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Studie aus Dortmund: Supermärkte sind zu weit weg

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Von: Kathrin Ostroga

Eine Studie aus Dortmund kommt zu dem Ergebnis, dass die Lebensmittelversorgung in einigen Ecken von NRW ausbaufähig ist. Zu Fuß zum Supermarkt dauert es zu lang.

Dortmund – Wer in ländlicheren Gegenden von NRW wohnt, hat es oft weiter bis zum nächsten Supermarkt. Das geht aus einer aktuellen Studie vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) in Dortmund hervor. Das liege daran, dass sich Discounter oft in Gegenden ansiedeln, wo der Umsatz höher ist. Besonders für Menschen ohne Auto kann das zum Problem werden.

Supermärkte sind auf dem Land in NRW zu weit weg – ohne Auto geht nichts

Ist im Ort selbst kein Supermarkt mehr zu finden, müssen oft mehrere Kilometer bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit zurückgelegt werden. Für ältere Menschen, aber auch für Personen, die nicht mobil sind, wird das mehr und mehr zur Herausforderung. Auch, weil der ÖPNV nicht überall gut genug ausgebaut ist. Dortmund investiert jetzt in Stadtbahnhaltestellen.

Außerdem ist es aus Klimaschutzsicht nicht besonders nachhaltig, wenn jeder Einkauf mit dem Auto absolviert werden muss. „In NRW muss die Erreichbarkeit von Supermärkten besonders auf dem Land als schlecht eingestuft werden“, geht deshalb aus der Dortmunder Studie hervor. Demnach ist der Fußweg vielerorts länger als 10 bis 15 Minuten. Etwa 40 Prozent der Menschen in NRW betrifft das (mehr News aus NRW bei RUHR24).

Insgesamt liegt die Distanz in Deutschland bei durchschnittlich 1500 Metern. Auf dem Land steigt diese allerdings schnell auf mehr als 2 Kilometer. Deshalb greift man hier öfter auf Dorfläden oder Automaten zurück. Besonders schlecht stehen laut der Studie ländliche, strukturarme Gegenden da.

Supermärkte sind in Teilen von NRW nicht zu Fuß zu erreichen – Fahrradfahren soll gestärkt werden

Etwa im Münsterland und im Sauerland werden auch schonmal 30 Minuten Fußweg bis zum nächsten Supermarkt nötig. Auch wenn sich die Lage in den letzten zehn Jahren leicht verbessert habe, sei sie immer noch defizitär. Es gibt weiterhin Gegenden, wo eine Grundversorgung mit Lebensmitteln ohne Auto kaum gegeben ist – wie in Teilen des Kreises Euskirchen (Eifel). Hier spiele auch die sozioökonomische Ausrichtung der Gegend eine Rolle. Wo viel gekauft wird, lohnt sich ein Laden mehr.

Der Trend zu weniger und dafür größeren Läden in möglichst zentraler Lage sei laut der Studie schon länger in NRW zu beobachten. Der Trend könne sich allerdings ändern, durch steigende Preise für Benzin. Viele Menschen würden auch generell wieder vermehrt auf kürzere Wege setzen wollen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erreichbarkeit von Supermärkten in NRW stark an die Mobilitätswege geknüpft ist. Mit dem Auto sind Märkte fast überall gut zu erreichen. Wer aber keines zur Verfügung hat, steht besonders auf dem Land vor einem Problem. Landesweit können fast vier von zehn Menschen kein Lebensmittelgeschäft innerhalb von zehn Minuten zu Fuß erreichen. Ein Lösungsansatz könne es laut der Analyse sein, dass der Fahrradverkehr in ländlichen Gegenden gestärkt wird.

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