„Definitiv kein Ballon“
Rätsel um helle Objekte am Abendhimmel in NRW: Experten geben Auskunft
Derzeit sind am Abendhimmel zwei besonders helle Objekte zu sehen. Viele Menschen fragen sich, um was es sich handelt. Astronomen klären das Rätsel auf.
NRW – Ein großer heller Punkt, knapp darunter ein etwa kleinerer: Am klaren Abendhimmel über NRW sorgen Anfang März zwei Objekte für Rätselraten. In Facebook-Gruppen wird diskutiert, um was es sich handeln könnte.
Rätsel um helle Objekte am Himmel über NRW: „Definitiv kein Fesselballon“
Während der Dämmerung sind die beiden hellen Punkte Anfang März am Himmel über NRW besonders gut zu sehen gewesen. Sie erscheinen knapp über dem Horizont und sind auch auf Handyfotos gut zu erkennen. Viele Menschen in NRW fragen sich jetzt, was sie da überhaupt fotografiert haben.
Mancher hält sie für besonders helle Sterne. Andere Nutzer vermuten einen Wetterballon. Einige meinen sogar, die Objekte seien in eine bestimmte Richtung geflogen. „Es ist definitiv kein Fesselballon“, schreibt ein Kommentator in der Facebook-Gruppe „Wir sind das Ruhrgebiet“. Zu sehen sind die Objekte – klarer Himmel vorausgesetzt – zwischen 19 und 21 Uhr.
Helle Objekte am Himmel über NRW sind die Planeten Venus und Jupiter
Des Rätsels Lösung liefert ein Blick auf den aktuellen Sternenhimmel. Denn dort ist im März „eine seltene Begegnung zweier heller Planeten“ zu sehen, wie das Planetarium in Bochum auf seiner Internetseite schreibt.
Dabei sind die Venus (groß) und der Jupiter (klein) gemeinsam zu sehen. Laut den Astronomen aus Bochum handelt es sich um den „wohl auffälligsten Himmelsanblick des Jahres“.
Venus „überholt“ weit entfernten Jupiter am Abendhimmel über NRW
Jeden Abend lässt sich verfolgen, wie unser Nachbarplanet Venus den weit entfernten und eigentlich viel größeren Jupiter „überholt“. Am Donnerstagabend (2. März) wirkte es von der Erde aus so, als seien Venus und Jupiter am Himmel ganz nah zusammengerückt. Nach ihrem kurzen Rendezvous entfernen sie sich mittlerweile wieder voneinander.
Der Anblick ist jedoch eher eine Illusion, denn die beiden Planeten trennen tatsächlich hunderte Millionen Kilometer voneinander. Da sie unterschiedlich schnell um die Sonne kreisen, wirkt es im März aber so, als würden sie besonders nah beieinander stehen.
Der Bochumer Anblick 24 Stunden später: Der Jupiter steht nun unterhalb der Venus, und seine Sichtbarkeit 2022/23 geht allmählich dem Ende entgegen. Mehr Bilder von heute Abend in https://t.co/i45ODysW7Y pic.twitter.com/8iBQ8bjyah
— Planetarium Bochum (@PlanetariumBO) March 2, 2023
Während die Venus im März weiter sichtbar bleibt, ist der Jupiter bald schon nicht mehr zu sehen, schreibt das Planetarium in Bochum. Etwa alle zwei Jahre soll man das Himmelsspektakel gut erkennen können. Erst im Oktober war eine partielle Sonnenfinsternis von NRW aus zu sehen.
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