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Stadt Bochum erntet Spott für Neubau: „Eines der hässlichsten Gebäude“

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Von: Daniele Giustolisi

Wo einst 108 Jahre lang ein Möbelhaus stand, baut die Stadt Bochum das Gebäude am Westring 44 um – zum „Hingucker“. Doch viele finden es hässlich.

Bochum – Die Innenstadt von Bochum gleicht aktuell einer Großbaustelle. Überall entstehen neue Gebäude oder werden umgebaut. Während das Viktoria Karree fast fertig ist, sind auch die Bauarbeiten für den „City Tower“ gestartet. Kurz vor Vollendung ist auch der Umbau des Gebäudes am Westring 44 – der aber offenbar voll versemmelt worden zu sein scheint.

GebäudeWestring 22 in Bochum
Größe3000 Quadratmeter
Ehemaliger MieterMöbelhaus Limpinsel

Bochumer finden Ex-Limpinsel-Gebäude am Westring 44 nach Umbau hässlich

Grund zu der Annahme liefern erste Kommentare unter einem Facebook-Post der Stadt Bochum. Darin präsentiert sie den Entwurf für das fast fertige Gebäude, in dem einst 108 Jahre lang das Traditionsunternehmen „Limpinsel“ Möbel verkaufte. Während die Stadt das neue Gebäude als „Hingucker“ bezeichnet, hagelt es von den Kommentatoren nur Hohn und Spott.

„Geschmack ist ja immer subjektiv, für mich eines der hässlichsten Gebäude in der Stadt überhaupt. Hab mich auch die ganze Zeit gefragt, wann das Gerüst endlich wegkommt“, kommentiert eine Userin. Sie meint mit dem „Gerüst“, was die Stadt als „begehbare Fassade“ lobpreist.

Stadt Bochum kassiert böse Facebook-Kommentare für Gebäude-Umbau am Westring 44

Eine andere Frau kommentiert: „Oh ja, ein Hingucker schlechthin. Fast so hübsch wie die graue Fußgängerzone, der graue Boulevard, farbenfrohes Grau am Busbahnhof, das geplante graue Einkaufscarree.“ Die „Käsereibe“ am Westring, so die Kommentatorin, passe da nur zu gut ins Bild. 

Das neue Gebäude am Westring 44 in Bochum soll ein Hingucker sein – doch viele Bochumer finden es einfach nur hässlich.
Das neue Gebäude am Westring 44 in Bochum soll ein Hingucker sein – doch viele Bochumer finden es einfach nur hässlich. © Stadt Bochum

Was für Spott bei den Facebook-Nutzern sorgt, soll eigentlich ein Vorzeigebau werden. Aus altem Klinkerbau wird moderner „Hingucker“ mit Platz für Restaurants, Events und Büros. Die Stadt ist überzeugt: „Mit großen Fensterfronten, einer begehbaren Fassade und einem zusätzlichen Geschoss erfrischt es die Optik des Quartiers.“

Stahlgerüst am „Westring 44“ in Bochums Innenstadt ist kein Baugerüst, sondern „begehbare Außenfassade“

Das von vielen für ein Baugerüst gehaltene rötliche Stahlkonstrukt soll an die industrielle Vergangenheit der Stadt Bochum erinnern: „Früher lief hier die Gußstahlstraße fast vor der Haustür vorbei“, erinnert die Stadt. Die Kommentatoren schütteln nur noch mit dem Kopf: „Welch ein Schrott an der Kreuzung.“

Apropos Schrott: Nicht nur das „Westring 44“, wie das Gebäude mit Stahlkonstrukt bezeichnet wird, kommt zumindest optisch in Bochum nicht gut an. Auch der neue „City Tower“ am Bochumer Hauptbahnhof muss jetzt umgestaltet werden, nachdem es Kritik für die Pläne gegeben hatte.

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