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ARD kündigt vier neue Serien nach Netflix-Vorbild an

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Von: Julian Kaiser

Die ARD will mit ihrem Serien-Angebot verstärkt junge Leute ansprechen. Dafür stehen bereits vier neue Serien in den Startlöchern.

Dortmund – Serienjunkies kommen angesichts des riesigen Angebots an neuen Serien aktuell vollends auf ihre Kosten. Angesichts des großen Erfolgs US-amerikanischer Erfolgsserien wie „Dahmer“, „Bridgerton“ oder „Severance“, versuchen auch die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland vom Serienwahn zu profitieren. Jetzt hat die ARD neue Formate für ihre Mediathek angekündigt – verbunden mit einem klaren Auftrag.

ARD will „jüngere Generationen in die ARD-Mediathek“ bringen und kündigt vier neue Serien an

Im Interview mit der Fachzeitschrift „Blickpunkt Film“ erklärt die TV-Produzentin Carolin Haasis, die den Inhalt der ARD-Mediathek koordiniert, was der Sender in nächster Zeit vorhat: „Unser und mein Job ist es vor allem, jüngere Generationen in die ARD-Mediathek zu bringen und weniger insgesamt für Millionenergebnisse bei den Abrufzahlen zu sorgen.“ Es gehe vorrangig darum, „neue Zielgruppen zu erschließen“.

Und das will der größte öffentlich-rechtliche Sendeverbund der Welt mit vier neuen Serien schaffen. Man wolle sich zukünftig „trauen, radikale Geschichten zu erzählen, Geschichten, über die gesprochen und geschrieben wird, die auf Social Media, in den Communities zum Thema werden“, sagt Christoph Pellander von Degeto, der Filmeinkaufsorganisation der ARD im Interview mit „Blickpunkt Film“. Die Devise: Weniger Krimis, mehr SciFi, Horror, Mystery und Humor.

ARD will junge Zuschauer mit weniger Krimis, dafür mit mehr Comedy- und Horror-Serien in die Mediathek locken

Erstens soll die Comedyserie „Weihnachten bei den Meurers“ das junge Publikum zum Schmunzeln bringen. Sie ist eine Fortsetzung der Impro-Comedy-Serie „Das Begräbnis“, die am 25. Januar 2022 erstmals ausgestrahlt wurde (mehr TV-News auf RUHR24).

Weniger humorvoll geht es allerdings in der Dramaserie „Schwarze Früchte“ zu. Carolin Haasis erklärt, man wolle darin „eine Lebenswirklichkeit ausschließlich aus der Perspektive von verschiedenen jungen schwarzen und queeren Progatonist:innen“ erzählen. Die Serie werde dafür „auch von schwarzen kreativen Macher:innen geschrieben, umgesetzt und inszeniert“.

ARD will „radikale Geschichten“ erzählen, die auch in sozialen Medien zum Thema werden

Dramatisch geht es auch in der Serie „Made in Germany“ zu. Hier geht es, laut der Informationsseite „Serienjunkies“, „um eine junge postmigrantische Generation, die das Thema Herkunft ganz anders verhandelt“. Das Besondere: Jede Folge stehe eine andere Hauptfigur im Fokus, erklärt Christoph Pellander.

Das Logo der ARD.
Die ARD will mit vier neuen Serien insbesondere ein junges Publikum ansprechen. © Metodi Popow/Imago

Den Abschluss des dramatischen Trios bildet die Serie „Die Zweiflers“ über eine dysfunktionale jüdische Großfamilie. Die Geschichte der Familie werde laut Pellander im Drama „anhand eines großen Festes“ erzählt.

ARD erhofft sich viele Zugriffe auf die Mediathek – Seriendrama „Asbest“ als Vorbild

Während eine Folge „Weihnachten bei den Meurers“ rund 30 Minuten lang ist, müssen sich Drama-Fans etwas mehr Zeit für eine Folge einplanen. „Schwarze Früchte“, „Made in Germany“ und „Die Zweiflers“ nehmen alle 42 Minuten in Anspruch, berichtet „Serienjunkies“. Ob sie alle an den Erfolg der deutschen Dramaserie „Asbest“ anknüpfen können, bleibt abzuwarten. Die Serie hatte fast zehn Millionen Aufrufe in der ARD-Mediathek.

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