Energiekrise
Stadt Bochum beschließt 30 Energiespar-Maßnahmen – Temperatur wird abgesenkt
Die Stadt Bochum will Energie sparen. Durch den Ukraine-Krieg wird Gas knapp und die Energiepreise steigen. Bochum hat deshalb Sparmaßnahmen beschlossen.
Bochum - Mit 30 Maßnahmen will die Stadt Bochum ein Ziel erreichen: Energie sparen. 20 Prozent weniger möchte die Stadt verbrauchen. Denn es werde „kein ‚Weiter so wie Bisher‘ mehr geben können“, meint Oberbürgermeister Thomas Eiskirch angesichts der Energiekrise.
Ereignis | Städtische Energiesparmaßnahmen Bochum |
Bereiche | Heizung, Warmwasser, Klima und Lüftung, Beleuchtung, individuelle Einsparungen und Kommunikationsmaßnahmen |
Spar-Ziel | 26 Millionen kWh |
Energiespar-Verordnung der Bundesregierung greift ab 1. September
Mit dem Energiesparplan nutzt die Stadt die Möglichkeiten des ab 1. September geltenden Gesetzes zum Energiesparen der Bundesregierung. Mit den darin beschlossenen Maßnahmen sollen laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zwei bis zweieinhalb Prozent des deutschen Energieverbrauchs eingespart werden können.
Die Stadt Bochum geht einen deutlichen Schritt weiter und will das zehnfache einsparen. In Summe sollen es 26 Millionen Kilowattstunden weniger sein. Oberbürgermeister Eiskirch betont: „Wir alle müssen uns umstellen, denn die Energiekrise geht uns alle an“. Gespart werden soll in öffentlichen Gebäuden genauso wie in Schulen, Turnhallen und sogar im Krematorium.
Stadt Bochum beschließt 30 Energiesparmaßnahmen
Alle Bürgerinnen und Bürger sollen in die 30 beschlossenen Sparmaßnahmen eingebunden werden. Eiskirch ruft dazu auf, die eigene Komfortzone zu verlassen. Zum Beispiel lässt sich beim Wäschewaschen viel Energie sparen. Eine Informationskampagne soll die Bevölkerung sensibilisieren. Für Fragen und Anliegen wird eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet.
Maßnahmenkatalog der Stadt Bochum sieht kältere Temperaturen vor
Die 30 Maßnahmen werden in sechs Bereiche spürbar: Heizung, Warmwasser, Klima und Lüftung, Beleuchtung, individuelle Einsparungen und Kommunikationsmaßnahmen.
Beim Heizen soll am meisten gespart werden. In öffentlichen Gebäuden und Büros wird nur noch auf 19 statt zuvor empfohlene 20 Grad geheizt. In Turnhallen wird die Temperatur sogar um zwei Grad auf 15 Grad gesenkt. Auch die Raumtemperatur bei Schwimmbädern soll verringert werden.
Maßnahmenpaket | Erwartete Einsparungen |
Heizung | 15,6 Millionen kWh (12 %) |
Warmwasser | 1,3 Millionen kWh (1 %) |
Klima und Lüftung | 2,6 Millionen kWh (2 %) |
Beleuchtung | 1,3 Millionen kWh (1 %) |
Individuelle Einsparung | 1,3 Millionen kWh (1 %) |
Energie wird in Bochum durch weniger Warmwasser und Beleuchtung gespart
In den fünf weiteren Bereichen wird mit kleineren Einsparungen gerechnet. Zum Beispiel, indem das Wasser in Schwimmbädern um ein bis zwei Grad kälter wird. Auch beim Händewaschen auf öffentlichen Toiletten und ähnlichem soll das Wasser weniger warm aus der Leitung kommen.
Geplant ist außerdem, die Straßenbeleuchtung schneller auf LEDs umzustellen und diese zu dimmen. Öffentliche Gebäude werden nicht mehr von außen beleuchtet. Auch die Arbeitszeiten von bestimmten Berufsgruppen sind betroffen (mehr News aus dem Ruhrgebiet bei RUHR24).
Berufe von Energiesparmaßnahmen der Stadt Bochum betroffen
Die Gebäudereinigung soll möglichst nicht mehr nachts, sondern tagsüber arbeiten, damit nicht beleuchtet werden muss. Auch die Betriebszeiten des städtischen Krematorium werden weniger, um den Energieverbrauch zu verringern. Den vollständigen Maßnahmenkatalog mit allen 30 Punkten gibt es auf der Seite der Stadt Bochum.
Rubriklistenbild: © Stadt Bochum/Morozova Tatiana/Imago