NRW will 200.000 Wohnungen an Lärm-Hotspot bauen
Wohnungen sind Mangelware in NRW. Das Land sieht nun eine ungewöhnliche Maßnahme vor.
Dortmund – Es mangelt an Wohnungen in Nordrhein-Westfalen und im gesamten Bundesgebiet. Laut Angaben der Zeit fehlten zum Jahresende 2022 rund 700.000 Wohnungen in Deutschland. Das Land NRW will gegensteuern und hat ungenutzte Flächen ausgemacht. „Bauland an der Schiene“ heißt das Motto.
Wohnungsmarkt in NRW: Land plant Neubaugebiete an Bahnschienen
In Bochum flüchten die Bürger aus der Stadt und in Dortmund fehlen tausende Wohnungen. Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist angespannt. Teilweise werden Wohnungsbesichtigungen zu Massenevents – hunderte Menschen bewerben sich für eine Wohnung.
Das Land NRW startete im Jahr 2018 die Initiative „Bau.Land.Leben“. Aus Brachflächen sollte Bauland werden. Städte und Gemeinden sollten damit motiviert werden, Wohnraum zu schaffen. Ein Weg war es, direkt an Bahnschienen Neubausiedlungen und Wohnkomplexe zu errichten.
„Die Instrumente aus ‚Bau.Land.Leben’ ermöglichen landesweit rund 16 Millionen neue Quadratmeter für neuen Wohnraum. Das ist eine Fläche von rund 2.200 Fußballfeldern, auf denen sich die Landesregierung zusammen mit Städten und Gemeinden derzeit bewegt. Damit ist der Anstoß gemacht, um zusätzlich bis zu 200.000 Wohneinheiten in den kommenden Jahren bauen zu können“, sagt Ina Scharrenbach (CDU), Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung.
Wohnen an Bahngleisen: Land NRW fördert Bauprojekte in 52 Städten
Die neuen Siedlungen an Bahnschienen sollten im Einzugsbereich von Haltestellen errichtet werden. Zwischen 2018 und 2021 seien landesweit 254 Kommunen eingeladen worden, über diese Möglichkeit nachzudenken. In 52 Städten in NRW entstehen nun Bauprojekte an Bahnschienen – das Land fördert diese Maßnahmen mit insgesamt 800.000 Euro.

„Neben der Aktivierung von Wohnbaulandpotentialen und der Reaktivierung brachliegender Siedlungsflächen soll auch der Verkehrsträger Schiene gestärkt werden”, führt Ministerin Scharrenbach weiter aus.
Erste Projekte und Konzepte sind bereits veröffentlicht. So soll in Bocholt ein ganzes Bahnhofsquartier entstehen. In Lünen steht das Konzept „Preußen“, das eine Wohnbebauung auf einer Brachfläche vorsieht. Alle Projekte sind in unmittelbarer Nähe von Bahnschienen angesiedelt. In Dortmund plant die Deutsche Bahn auf einer Brachfläche ein großes ICE-Werk.