Angst vor Fluten
Hochwasser-Warnung in Hagen – Volme tritt wieder über die Ufer
Es regnet seit Wochen in NRW. Nun treten die ersten Flüsse über ihre Ufer. In Hagen musste ein Altenheim gesichert werden.
NRW – Die Erinnerung an die Flut im Ahrtal und die Überflutungen in vielen Teilen von NRW ist noch sehr präsent. Damals starben mehr als 180 Menschen. Die Angst, sowas könnte nochmal passieren, ist reell und wird bei starkem Regen noch deutlicher. Aktuell regnet es seit Wochen in NRW, was sich auf die Flusspegel auswirkt. In Hagen ist die Volme nun in Teilen wieder über die Ufer getreten, wie die Feuerwehr gegenüber RUHR24 bestätigt hat.
Fluss „Volme“ in Hagen tritt über ihre Ufer – Keller liefen voll
Bereits gestern Abend betrug der Pegelstand des eigentlich schmalen Flüsschens in Hagen fast 3 Meter, wie Radio Hagen berichtet. Bei der Flutkatastrophe waren es über 4 Meter gewesen. Hagen war damals in Teilen überschwemmt gewesen. Die Menschen kamen mit einem Schrecken davon.
Diesmal sei die Lage noch unkritisch gewesen. Der Scheitelpunkt sollte um Mitternacht erreicht worden sein. „In der Nacht war die Volme teilweise über ihre Ufer getreten und hatte gegen Fassaden von nahen Häusern gedrückt“, sagt ein Sprecher der Feuerwehr Hagen am Telefon. „Jetzt sinken die Wasserstände wieder“.
Dennoch war die Lage in einigen Teilen Hagens angespannter. Ein Schwerpunkt lag wohl im Nahmertal in Hohenlimburg, wie die Westfalenpost schreibt. Auch in Eckesey liefen Keller voll. Auf dem Kuhlerkamp mussten die Einsatzkräfte ein Altenheim sichern. Aktuell liegt der Pegelstand in Hagen-Eckesey bei 3,11 Meter (Stand 13. Januar, 7.38 Uhr).
Stadt Hagen kündigt Hochwasser an – Wasser kam in der Nacht
Verschiedene Institutionen wie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW hatten bereits am Donnerstag (12. Januar) vor einem Hochwasser in Teilen von NRW gewarnt.
So schreibt die Stadt Hagen zum Beispiel auf ihrer Homepage: „Aufgrund der derzeitigen Niederschläge ist in der kommenden Nacht in den Hagener Stadtteilen Delstern, Ambrock, Dahl, Priorei, Rummenohl und Haspe mit erhöhten Hochwasserscheiteln zu rechnen“.
Weiter heißt es: „Die entsprechende Vorabinformation geht für Freitag, 13. Januar, um 0 Uhr von einer Wahrscheinlichkeit von 91 Prozent für die Überschreitung eines fünfjährigen Hochwassers und mit einer Wahrscheinlichkeit von 51 Prozent für die Überschreitung eines 20-jährigen Hochwassers für einzelne Gewässer aus“.
Hochwasser hat in Hagen leichtes Spiel – Starkregen in NRW
Hagen liegt umgeben von Hängen und Hügeln. Das Wasser hat also gute Chancen, sich in der Stadt zu sammeln. Hinzu kommt die Volme, die bei Starkregen gern mal über die Ufer tritt (mehr News aus NRW bei RUHR24).
Kritische Stimmen fordern zum Schutz der Bevölkerung immer mal wieder, dass der eigentlich nicht sehr tiefe Fluss besser gesichert wird. Denkbar wäre eine Art kleiner Deich. Andere fordern, dass das Flussbett ausgehoben wird, damit die Volme mehr Platz hat. Experten führen Starkregen-Ereignisse wie die Flut im Ahrtal auf den menschengemachten Klimawandel zurück.
Rubriklistenbild: © Fernandez / Wüllner, news 4 Video-Line TV