Weltfrauentag

„Viel Spott und Häme einstecken“ – Cathy Hummels im Exklusiv-Interview

Cathy Hummels kämpft seit Jahren gegen das Klischee der talentlosen Spielerfrau. Mit RUHR24 hat sie am Weltfrauentag exklusiv über ihren persönlichen „Kampf“ gesprochen.

München – „Schlechte Mutter“, „Klappergestell“, „talentlos“ – nur drei von vielen Beleidigungen, die sich Cathy Hummels (35) beinahe täglich anhören muss. Seit Jahren kämpft die Ex-Frau von Mats Hummels (34) dafür, nicht nur als ungeschickte Spielerfrau bekannt zu sein. Inzwischen hat sich die Mutter eines Sohnes auch als Moderatorin, Autorin und Unternehmerin einen Namen gemacht.

RUHR24 hat anlässlich des Weltfrauentags exklusiv mit Cathy Hummels gesprochen und erfahren, wie ihr Dasein als Frau ihren beruflichen Werdegang beeinflusst hat und wie sie und Mats Hummels sich die Care-Arbeit für Sohn Ludwig aufteilen (mehr Promi-News auf RUHR24 lesen).

Cathy Hummels will nicht nur die Ex-Frau von BVB-Star Mats Hummels sein: „Ich arbeite hart“

RUHR24: Hallo Frau Hummels, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen. Was bedeutet der Weltfrauentag für Sie? Haben Sie am 8. März etwas Besonderes geplant?
Cathy Hummels: Sehr gerne. Ich habe am Weltfrauentag nichts Besonderes geplant. Aber ich finde, es ist ein wichtiger Tag, an dem auf die Gleichstellung von uns Frauen aufmerksam gemacht wird. Denn hier gibt es noch immer viel Nachholbedarf.
RUHR24: Sie werden in der Öffentlichkeit in verschiedenen Positionen wahrgenommen: unter anderem als Moderatorin, Buch-Autorin, Influencerin, Mutter und Ex-Frau von BVB-Profi Mats Hummels. Haben Sie sich schonmal unwohl mit einer Bezeichnung gefühlt oder sich – im Gegenteil – sehr über eine gefreut?
Cathy Hummels: Am Meisten identifiziere ich mich vor allem als Frau und Mutter. Daneben bin ich Unternehmerin und Moderatorin. Es war aber ein langer Weg, bis mich viele Menschen zum Beispiel als Unternehmerin wahrgenommen haben. Natürlich musste ich mit vielen Vorurteilen kämpfen und wurde oft nur als Spielerfrau betitelt. Umso schöner ist es, wenn die Menschen sehen, wie hart ich arbeite und mich nicht mehr nur als Ex-Frau sehen.

Cathy Hummels im Exklusiv-Interview: „Männer haben es im TV definitiv leichter“

RUHR24: Wie hat Ihr Dasein als Frau Ihren beruflichen Werdegang beeinflusst – positiv wie negativ? Haben Sie eine Anekdote in petto?
Cathy Hummels: Die Medien- und Fernsehwelt ist zwar sehr tolerant und bunt, dennoch habe ich das Gefühl, dass wir Frauen hier immer noch zu wenig Gehör finden oder schneller belächelt werden. Auch ich musste lernen, mich durchzusetzen und vor allem viel Spott und Häme einstecken. Gerade wenn man vor der Kamera steht, wird als Frau oft erstmal das Aussehen beurteilt. Da haben es Männer definitiv leichter.
RUHR24: Der Weltfrauentag 2023 steht unter dem Motto: „Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten!“ Inwiefern trifft das auch auf die Fernseh- und Influencer-Branche zu?
Cathy Hummels: Es ist wichtig, dass Frauen in allen Altersgruppen und in allen Bodyshapes im Fernsehen und auf Social Media sichtbar sind und repräsentiert werden. Und dass eben kein Unterschied mehr zwischen den Geschlechtern gemacht wird, wenn es um Qualifikationen geht.
RUHR24: Was raten Sie Frauen, die dort in der heutigen Zeit Fuß fassen wollen?
Cathy Hummels: Durchhaltevermögen zu beweisen. Und sich einfach zu trauen. Es ist nicht einfach, die Meinung anderer auszublenden. Da weiß ich, wovon ich spreche. Aber es ist es wert.
Cathy und Mats Hummels sind seit dem 19. Dezember offiziell geschieden.

Cathy Hummels und Mats teilen sich das Sorgerecht für Sohn Ludwig – trotz Scheidung

RUHR24: Was hat sich in den vergangenen Jahren bereits verbessert?
Cathy Hummels: Der Weltfrauentag ist hier schon mal ein guter Anfang. Denn er wird ja glücklicherweise in den Medien thematisiert. Und damit automatisch wir Frauen.
RUHR24: Zumindest auf Instagram wirkt es so, als würden Sie Familien- und Berufsleben unter einen Hut bekommen. Empfinden Sie das auch so? Wie viel (Mehr-)Arbeit bedeutet das für Sie? Wo wird Ihnen dahingehend privat und beruflich entgegengekommen?
Cathy Hummels: Ich habe das Glück, dass ich eine tolle Familie habe, dich mich unterstützt. Meine Eltern fangen viel auf. Und natürlich teile ich mir mit Mats das Sorgerecht von Ludwig. Aber ich weiß natürlich, dass es ein Privileg ist, dass ich so viel Unterstützung habe. Dieses Privileg hat nicht jede alleinerziehende Mutter. Es erfordert viel Organisation und Koordination, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.

Rubriklistenbild: © Sven Simon/Imago