Wetter-Rückblick
„Nasseste Region Deutschlands“: NRW stellt Wetter-Rekord auf
Der Deutsche Wetterdienst schaut auf den vergangenen Winter 2022/23 zurück. NRW-Stadt stellt Regen-Rekord auf.
Dortmund – Wer im Winter 2022/23 mit einer weißen Winterwunderwelt gerechnet hat, wurde schwer enttäuscht. Die Monate Dezember, Januar und Februar waren deutlich zu warm, attestiert der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einer Nachbetrachtung. Er war zudem sehr nass. Eine Stadt in NRW stellt sogar einen deutschlandweiten Regenrekord für diese Jahreszeit auf.
Kaum Schnee in NRW – Winter 2022/23 war erneut zu warm
„Deutschland erlebte damit den zwölften zu warmen Winter in Folge. Der Klimawandel lässt nicht locker“, sagt DWD-Sprecher Uwe Kirsche bei der Vorstellung des Deutschlandwetters für den Winter 2022/23. Im Flachland gab es kaum Schnee oder langanhaltend tiefe Temperaturen. Ganze drei Schneetage zählten die Wetter-Experten in diesem Winter im Ruhrgebiet (Stand 23. Februar). Vor 60 Jahren – im Winter 1962/63 – sah das alles ganz anders aus.
Lediglich Anfang Dezember erlebte NRW einen kurzen, aber knackigen Winter. Die Hoffnungen auf „Weiße Weihnachten“ keimten aber nur kurz auf: Pünktlich zum Fest stiegen die Temperaturen wieder und der Regen kehrte zurück.
Apropos Regen: NRW wurde von Dezember bis Ende Februar ordentlich nass. Im Durchschnitt fielen in den vergangenen drei Monaten an Rhein und Ruhr 242 Liter pro Quadratmeter. Das ist ein wenig mehr als der Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2022 – da zählten die Meteorologen 223 Liter auf dem Quadratmeter.
NRW-Stadt stellt deutschlandweiten Regen-Rekord auf – zweitmildeste Bundesland
Eine NRW-Stadt stellte für den Winter 2022/24 sogar einen Regen-Rekord auf. Wipperführt-Gardeweg, südöstlich von Wuppertal im oberbergischen Kreis, musste den meisten Regen an einem Tag über sich ergehen lassen. Am 12. Januar fielen dort 71,9 Liter pro Quadratmeter Regen vom Himmel. Das ist deutschlandweit der meiste Niederschlag an einem Tag in diesem Winter. Der viele Regen hat aber einen guten Effekt – der Borkenkäfer hat es bei Regen schwer.
DWD-Bilanz Deutschlandwetter #Winter 2022/23: Der Winter war 2,7 Grad zu warm, mit 170 l/m2 etwa 6 Prozent zu trocken und durchschnittlich sonnig mit 160 Sonnenstunden - immer im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990. Details auch zu den Ländern: https://t.co/b7tXhqjIIo pic.twitter.com/rNopGfJdgz
— DWD (@DWD_presse) February 27, 2023
Die Meteorologen des Deutschen Wetterdiensts verleihen NRW in diesem Winter auch den Titel: nasseste Region Deutschlands. Daneben war Nordrhein-Westfalen noch das zweitmildeste Bundesland. Mit durchschnittlich 4 Grad Celsius ergatterte sich das Land den zweiten Platz. Nur Bremen war mit 4,2 Grad im Schnitt noch wärmer.
Wie wird er Frühling 2023? Kalender mit düsterer Prognose
Wie geht der Frühling weiter? Der 100-jährige Kalender zeigt eine deutliche Prognose. Die kommenden Jahreszeiten werden laut diesem Kalender, welcher auf Wetterbeobachtungen des Abtes Mauritius Knauer aus dem 17. Jahrhundert zurückgeht, extrem. Trocken und kalt werde zunächst der Frühling, der Sommer werde dafür umso heißer.
Aber Achtung! Der DWD mahnt bei den Wetterprognosen des Kalenders zur Vorsicht: „Möglich, dass diese Vorhersagen des hundertjährigen Kalenders manchmal zutreffen, aber aus meteorologischer Sicht sind solche Übereinstimmungen nur rein zufällig und in keiner Weise wissenschaftlich begründet.“
Rubriklistenbild: © Jochen Eckel / Imago