„Unser wichtigster Klimaschützer“

Kranker NRW-Wald soll mit 5 Maßnahmen wieder gesund werden

NRW will mit 10 Millionen Euro und einem Sofortprogramm seine Wälder retten. Wie genau das funktionieren soll, dazu hier mehr.

NRW – Ein Viertel des Bundeslandes NRW besteht aus Wald. Doch viele Wälder sind krank oder nicht robust genug, um sich an die Klimaveränderungen anzupassen. Deshalb wurde jetzt ein Soforthilfeprogramm in die Wege geleitet. Das soll vor allem die Waldbesitzer unterstützen, die durch das Absterben der Bäume besonders betroffen sind.

Kranke NRW-Wälder sollen gerettet werden: : „Der Wald ist unser wichtigster Klimaschützer“

Wälder dienen nicht nur als gigantische „Luftreiniger“, indem sie CO₂ aus der Luft filtern. „Zusammenhängende Waldflächen funktionieren nämlich auch wie riesige Klimaanlagen“ und steuern laut WWF sogar das Wetter.

„Hitze, Dürre, Stürme und der massive Schädlingsbefall in den vergangenen Jahren“ haben den Wäldern in NRW stark zugesetzt, erklärt Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Auch während der Hitzewelle im Sommer kam es in Dortmund zu einem riesigen Waldbrand.

Das Klima verändert sich seit einigen Jahren stark. Waldbrände, aber auch extreme Unwetter kommen immer häufiger vor. Daher habe es nun oberste Priorität, „gesunde, strukturreiche und klimaanpassungsfähige Mischwälder“ zu fördern.

NRW-Wald gehört zum größten Teil Privatpersonen: Was das für die Waldrettung bedeutet

Knapp zwei Drittel der Waldfläche in NRW ist im Besitz von Privatpersonen. Deshalb kann der Staat nicht einfach seine Pläne durchsetzten. Er muss die Waldbesitzer zielgerichtet unterstützen und beraten (mehr News aus NRW bei RUHR24).

Das NRW-Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat dazu fünf Punkte beschlossen, wie in den nächsten zwei Jahren die kranken Wälder wieder aufgebaut werden sollen.

NRW beschließt folgende 5 Maßnahmen für Wald- und Klimaschutz

„10 Millionen Euro für unseren wichtigsten Klimaschützer“ und die folgenden 5 Maßnahmen sollen den Waldbesitzern beim Retten der Wälder helfen.

  • 1. Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse (Gemeinschaft aus privaten Waldeigentümern) sollen unterstützt werden.
  • 2. Ausbau des Wegenetzes in Wäldern: Das hilft nicht nur bei der Waldbewirtschaftung, sondern auch der Feuerwehr im Falle eines Waldbrandes.
  • 3. Eine Aufwandspauschale von 400 Euro pro Hektar für Wiederbewaldungsmaßnahmen, bedingt durch sogenannte „Extremwetterfolgen“.
  • 4. Aktive Beratung für von Schäden betroffenen Waldbesitzer durch den Landesbetrieb Wald und Holz NRW.
  • 5. Aufklärung zur Errichtung von Windenergieanlagen auf von Waldschäden betroffenen Waldflächen.
NRW will neue Einnahmequelle schaffen. Flächen von kaputten Wäldern sollen für Windkraftanlagen genutzt werden. (Symbolbild)

Auf kaputten Waldflächen in NRW sollen in Zukunft Windräder gebaut werden

„Durch das Absterben von Fichtenbeständen fehlen in Zukunft Einnahmen.“ Auf solchen von Waldschäden betroffenen Flächen würde es sich anbieten in der Zukunft Windräder zu errichten. Diese wären laut NRW Ministerium „eine wichtige Einkommensquelle“ für die von Schäden betroffenen Waldbesitzenden.

Auch wegen der Energiekrise möchte das Land NRW nun vermehrt auf Windenergie setzen und flächendeckend neue Anlagen errichten.

Rubriklistenbild: © Martin Wagner / Imago

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