Herbst
Pilze in NRW-Wäldern sammeln kann zu Bußgeld führen
Pilze sammeln ist im Herbst eine beliebte Aktivität. Allerdings gibt es beim Sammeln in den Wäldern in NRW auch bestimmte Einschränkungen.
NRW – In den Wäldern von Nordrhein-Westfalen haben sich laut Landwirtschaftsministerium in den vergangenen Jahren zahlreiche Speisepilze ausgebreitet. Für viele sind Pilze eine echte Delikatesse und noch dazu quasi kostenlos, oder? Was Bürger beim Pilze sammeln in den Wäldern dringend beachten müssen, darüber klärt NRW-Forstministerin Silke Gorißen (CDU) auf.
Person | Silke Gorißen |
Ministerium | Landwirtschaft und Verbraucherschutz |
Partei | CDU |
Pilze sammeln in Wäldern in NRW – auf die Menge kommt es an
Tausende verschiedene Pilzarten wachsen mittlerweile in den Wäldern Nordrhein-Westfalens. Pilzsammler sind aktuell wieder vermehrt in den Wäldern auf der Suche nach dem leckeren Gewächs. Das feuchte Herbstwetter der vergangenen Wochen hat den Boden optimal für ein regelrechtes Pilzjahr vorbereitet. Doch darf eigentlich jeder Bürger unbegrenzt Pilze im Wald sammeln?
Auf die Frage gibt die NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen eine klare Antwort. Speisepilze dürfen nur in Maßen und ausschließlich für den Eigenbedarf gesammelt werden. Wer sich aus den Wäldern über dieses Maß hinaus bedient, dem droht sogar eine Geldstrafe. Denn das Pilzsammeln für den gewerblichen Zweck wird in einigen Bundesländern mit einem vierstelligen Bußgeld bestraft. Gorißen spricht in diesem Zusammenhang von „Diebstahl“.
Doch wie groß darf die Pilzausbeute für den privaten Gebrauch ausfallen? Dazu benennt das Forstministerium die maximale Menge von zwei Kilogramm pro Sammler.
Pilze sammeln in NRW ist nicht überall erlaubt – Betretungsverbote und Artenschutz
Neben Vorgaben zur Sammelmenge kann es auch ein grundlegendes Betretungsverbot in bestimmten Wälder geben. Demnach ist es verboten, in Naturschutzgebieten und im Nationalpark Eifel Pilze zu sammeln. Gemäß dem Landesforstgesetz dürfen sich Bürger auch nicht in Forstkulturen und Dickungen aufhalten. Das Sammeln in Morgen- und Abendstunden ist aufgrund des Wildschutzes ebenfalls untersagt (mehr News aus NRW bei RUHR24).
Einige Pilzarten dürfen ebenso aus Artenschutzgründen nicht aus den Wäldern entnommen werden. Die NRW-Landwirtschaftsministerin verweist dabei auf die Sorten Sommer-Röhrling, Kaiserlinge und Trüffel. Steinpilz, Pfifferling und die Rotkappen unterliegen einer Ausnahmeregelung nach der Bundesartenschutzverordnung und dürfen gesammelt werden.
Pilze sammeln in NRW: Pilzvergiftungen können gesundheitliche Folgen haben
Auch wenn 2022 ein gutes Pilz-Jahr zu sein scheint, einen Trend von Pilzklau im Wald erkenne die Landwirtschaftsministerin derzeit noch nicht, so die DPA.
Wer sich nicht mit Pilzen auskennt, sollte jedoch äußerst vorsichtig sein. Denn der Verzehr von giftigen Pilzen können beim Menschen zu einer Pilzvergiftung führen. Krankheitssymptome wie Schweißausbrüche, Durchfall und Kreislaufprobleme können die Folge sein. Auch schwere Gesundheitsschäden sind durch eine gravierende Pilzvergiftung möglich.
Gorißen appelliert weiter an die Bevölkerung, sich an die bestehenden Verordnungen zum Pilze sammeln zu halten. In ihrer Mitteilung betont sie die Wichtigkeit von Pilzen im Ökosystem Wald.
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