24.000 Verbrecher in NRW auf freiem Fuß – darunter auch 303 Mörder
Das Fahnungsportal NRW ist voll mit gesuchten Menschen. Laut einem Bericht werden auch allerhand Mörder in Nordrhein-Westfalen gesucht.
Dortmund – Nordrhein-Westfalen ist sicherer geworden. Das sagt Innenminister Herbert Reul (CDU) vergangenes Jahr, als er die Kriminalstatistik 2021 vorstellte. Die Auswertung für das Jahr 2022 steht noch aus. Was aber bereits feststeht: Mehr als 24.000 Menschen werden aktuell in NRW via Haftbefehl gesucht. Darunter sind auch mehr als 300 potenzielle Mörder.
Fast 24.500 Menschen werden in NRW gesucht – vielen droht eine längere Haftstrafe
Laut Zahlen des Rechtsausschusses des Landtages werden aktuell 24.487 Menschen in NRW gesucht. Stichtag war hier der 2. Januar 2023. Das ist ein Anstieg von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Vor etwa einem Jahr (Stichtag 10. Januar) hatte die Zahl noch bei knapp 24.100 gelegen.
Die tausenden Haftbefehle im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands teilen sich wie folgt auf:
Strafvollstreckung | 8.416 |
Untersuchungshaft | 4.867 |
Ersatzfreiheitsstrafe | 10.377 |
Erzwingungshaft | 351 |
Unterbringung | 62 |
Sicherungshaft | 295 |
Vorführung Jugendarrest | 119 |
Gesamt | 24.487 |
Aus den Zahlen geht hervor, dass der größte Anteil der Haftstrafen aus dem Bereich Ersatzfreiheitsstrafen gekommen. Eine Ersatzfreiheitsstrafe wird dann verhängt, wenn etwa Geldstrafen nicht gezahlt werden können.
Mörder laufen frei herum – Nordrhein-Westfalen hat 303 offene Haftbefehle wegen Mordes
Aber unter den gesuchten Menschen in NRW sind auch welche mit schwerwiegenden Verbrechen zu finden. Allein 303 Haftbefehle wegen Mordes sind in Nordrhein-Westfalen noch offen. Nach diesem Menschen wird öffentlich gefahndet. Auch die Dortmunder Polizei suchte im vergangenen Jahr echte Schwergewichte aus der Verbrecher-Branche – darunter auch einen Fünffach-Mörder.
Laut dem nordrhein-westfälischen Fahndungsportal läuft aktuell noch eine Fahndung wegen eines Tötungsdeliktes in Dortmund. Es geht um die brutalen und tödlichen Messerstiche in Dortmund-Oestrich im vergangenen April. Drei maskierte Männer drangen damals in die Wohnung einer Familie und töteten einen 27-Jährigen mit zahlreichen Messerstichen, der dort zu Besuch war.
Die Polizei nahm zwar kurz darauf einen Mann aus Marl fest, von den beiden übrigen Tätern fehlt allerdings noch jede Spur.
Fünffach Mörder flieht aus JVA Hagen – Weltweite Fahndung nach Norman Volker Franz
Offen ist auch noch der mutmaßliche Mord an Iwona Ochman aus Solingen. Die 56-Jährige ist im September 2021 in einem Kanal in der Nähe der niederländischen Stadt Roermond gefunden worden. Die niederländische Polizei geht von einem Kapitalverbrechen aus. Ihr Mörder läuft noch frei herum.

Weiterhin wird auch noch nach Norman Volker Franz gesucht. Ihm gelang aus einem Gefängnis in Hagen am 11. März 1997 die Flucht. Er sollte eigentlich wegen Doppelmordes lebenslang hinter Gittern bleiben. Auf seiner Flucht beging er Raubüberfälle und erschoss dabei drei Menschen in Weimar und Halle an der Saale. Im Jahr 1998 wurde er in Portugal festgenommen, aber auch dort gelang ihm 1999 die Flucht. Seitdem wird nach Franz weltweit gefahndet.
558 Menschen in NRW werden wegen Sexualdelikten gesucht. Aktuell läuft beispielsweise eine Fahndung nach Gökhan B.. Ihm wird vorgeworfen, an einer schweren Vergewaltigung in Herten beteiligt gewesen zu sein.