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Herbert Grönemeyer hat Blackout bei Kult-Hymne – Text bei Konzert vergessen

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Von: Malin Annika Miechowski

Herbert Grönemeyer feiert in der Westfalenhalle ein echtes Heimspiel. Doch ausgerechnet bei einem Kult-Hit benötigt er die Hilfe der Fans.

Dortmund – Wer denkt, Helene Fischer (38) hätte bei ihren Auftritten in Dortmund für Jubelrufe bei den Fans gesorgt, der war vermutlich noch nicht auf einem Konzert von Herbert Grönemeyer (67). Der Kultsänger aus dem Ruhrpott verwandelt die Westfalenhalle kurzerhand ins Westfalenstadion.

Herbert Grönemeyer gibt Heimspiel-Konzert in Dortmund – trotz Seitenhieb gegen den BVB

„Endlich Zuhause“, freut sich der Musiker, als er am Freitagabend (19. Mai) in die strahlenden Augen der Zuschauer blickt. Wie viel er seinen Fans bedeutet, lassen sie ihn direkt zum „Anpfiff“ spüren. Da braucht Herbert Grönemeyer in der Westfalenhalle Dortmund nur die Bühne betreten, ohne einen Ton gesungen zu haben und schon gibt es Standing Ovations. Bei so viel Zuneigung kommt selbst der Sänger nach über 40 Jahren plötzlich aus der Routine.

Viele Zuschauer warten bei der Live-Show wohl vor allem auf einen Song: „Bochum“ ist zwar die Stadionhymne des VfL, doch an dem Abend fühlen sich die Fans in Dortmund auch ihrer Nachbarstadt zugehörig. Da wird Herbert Grönemeyer in der Dortmunder Westfalenhalle sogar für seine umgeänderte Textzeile gefeiert, mit der er auf das Unentschieden des VfL Bochum gegen den BVB anspielt.

„Machst mit jedem Doppelpass auch Borussia Dortmund nass, du und dein VfL“, textet Herbert Grönemeyer spontan seinen Song für die Fans um, ähnlich wie es schon Milow bei seinem Konzert in Dortmund getan hat. Und anstatt Buhrufen von BVB-Fans sind plötzlich alle Besucher für einen Augenblick auf der Seite der „Nachbarn“.

Bei Konzert in Dortmund: Herbert Grönemeyer muss bei Ruhrpott-Hymne plötzlich improvisieren

Dabei schießt sich der Musiker fast ein Eigentor, als Herbert Grönemeyer die musikalische Liebeserklärung an den Ruhrpott anstimmt. Extra für den Auftritt in der Westfalenhalle wechselt er die Setlist, also die Liste der ausgewählten Lieder, und singt zum Einstieg in den Hit „Bochum“ das Steigerlied, das nicht nur für das Ruhrgebiet steht, sondern gleichzeitig die Stadionhymne des Dortmunder Erzrivalen aus Gelsenkirchen ist.

„Bei der zweiten Strophe von ‚Glück Auf‘, da hab ich irgendwas gesungen und habe eine eigene Version gesungen. Ich übe das nochmal bis zum nächsten Mal“, erklärt Herbert Grönemeyer anschließend, was die Fans zum Lachen bringt.

Herbert Grönemeyer auf Tour 2023 beim Konzert in der Westfalenhalle Dortmund
Herbert Grönemeyer hat auf seiner Tour 2023 Halt in der Westfalenhalle Dortmund gemacht. © Lisa Wassmann

Zuvor dürfte es dem einen oder anderen Ruhrpottler die Tränen in die Augen getrieben und mit Stolz erfüllt haben, als tausende Handy-Taschenlampen die Halle wie Grubenlampen erhellen. Währenddessen singt Herbert Grönemeyer vom Steiger, der sein „helles Licht bei der Nacht“ dabei hat.

Tränen, Lichter und Klassiker: Herbert Grönemeyer sorgt für unvergesslichen Abend in Dortmund

Ähnlich wie bei einem Fußballspiel durchleben die Besucher am Freitagabend (19. Mai) – wie auch schon bei Helene Fischer mit ihrem Trapez-Fall in der Westfalenhalle – ein Wechselbad der Gefühle. So wird es nochmal emotional, als Herbert Grönemeyer alleine am Klavier das Lied „Der Weg“ anstimmt, mit dem er an seine verstorbene Frau erinnert.

Auch andere Klassiker wie „Flugzeuge im Bauch“, „Mensch“ und „Männer“ dürfen an dem Abend nicht fehlen, die bei den Fans ebenso für Stadionatmosphäre sorgen, wie die Songs von seinem neuen Album „Das ist los“. Wie fußballverrückt die Besucher sind, zeigt sich besonders bei dem WM-Hit „Zeit, dass sich was dreht“ von 2006.

Herbert Grönemeyer bei einem Live-Auftritt während der WM 2006 in Deutschland
Herbert Grönemeyer hat zur WM 2006 den Hit „Zeit, dass sich was dreht“ beigesteuert. © ActionPictures/ Imago

Obwohl das Lied schon 17 Jahre alt ist, singen die Zuschauer aus voller Kehle mit, als würde aktuell noch die Weltmeisterschaft in Deutschland laufen. Auch, als der Song „Zeit, dass sich was dreht“ eigentlich beendet ist, denken die Fans von Herbert Grönemeyer gar nicht ans Aufhören und singen einfach weiter, sodass der 67-Jährige und seine Live-Band dann spontan nochmal mitmachen.

Herbert Grönemeyer „dribbelt“ bei Konzert in Dortmund BVB-Kicker aus

Wer Herbert Grönemeyer kennt, der kennt vermutlich nicht nur die einzigartige Stimme des Musikers, sondern auch seine kultigen Tanzschritte, mit denen er auch BVB-Kicker Jude Bellingham hätte ausdribbeln können. Wie schon beim Steigerlied darf dabei auch eine gewisse Prise Humor nicht fehlen.

„Ich bin berühmt dafür, dass ich sehr schön tanze. Es gibt schon Tanzschulen in Deutschland, die bieten Grönemeyer-Kurse an. Die sind zehn Minuten lang und sind wahnsinnig teuer“, scherzt der „Bochum“-Interpret und macht aus der Westfalenhalle kurzerhand die Tanzfläche von „Let‘s Dance“ – passend zum Finale der RTL-Show. Mithilfe von Herbert Grönemeyer und Videoanimationen lernen die Fans dann den „Schulterwalzer“.

Herbert Grönemeyer überrascht Fans in Dortmund mit Ruhrpott-Song „Currywurst“

Musiker, Sänger, Tänzer, Choreograph, Komiker – Herbert Grönemeyer zeigt den Fans, dass er Helene Fischer mit seiner Energie in nichts nachsteht und ein Allround-Talent in Sachen Unterhaltung ist. Wenig verwunderlich ist es daher, dass es Zugaben um Zugaben gibt.

Zuvor rufen die tausenden Fans wie beim Heimspiel von Borussia Dortmund „Oh, wie ist das schön“ und locken den 67-Jährigen immer wieder auf die Bühne, bis um kurz vor 23 Uhr Schluss ist, nachdem auch der Song „Currywurst“ noch spontan von ihm trotz textlicher Unsicherheiten performt wurde. Bis zum 9. Juni hat er noch Zeit, die Klassiker des Ruhrpotts zu üben, dann gibt es den großen Tour-Abschluss in der Veltins-Arena auf Schalke.

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