„Einfach vom Sofa aus“

NRW ändert Steuererklärung drastisch – vieles wird einfacher

Die Steuererklärung ist vielen ein Graus. Beim Einkommensteuerbescheid soll es in NRW nun einige Neuerungen geben, die Steuerzahler freuen dürften.

NRW – Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen zahlen Steuern. Im neuen Jahr geht es dann an die Steuererklärung, um zu viel gezahltes Geld zurückzubekommen. Die Erstattung sollte man jedoch prüfen, raten Steuerexperten. Ab sofort soll der gesamte Prozess in NRW einfacher gehen, teilt die Landesregierung mit.

Einkommensteuerbescheid in NRW wird 2023 digital und deutlich einfacher

Denn ab jetzt bekommen die Bürger ihren Einkommensteuerbescheid direkt im Steuer-Programm „Elster“ zugestellt. Das hat gleich mehrere Vorteile, sagt NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU): „Der Weg von der Abgabe der Einkommensteuererklärung bis zum Erhalt des Steuerbescheids ist jetzt komplett digital möglich – und somit für die Menschen einfach vom Sofa aus.“

Zudem sei der Einkommensteuerbescheid deutlich schneller im E-Mail-Postfach, als im analogen Briefkasten. So können die Bürger den Bescheid auch rascher prüfen und dem Finanzamt Bescheid geben, wenn etwas nicht stimmt. Von alleine bekommen die Steuerzahler in NRW ihren Steuerbescheid aber nicht digital zugeschickt.

Was ist die Einkommensteuer?

Fast jeder, der Geld verdient, muss davon Einkommensteuer zahlen. Sie richtet sich danach, wie hoch das Einkommen ist und ist gestaffelt. Im Jahr 2023 kann man jedoch bis zu 10.908 Euro verdienen, ohne darauf Steuern zahlen zu müssen. Das ist der Grundfreibetrag.

Liegt das Jahresgehalt darüber, zahlen die Bürger anschließend mindestens 14 Prozent Steuern aufs Einkommen. Der Spitzensatz liegt aktuell bei 42 Prozent, der Höchstsatz gar bei 45. Die Einkommensteuer macht fast ein Drittel der Steuereinnahmen in Deutschland aus. Quelle: Bundesfinanzministerium

Einkommensteuer in NRW wird einfacher: Bescheid kommt digital – wenn Voraussetzungen erfüllt sind

Wer seinen Einkommensteuerbescheid in NRW künftig per E-Mail und über das Steuerprogramm „Elster“ erhalten möchte, muss einiges beachten. Voraussetzung für die digitale Übertragung ist:

  • Eine elektronische Einwilligung im Online-Portal „Mein Elster“
  • oder eine Vollmacht für den Steuerberater.

Und weil die Finanzverwaltung in NRW einen Lauf hat, will sie die digitale Bekanntmachung noch in diesem Jahr auch für die Bescheide zur Gewerbesteuer und der Körperschaftssteuer ausrollen. Laut Finanzminister Optendrenk soll „Elster“ damit künftig „zu einem echten Online-Finanzamt“ werden.

Steuererklärung in NRW wird 2023 einfacher: Finanzamt überträgt viele Daten bereits in „Elster“

Einige Daten für die Steuererklärung werden dem Finanzamt neuerdings übrigens automatisch übermittelt. In „Elster“ tauchen 37 Daten zur Einkommensteuererklärung dann bereits automatisch auf, darunter auch diese:

  • Lohnsteuerbescheinigung
  • Rentenbezüge
  • Krankenversicherung
  • Pflegeversicherung
  • Lohnersatzleistungen

Diese Funktionen sollen nun jedes Jahr erweitert werden, teilt die NRW-Finanzbehörde mit. Zuletzt hatte die Hundesteuer dem Land NRW einen Rekordbetrag eingebracht. Die Höhe der Lohn- und Einkommensteuer lässt sich übrigens leicht mit dem Steuerrechner des Bundesfinanzministeriums herausfinden.

Rubriklistenbild: © Screenshot: Elster.de

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