitunter zu harten Strafen kommen. Nicht selten setzt der Sender incognito „Kontrolleure“ ein (mehr TV-News auf RUHR24 lesen). Als Beispiel: Im Jahr 2022 ist der Sender Sky rechtlich gegen eine Gastronomie wegen „urheberrechtswidriger Ausstrahlung eines Fußballspieles der 1. Bundesliga“ vorgegangen und hat eine „pauschale Vertragsstrafe in Höhe von 5.001 Euro“ für den Verstoß gefordert. Nachzulesen ist der Fall auf anwalt.de.

Sky-Moderator Lothar Matthäus und der Dortmunder Friedensplatz mit BVB-Fans beim Public Viewing
Sky erlaubt BVB-Fans 2023 am letzten Spieltag kein Public Viewing in Dortmund. © Eibner/Imago, Hans Blossey/Imago, Collage: RUHR24

BVB gegen Mainz 05 im TV gucken: Sky erlaubt Übertragung nur in Sportsbars oder privat

Wer BVB-Fan sei, müsse das Spiel des BVB gegen Mainz 05 am Samstag (27. Mai) trotzdem nicht alleine zuhause verfolgen, argumentiert der Pay-TV-Sender. Wie Sky erläutert, strahlen „zahlreiche Sportbars“ in Dortmund und ganz Deutschland das Endspiel der Bundesliga aus.

Die Reaktionen der BVB-Fans aus ganz Deutschland auf das Public Viewing-Debakel sind jedoch eindeutig: „Ihr armen Geldschlucker“, „schwaches Statement“, „Wenn euch wirklich was am Sport liegen würde, könntet ihr eine Einigung finden“ oder „Billige Ausrede“ ist in zahlreichen Posts auf Instagram zu lesen. Ein weiterer Fan merkt zudem an: „Es gibt gar nicht so viele Kneipen um die Flut an Fans aufzufangen.“

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