Alternativer Schwimmunterricht
NRW will Kindern jetzt mit „Container-Methode“ Schwimmen beibringen
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Die NRW-Landesregierung will wieder mehr Kindern das Schwimmen beibringen. Doch die Container-Methode hat einen Nachteil.
Dortmund – Immer mehr Kindern im Alter von sechs bis zehn Jahren können nicht schwimmen. Das sind die harten Fakten aus einer Forsa-Umfrage, die die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft in Auftrag gegeben hatte. Das Land Nordrhein-Westfalen will jetzt gegensteuern und setzt nun Schwimmcontainer für das Erlernen dieser lebenswichtigen Fähigkeit ein.
NRW setzt Schwimmcontainer ein – Sportbünde können sich bewerben
Neu ist der Einsatz von diesen Schwimmcontainern nicht. Bereits im August vergangenen Jahres bestätigte die Landesregierung auf AfD-Anfrage, wieder mehr für das Schwimmenlernen tun zu wollen. Neben Ferien-Kursangeboten wie „NRW kann schwimmen!“ oder die Schulschwimmwochen, über die wa.de bereits berichtete, sollen dazu auch Schwimmcontainer eingesetzt werden.
Der Vorteil der rollenden Schwimmbäder in NRW: Sie können nahezu überall eingesetzt werden. Deswegen spricht das Land NRW nun Kreis- und Stadtsportbünde direkt an, sich für einen Schwimmcontainer zu bewerben.
„Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, der im und am Wasser nicht endet“, erklärt Staatssekretärin Andrea Milz (CDU). „Mit dem heutigen Projektaufruf ‚narwali‘ wollen wir Kindern im Vorschul- und Grundschulalter Wassergewöhnung und -bewältigung vermitteln.“
Schwimmen lernen in NRW – Container-Methode hat jedoch einen Nachteil
Kleiner Wermutstropfen: Pro Regierungsbezirk soll nur ein Schwimmcontainer zum Einsatz kommen und dort stehen, wo es an Wasserflächen mangelt, heißt es in der Mitteilung des Landes am Mittwoch (15. März). Bedeutet: In den NRW-Regierungsbezirken Detmold, Münster, Köln, Arnsberg und Düsseldorf werden lediglich fünf Schwimmcontainer im Einsatz sein.
Gleichermaßen bedeutet das aber auch, dass Kinder länger auf einen Kurs warten müsste, da ein Schwimmcontainer ein größeres Gebiet abdecken muss. Die Landesregierung verspricht aber, dass durch einen regelmäßigen Standortwechsel möglichst viele Kinder vor Ort von dem Angebot profitieren sollen. Die Teilnehmerzahl ist zudem begrenzt.
Drei Millionen Euro fürs Schwimmen lernen in NRW – Bewerbungsfrist ist sehr kurz
Drei Millionen Euro stellt NRW für das Projekt zur Verfügung – zwei Jahre soll das Programm laufen. Mit dem Geld soll ein Schwimmcontainer angeschafft und entsprechendes Unterrichtspersonal beschäftigt werden.
Schwimmcontainer in NRW in Zahlen:
- Größe: mindestens 12 x 2,4 Meter
- Alter der Kinder: 6 bis 10 Jahre
- Laufzeit: 24 Monate
- Kosten: 3 Millionen Euro
Aber Achtung: Die Bewerbungszeit für Kreis- und Stadtsportbünde, in Ausnahmefällen auch Schwimmvereine und Kommunen, ist nur kurz. Bis Mittwoch (22. März) können sich Interessierte bei der Staatskanzlei des Landes bewerben.
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