Gefährlicher Erreger
NRW lässt auf einen Schlag 122.000 Tiere töten
Ein Virus macht sich aktuell wieder in NRW breit. Es verläuft nicht selten tödlich und ist hochansteckend. Besonders eine Bevölkerungsgruppe sollte handeln.
Dortmund – Corona scheint im Griff und die Pandemie überwunden. Doch ein anderes Virus macht Mensch und Tier seit Jahren das Leben in NRW schwer: der Erreger der Vogelgrippe. Am Samstag (18. Februar) gab es einen neuen Ausbruch der Geflügelpest in NRW. Im Landkreis Paderborn müssen jetzt 122.000 Tiere getötet werden. Bereits Ende 2022 hätte das Virus Weihnachten vermiesen können.
Tödliches Virus macht sich in NRW breit: Vogelgrippe nachgewiesen
„Es wurden sofort alle erforderlichen Tierseuchenbekämpfungsmaßnahmen veranlasst“, heißt es vom Land NRW. Vor Ort geht es nun darum, dass sich möglichst keine weiteren Tiere anstecken. Deshalb wurden eine Schutzzone und eine Überwachungszone eingerichtet. Letztere reicht bis in den Kreis Soest hinein.
Damit steht das Virus quasi vor der Haustür des Kreises Unna und damit auch Dortmunds. Wer in der Schutz- oder Überwachungszone wohnt, darf sein Geflügel aktuell nicht hinauslassen. Außerdem muss die Anzahl der Tiere im Bestand dem Veterinäramt gemeldet werden (mehr News aus NRW bei RUHR24).
„Deutschland und Europa erleben seit Oktober 2020 die bisher schwerste Seuchenlage der aviären Influenza. Das nachgewiesene Virus ist äußerst aggressiv und mit großem Leid für die betroffenen Tiere verbunden. Alle Geflügelhalter in Nordrhein-Westfalen müssen weiterhin wachsam sein“, sagt Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen (CDU).
122.000 Tiere müssen in NRW getötet werden: Virus zwingt Geflügelhalter zum Handeln
Allein im Winter 2022/23 wurde die Vogelgrippe in 20 Beständen in NRW nachgewiesen, wie aus einer Mitteilung vom Land hervorgeht. Das zuständige Friedrich-Loeffler-Institut geht davon aus, dass das Risiko, das Virus weiterzutragen, aktuell sehr hoch ist.
Um das zu vermeiden, gelten diese Handlungsempfehlungen für Geflügelhalter in ganz NRW:
- Eigene Tiere nur an für Wildvögel unzugänglichen Stellen füttern und tränken.
- Futter und Einstreu sicher und unzugänglich lagern.
- Bei vermehrten unklaren Krankheits- oder Todesfällen Tierarzt zurate ziehen.
- Registrierung bei der Tierseuchenkasse NRW.
- Tote Wildvögel (Wasser- und Greifvögel) melden.
Die Vogelgrippe ist eine oft tödlich verlaufende, durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit. Meist sind wildlebende Wasservögel Überträger. Menschen stecken sich nur bei sehr engem Kontakt mit einem betroffenen Tier an. Die meisten (Nutz-)Geflügelarten sind aber hoch empfänglich für das Virus, welches sich durch Fieber, Atemnot und Ausfluss aus den Augen äußert. Die Vogelgrippe ist meldepflichtig und wird staatlich bekämpft.
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