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Energieriese Uniper aus NRW verliert jeden Tag 60 Millionen Euro

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Von: Florian Forth

Die Gaskrise macht den Energiekonzernen zu schaffen. Allein Uniper aus NRW macht täglich ein Millionen-Minus. Besserung ist erstmal nicht in Sicht.

Düsseldorf – Statt des günstigen Gases aus Russland müssen viele Versorger aktuell extrem teures zukaufen. Weitergeben können sie die Kosten aber nicht ohne weiteres. Weil die Gasumlage noch nicht greift, kostet das die Konzerne Milliarden. Allein Uniper aus NRW verliert jeden Tag rund 60 Millionen Euro, schreibt die DPA.

Unternehmen:Uniper SE
Sitz:Düsseldorf, NRW
Branche:Energieversorgung

Uniper aus Düsseldorf macht in der Gaskrise jeden Tag 60 Millionen Euro Verlust

Das belastet das Ergebnis des Energieriesen aus Düsseldorf enorm, wie Uniper am Mittwoch (17. August) mitteilt. Allein im ersten Halbjahr 2022 hat das Unternehmen einen Verlust von 564 Millionen Euro eingefahren. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2021 machte Uniper noch einen Gewinn von 580 Millionen.

Grund für Schieflage sind vor allem ausgebliebene Gaslieferungen aus Russland. Seit Juni dieses Jahres hat Präsident Wladimir Putin die Liefermengen drastisch gesenkt. Energiekonzerne müssen trotzdem liefern und ihr Erdgas deshalb anderswo einkaufen – zu erheblich höheren Preisen. Auf den Kosten bleiben sie jedoch sitzen, zumindest bis im Oktober die Gasumlage greift.

Vom 15. Juni 2022 bis 17. August sind so bereits rund 3,8 Milliarden Euro Verlust zusammengekommen. Das sagte Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach laut DPA am Mittwoch in Düsseldorf bei der Vorlage der Halbjahreszahlen (alle News aus NRW auf RUHR24 lesen).

Uniper aus NRW rechnet wegen Gaskrise mit „negativem Ergebnis“

Nach Angaben von Uniper könne derzeit nicht angegeben werden, mit welchem Ergebnis man im laufenden Geschäftsjahr rechne. Das ist ungewöhnlich, liege aber am „volatilen Umfeld“. Klar ist nur: „Uniper rechnet aber aufgrund der deutlich reduzierten russischen Gaslieferungen mit einem negativen Ergebnis.“

Uniper-Kraftwerk Scholven NRW
Das Uniper-Kraftwerk in Scholven bei Gelsenkirchen. © Fabian Strauch/DPA

Mit den Milliardenverlusten sorgt Uniper dennoch dafür, dass weiter Gas an die Verbraucher in Deutschland geliefert wird. Damit das so bleibt, hat die Bundesregierung bereits Ende Juli ein Rettungspaket für den Konzern beschlossen. Der Staat ist unter anderem mit 30 Prozent bei Uniper eingestiegen und hat 7,7 Milliarden Euro bereitgestellt, berichtet das Handelsblatt.

Weltweit arbeiten rund 11.250 Menschen für Uniper, ein Drittel davon in Deutschland. Der Energiekonzern produziert mit Atomkraftwerken in Skandinavien und Kohlekraftwerken in Russland Strom. Uniper gehört außerdem zu den größten Gaslieferanten weltweit.

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