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Gewerkschaft warnt vor Mieterhöhungen in Gas-Krise: Das plant Vonovia

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Von: Kathrin Ostroga

Wer zur Miete wohnt, fürchtet aktuell nicht nur die Gaspreise. Zurecht? Wir haben Vonovia in Bochum gefragt, ob die Mieten steigen.

NRW – Das Leben in Deutschland ist teuer geworden. Discounter wie Lidl oder Aldi heben die Preise an, genauso wie Dönerbuden-Besitzer. Gründe dafür sind der russische Angriffskrieg in der Ukraine mit der dazugehörigen Energiekrise, aber auch der Klimawandel mit Ernteausfällen wegen Hitze und Trockenheit. Die Sorge, dass nun auch die Miete steigen könnte, ist groß.

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„Darf keine Mietenkeule hinterherkommen“: IG BAU Bochum-Dortmund sorgt sich um Mieten

Wegen der ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland hat die Bundesregierung bereits Energiesparmaßnahmen angeordnet. Zum Beispiel darf in öffentlichen Gebäuden nicht mehr über 19 Grad geheizt werden. Leuchtreklamen müssen nachts abgeschaltet werden. Einige Wahrzeichen im Ruhrgebiet bleiben freiwillig dunkel.

Viele Menschen sorgen sich deshalb, dass bald auch die Mieten steigen könnten. Für mindestens rund 16.000 Dortmunder könnte das ein echtes Problem werden. Ihre Wohnungen haben sieben oder sogar mehr Räume. Hier könnte eine Mieterhöhung pro Quadratmeter saftig ausfallen, wie auch die IG BAU Bochum-Dortmund befürchtet (mehr News aus NRW bei RUHR24).

Die Gewerkschaft warnt davor, mit einer Mietenspirale die Inflation nach oben zu treiben: „Gerade jetzt geht es darum, eines für den Wohnungsmarkt klar auszusprechen: Es ist ungehörig, die Zitrone weiter auszupressen. Ein Großteil der Haushalte wird durch die Kostenexplosion bei den Heizkosten ohnehin schon finanziell in die Knie gezwungen. Da darf nicht auch noch die ‚Mietenkeule‘ hinterherkommen“, so die Vorsitzende Gabriele Henter.

Vonovia in Bochum schließt eine Mieterhöhung in den nächsten Monaten nicht aus

Doch, wie realistisch ist so eine Mieterhöhung und gibt es vielleicht schon konkrete Pläne? RUHR24 hat bei Deutschlands größtem Vermieter, der Vonovia in Bochum, nachgefragt. Per Mail antwortet eine Sprecherin: „Wir bieten unseren Mietern bezahlbaren Wohnraum an und sind in einem regulierten Umfeld tätig“.

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Vonovia aus Bochum schließt nicht aus die Mieten zu erhöhen. © Ina Fassbender/Imago

Sie fährt fort: „Mieterhöhungen sind kein Automatismus. Mietsteigerungen bewegen sich im Rahmen der regionalen und gesetzlichen Vorgaben (z. B. Mietspiegel). Wir gehen bei Anpassungen der Miethöhe generell behutsam vor und halten uns immer an die gesetzlichen Vorgaben.“

Dennoch schließt diese Antwort nicht aus, dass es eine Mieterhöhung geben könnte. Erst im Juni hatten der Stern und das Handelsblatt darüber berichtet, dass Vonovia-Chef Ralf Buch sogar eine jährliche Mieterhöhung vorsieht, wenn die Inflation nicht sinken sollte. „Wir können nicht so tun, als wenn die Inflation an den Mieten vorbeigeht“, sagte er im Sommer.

Vonovia besitzt als größter deutscher Vermieter 413.967 Wohnungen, wie aus dem aktuellen Geschäftsbericht hervorgeht. Davon liegen 353.963 in Deutschland, der Rest wird in Schweden und Österreich vermietet. Hinzu kommen 151.367 Wohnungen der Tochtergesellschaft „Deutsche Wohnen“ aus Berlin.

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