NRW rüstet sich gegen Unwetter: Ruhrgebiets-Siedlung dient als großes Vorbild
Das Land NRW will das Ruhrgebiet vor den Folgen des Klimawandels schützen. Dafür wurde jetzt eine hohe Investition beschlossen.
NRW – Die Folgen des Klimawandels sind auch im Ruhrgebiet deutlich zu spüren. Hochwasser oder Hitzeperioden sind auch im Revier Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Dafür hat die NRW-Umweltministerin jetzt die Förderrichtlinie der „Klimaresilienten Region mit internationaler Strahlkraft“ veröffentlicht. Der Umbau des Ruhrgebiets in eine klimafeste Region stehe dabei im Mittelpunkt. Hohe Investitionen sind ebenfalls zugesichert.
NRW-Umweltministerin | Ursula Heinen-Esser |
Projekt | Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft (KRIS) |
Ereignis | Investitionen für ein klimafestes Ruhrgebiet |
NRW: Ruhrgebiet soll klimafest werden – hohe Investitionen für Anpassung an Klimawandel
Um das Ruhrgebiet zukünftig vor Wetterextremen wie Starkregen oder einem Hitzesommer zu wappnen, wurden im Rahmen des Projekts der Ruhr-Konferenz Investitionen in Höhe von 250 Millionen Euro bis 2030 in Aussicht gestellt. Das Land NRW stellt davon rund 120 Millionen Euro für den Umbau der Infrastruktur zur Verfügung, die klimarobust ist und mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität in den Städten gewährleistet. Weitere Investitionen kommen von den Wasserverbänden der Region.
NRW: Ruhrgebiet wappnet sich gegen Klimawandel – Maßnahmen basieren auf „Schwammstadt“
Bereits seit dem Jahr 2020 hat das Land NRW einige Bauprojekte für die Klimafolgenanpassung durchgeführt. Dabei sollen alle Maßnahmen auf dem Prinzip einer sogenannten „Schwammstadt“ basieren. „Es geht darum, den natürlichen Wasserkreislauf zu stärken, indem Regenwasser vor Ort gespeichert wird, versickern kann und nicht in die Mischwasserkanalisation gelangt“, erklärt Professor Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft (mehr News aus NRW bei RUHR24).

Damit können positive Effekte in der Bewässerung und Kühlung erreicht werden, entlastet zudem aber auch die Kanalisation. Das Mikroklima in den Stadtvierteln würde sich laut Paetzel ebenfalls verbessern. Er fordert daher Kommunen, Wohnungsbaugesellschaften und Unternehmen dazu auf, bei diesem Vorhaben mitzuwirken. „Der Klima-Umbau ist eine Aufgabe, der sich die Region gemeinsam stellen muss, denn Wetterextreme machen nicht an den Stadtgrenzen Halt“, so Paetzel.
NRW: Ruhrgebiet erhält Investitionen für Klimawandelanpassung – diese Maßnahmen sind geplant
Die Städte und Gemeinden des Regionalverbands Ruhr müssen für die Förderung jeweils eines oder mehrere Gebiete ausweisen, in denen Maßnahmen gebündelt umgesetzt werden. Die Wohnsiedlung des Bauvereins Sodingen in Herne dient als ein solches Gebiet.
Dort ist es beispielsweise möglich befestigte Flächen und Dächer von der Kanalisation abzukoppeln, sodass das Regenwasser in den anliegenden Bach geleitet werden kann. Außerdem sei eine Begrünung der Dächer möglich, was zur Wasserspeicherung beitragen würde, so das NRW-Umweltministerium.

Ziel des Projekts sei es, die Folgen von Exremwetter-Ereignissen so gut es geht abzumildern. Die Städte im Ruhrgebiet loten in den kommenden Monaten ähnliche Gebiete aus, um Maßnahmen wie diese durchführen zu können. Für das Gebiet in Herne werde die Stadt jetzt die Planungen aufnehmen. Die Stadt Dortmund hat vor Kurzem die Anfertigung eines umfassenden Schutzkonzepts gegen Starkregen und Hochwasser vorgestellt.