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Massensterben an beliebtem See – Stadt Bochum siedelt Tiere um

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Von: Kathrin Ostroga

Am Ümminger See in Bochum stinkt es momentan gewaltig. Schuld sind die viele tote Fische.

Bochum – Auf Fotos in einer Bochumer-Facebookgruppe sind sie zu sehen: Fische, die auf dem Ümminger See tot umhertreiben. Die Kadaver und das zum Teil umgeschlagene Wasser machen einem das Spazierengehen dort momentan ungemütlich. User sprechen von einem widerlichen Gestank.

Ort:Ümminger See
Größe:10,43 Hektar
Entstehungsweise:Künstlich angelegt

Bochum: Tote Fische im Ümminger See – So reagiert die Stadt

Auf Nachfrage von RUHR24 bei der Pressestelle der Stadt Bochum bestätigt ein Sprecher das Problem im Ümminger See. Das beliebte Gewässer in Bochum-Langendreer würde eine zunehmend schlechtere Wasserqualität aufweisen. „Dieser Umstand wird akut durch die verminderte Einleitung aus dem Harpener Bach, den Starkregenereignissen der vergangenen Wochen sowie nicht zuletzt die steigenden Temperaturen verstärkt“, schreibt der Sprecher der Stadt Bochum in einer E-Mail.

Tote Tiere in Bochum Langendreer - die Reaktion der Stadt Bochum erfordert Handarbeit

Dem zuständigen Amt der Stadt Bochum sei die Problematik am Ümminger See bekannt. Der Trend zu immer schlechterer Wasserqualität werde deshalb seit Wochen überwacht. Als Reaktion auf die teilweise sehr niedrigen Sauerstoffwerte im See wurde bereits ein großer Teil der Tiere abgefischt.

„Bei dieser präventiven Maßnahme ging es darum, einem massenhaften Fischsterben vorzubeugen und die Fische in umliegende Gewässer, unter anderem in den benachbarten Kemnader See, umzusiedeln“, begründet der Sprecher der Stadt Bochum den Schritt.

Bochum Ümminger See
Am Ümminger See in Bochum sterben momentan viele Fische. © Sylvia Lanfer

Bochum: Wie kann der Ümminger See langfristig „gesund“ bleiben?

Die Stadt Bochum mache sich auch Gedanken darüber, wie der künstlich angelegte See in Bochum Langendreer langfristig weniger Probleme in den Sommermonaten macht. Denn, auch in den letzten Jahren sind hier Fische gestorben, weil das Wasser zu schlecht war. Sprudler im See, um für mehr Sauerstoff zu sorgen, würden allerdings genauso wie mehr Zufluss aus dem Harpener Bach das Problem nur kurzfristig lösen.

Momentan scheint der einzige Weg zu sein, die Fischmenge im See zu verringern. So sollen Tiere gerettet werden und dafür gesorgt werden, dass mehr Sauerstoff für die verbliebenen Fische zur Verfügung steht. Durch zu viel Kot der Tiere wird der See nämlich zusätzlich belastet (mehr News aus Bochum bei RUHR24).

Ümminger See Bochum
Der Ümminger See in Bochum wurde künstlich angelegt und macht in den letzten Jahren immer wieder Probleme. © Hans Blossey/Imago

Bochum: Tote Fische im Ümminger See – Hätte die Stadt eher handeln müssen?

Trotz der Maßnahmen, welche die Stadt Bochum für die Rettung des Ökosystems ergriffen hat, drängt sich die Frage auf, ob nicht schon eher hätte gehandelt werden müssen. Der See war in den letzten Jahren immer wieder auffällig. Mit den steigenden Temperaturen war deshalb mit einer schlechteren Wasserqualität zu rechnen.

Wie die WAZ berichtet, hatten genau das Messungen bereits am 14. Juni ergeben. Spaziergängern ist der schlechte Zustand der Fische im See ebenfalls schon länger aufgefallen. Im letzten Jahr waren am Ümminger See viele Vögel verendet. Auch der Zustand von Seen in anderen Bundesländern lässt zum Teil zu Wünschen übrig, wie Merkur.de berichtet.

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