Wegen Energiekrise: Ruhr-Uni Bochum greift durch und schließt für zwei Wochen
Die Ruhr-Universität in Bochum wird bald für zwei Wochen schließen. Die Verantwortlichen haben sich für eine drastische Sparmaßnahme entschieden.
Bochum – In der aktuellen Energiekrise wirft der Winter seine Schatten voraus. Nicht nur die Bürger machen sich Gedanken, wie Energie gespart werden kann. Auch öffentliche Einrichtungen in NRW versuchen mit gutem Beispiel voranzugehen und Maßnahmen umzusetzen. Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) geht einen drastischen Schritt: Sie schließt für zwei Wochen.
Hochschule | Ruhr-Universität Bochum (RUB) |
Adresse | Universitätsstraße 150, 44801 Bochum |
Gründungsjahr | 1962 |
Ruhr-Uni Bochum verlängert Winterpause wegen Energiekrise um eine Woche
Zwischen dem 27. Dezember und dem 6. Januar bleiben die Türen geschlossen. Damit will die Universität auf die derzeitigen enormen Preissteigerungen reagieren, heißt es in einer Pressemitteilung der Ruhr-Universität. Normalerweise legt die Uni zwischen den Jahren nur eine einwöchige Pause ein. Jetzt sorgt die Energiekrise für diesen harten Schritt.
„Die Ausweitung um eine weitere Woche bringt ganz erhebliche Einsparungen mit sich“, kündigt der Rektor der Ruhr Uni, Prof. Dr. Martin Paul, in der Mitteilung an. Die Schließung ist für ihn „eine der wirkungsvollsten Maßnahmen“, um den Verbrauch an Energie in der Universität zu senken. Über die Schließung hinaus will die RUB unter anderem auch die Raumtemperatur etwas senken und die Beleuchtung reduzieren.
Schließung der Ruhr-Uni Bochum bietet großes Sparpotenzial
Zwanzig Prozent Energie sollen national gespart werden. Das gilt nicht nur für die Bochumer Universität, auch für andere größere Einrichtungen, wie zum Beispiel Sportvereine. Die Schließung der RUB soll ein wichtiger Schritt sein, um dieses Ziel von zwanzig Prozent an der Uni zu erreichen. Zur Einordnung: Im Jahr 2021 entsprach der Wärmeverbrauch der Uni ungefähr dem Verbrauch von 30.000 Einfamilienhäusern.
Bei der Entscheidung für die verlängerte Winterpause haben auch Erfahrungen aus den vergangenen Jahren geholfen. Auch da konnte bereits viel Energie in den einwöchigen Pausen gespart werden, so Dr. Benedikt Jürgens, Personaldezernent der RUB. „Mit einer Einschränkung des Universitätsbetriebs kann das denkbar größte Einsparpotenzial erzielt werden“, meint Jürgens.

Studierende der Ruhr-Uni Bochum sollen in der Energiekrise mithelfen
Der Personaldezernent spricht von „besonderen Herausforderungen“, die dieses Jahr mit sich bringt. Daher solle die Winterpause auch in allen Bereichen der Ruhr-Uni umgesetzt und verlängert werden. Studierende müssen sich aber nicht wieder auf ausfallende Veranstaltungen einstellen. Vorlesungen waren in den zwei Wochen zum Jahreswechsel ohnehin nicht geplant.
Beschäftigte der Ruhr Universität haben die Möglichkeit, für die Zeit der Winterpause Urlaub oder Freizeitausgleich zu beantragen, heißt es auf der Webseite der RUB. Ansonsten werden alle Mitarbeiter aus dem Homeoffice arbeiten.
Auch Studierende und Mitarbeiter sind dazu aufgerufen, möglichst viel Energie zu sparen. Das solle zum Beispiel durch Hände waschen mit kaltem Wasser oder durch Stoßlüften geschehen. Das sind jedoch nur zusätzliche Empfehlungen zur drastischsten Maßnahme: Die Türen der Bochumer Universität bleiben im Winter zwei Wochen lang geschlossen (mehr News aus dem Ruhrgebiet bei RUHR24).